Unkontrollierte Virtualisierung bewirkt Mehrkosten statt Einsparungen

Gefahr eines virtuellen Serverwildwuchs

5. Mai 2008, 7:52 Uhr |

Servervirtualisierung gilt als eine erprobte Lösung gegen den Wildwuchs von Serverlandschaften, doch unkontrollierte Virtualisierung kann dieses Wuchern noch um Faktoren beschleunigen. "Wenn es nur noch eines Mausklicks bedarf, um einen Server einzurichten oder Anwendungen und Betriebssysteme zu duplizieren, entsteht in kürzester Zeit ein unübersehbarer Serverdschungel", sagt David Lynch, Marketing-Chef bei Embotics, einem Anbieter von Software zum Managen von Virtualisierungsumgebungen.

So fanden die Embotics-Experten bei einem Kunden 5000 virtuelle Maschinen vor, von denen man
vermutete, dass längst nicht alle nötig waren. "Die System-Manager haben dann nach und nach jeden
Server abgeschaltet und auf einen Aufschrei bei den Anwendern gewartet. Am Ende stellte sich
heraus, dass 70 Prozent der Server völlig nutzlos und überflüssig waren", berichtet Lynch. Seiner
Ansicht nach können zu viele ungenutzte virtuelle Systeme zu einer gefährlichen Kostenfalle werden,
da sie nicht nur Strom und Hardwarekapazität vergeuden, sondern auch zusätzliche Lizenzkosten
verursachen. Deshalb rät der Anbieter, dass das oberste IT-Management sehr sorgfältig mit der
Rechtevergabe für das Einrichten und Betreiben von virtuellen Servern umgehen solle.

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Virtualisierung

Laut Gartner werden schon Ende nächsten Jahres über vier Millionen virtuelle Server in Betrieb
sein – doch diese Prognose enthält noch nicht die von Lynch skizzierte Gefahr einer
Übervirtualisierung. "Das Problem eines Overkills an virtuellen System ist durchaus ernst zu
nehmen, auch wenn es gegenwärtig aufgrund der immer noch geringen Marktdurchdringung von
Virtualisierung nicht besonders bedeutend ist", meint Gartner-Analyst Philip Dawson.

Harald Weiss/pk/dp


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