COVID-19 und Nachhaltigkeit verändern den Blick auf die digitale Transformation

Future IT Report 2021: Stärkere Rolle von IT-Abteilungen bei Krisenbewältigung

22. Juli 2021, 7:00 Uhr |
Der Future IT Report 2021 der Universität Duisburg-Essen und der Management- und Technologieberatung Campana & Schott gibt einen Gesamtüberblick über die aktuellen Auswirkungen der digitalen Transformation auf Unternehmen im deutschsprachigen Raum.
© Campana & Schott

Angetrieben durch die großen Umbrüche, die Pandemie und Klimawandel in Wirtschaft und Gesellschaft auslösen, erweitert sich die Rolle der IT. In der Krisenbewältigung haben sich die IT-Abteilungen bewährt. Mehr Unternehmen erkennen ihren Wert und passen ihre strategischen Ziele der digitalen Transformation an. Dies zeigt der Future IT Report 2021 von Campana & Schott und der Universität Duisburg-Essen. Er verdeutlicht, welche Auswirkungen die Pandemie auf die digitale Transformation in Unternehmen hat.

Die Zufriedenheit der Kunden und die Verbesserung der Qualität sind nun die wichtigsten Ziele bei der digitalen Transformation. Mit 92 Prozent und 91 Prozent werden sie häufiger genannt als die Effizienzsteigerung durch automatisierte Prozesse (87 Prozent). Erstmals übersteigen die Kundenbedürfnisse die internen Anforderungen. Auch dort kommt die IT stärker zum Tragen: In 60 Prozent der Unternehmen entwickeln die IT-Abteilungen eigene Produkte oder sind an der Technikentwicklung beteiligt. Drei Viertel sagen, dass die IT-Abteilungen für zukünftige Krisenbewältigung relevanter geworden sind.

Zudem kommt das Thema Nachhaltigkeit immer stärker im Unternehmensalltag an und ist bei 74 Prozent der Unternehmen bereits mit klaren Zielsetzungen verbunden. Der Brückenschlag zur digitalen Transformation steht allerdings noch aus: Obwohl 83 Prozent der Befragten sicher sind, dass sie ihre Nachhaltigkeitsziele durch Digitalisierung schneller erreichen können, betrachten mehr als zwei Drittel Nachhaltigkeitsziele und digitale Transformation unabhängig voneinander.

„COVID-19 und der zunehmende Fokus auf Nachhaltigkeit haben einen spürbaren Einfluss auf die Rolle der IT in Unternehmen. Während viele stetig Fortschritte bei der Digitalisierung machen, stehen sie erst am Anfang einer viel langfristigeren Transformation. IT wird ein zentraler Enabler für nachhaltiges Wirtschaften werden“, sagt Professor Dr. Frederik Ahlemann, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Strategisches IT-Management an der Universität Duisburg-Essen.

Inzwischen befinden sich viele Unternehmen in der sogenannten Growing-Phase der digitalen Transformation, in der Geschäftsprozesse und Strukturen technisch erneuert und die Breite des Unternehmens adressiert werden. Die vorangegangene Seeding-Phase mit der Erprobung digitaler Technik sei weitgehend abgeschlossen.

Während Unternehmen zunehmend ihre Ziele bei der digitalen Transformation erreichen, ergeben sich gleichzeitig neue Herausforderungen: Die Erwartungen der Kunden steigen. Den Mitarbeitenden fehlt in der Breite das Digitalisierungs-Know-how, und sie stehen Veränderungen häufig ablehnend gegenüber. Das liege daran, dass Unternehmen in der Growing-Phase ihre Digitalisierungsprojekte in Gänze ausrollen und nicht mehr nur die Innovationsteams und eine kleine Auswahl von Mitarbeitenden involviert sind.

Als größte Schwierigkeit identifizieren über zwei Drittel der Befragten die gesetzlichen Anforderungen zu Datenschutz und -sicherheit. Genau wie im vorhergehenden Future IT Report 2020 gehört diese Hürde zusammen mit der Komplexität der IT-Infrastruktur (61 Prozent) zu den größten Hindernissen der digitalen Transformation. Dichtauf folgen nötige Investitions- und Betriebskosten, die 60 Prozent der Führungskräfte als zu hoch empfinden. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich diese Angaben sogar noch erhöht.

„Komplexität und Investitionen als größte Hindernisse sind nicht verwunderlich, da die digitalen Transformationsprojekte meist gemeinsam mit dem Business on-top durchgeführt werden. Zudem kommen auch neue Anwendungen und Technologien zum Einsatz“, erläutert Sven Kreimendahl, Director Business Technology Services bei Campana & Schott, und empfiehlt: „Mit umfassender Standardisierung und Automatisierung in der Core-IT wird nicht nur die Komplexität, sondern auch die Anfälligkeit beispielsweise für Cyberattacken reduziert.“ Dies reduziere auch die IT-Kosten, zumindest im Commodity-Bereich.


  1. Future IT Report 2021: Stärkere Rolle von IT-Abteilungen bei Krisenbewältigung
  2. Digitale Transformation bedroht nicht länger das Geschäftsmodell

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