IBM Pulse 2008 Ende Mai in Orlando/Florida, USA

Industrialisierung im RZ

25. Juni 2008, 22:00 Uhr | Stefan Mutschler/wg

Wieder einmal steht der RZ-Betrieb vor einem tiefgreifenden Wandel. Dieses Mal geht es um Effizienz als generalstabsmäßig geplantes Gesamtkonzept: Standardisierte Verfahren, noch viel weitergehende Automation als bisher und kontinuierliche Erneuerung bei Entwurf, Einrichtung und Verwaltung von IT-Systemen sollen Kosten wie Energieverbrauch und CO2-Ausstoß radikal senken. So skizzierte es zumindest IBM auf der neuen Tivoli-Veranstaltung "Pulse" in Orlando.

Wer geglaubt hat, die Optimierung von Rechenzentren durch Virtualisierung und Automation erreiche so langsam ihren Zenit, der wurde auf der "Pulse" in Orlando gründlich eines Besseren belehrt. "Obwohl IT-Organistationen bereits damit begonnen haben, die eine oder andere Funktion zu automatisieren, befinden wir uns heute noch ganz am Anfang", so Al Zollar, General Manager bei IBM Tivoli Software. Für den IBM-Manager steht die IT im Moment "an der Schwelle zur Industrialisierung". Im Rahmen der Entwicklungen, deren Fortschritt IBM ab sofort deutlich massiver als bisher vorantreiben will, sieht Zollar noch "ein riesiges Einsparpotenzial bei den Technologiekosten. Dies wird Unternehmen die Türen zu ganz neuen Geschäftsmodellen öffnen - vor allem im Hinblick auf den globalen Wettbewerb."

Zollar ließ allerdings keinen Zweifel daran, dass das volle Maß der durch IT erzielbaren wirtschaftlichen Vorteile künftig nur noch in Verbindung mit strikter Beachtung umweltrelevanter Faktoren der IT zu haben sein wird: "Profit und Umweltbewusstsein schließen sich nicht aus - im Gegenteil, immer mehr wird deutlich, dass nur beides zusammen fruchtbare und nachhaltige Ergebnisse hervorbringt."

Mit einer Reihe von Neuankündigungen verlieh Zollar seinen großen Worten praktischen Nachdruck. Bereits seit dem Start des "Big-Green"-Projekts im Mai 2007 gibt es von IBM ein erkleckliches Portfolio an Software, Hardware und Services, das zur Reduktion von CO2-Emissionen und Energieverbrauch beitragen soll. Die in Orlando als Schlüsselankündigung präsentierte Initiative "Software für eine grünere Welt" ergänzt das Big-Green-Projekt um einen Aktionsplan sowie weitere neue Tools. Der Aktionsplan fokussiert auf drei Kernbereiche im Unternehmen:

die Nutzung von Online- und Collaboration-Tools zur Verringerung der Reisetätigkeit,

die Automation und Optimierung von Geschäftsprozessen, um die Auslastung und Energieeffizienz der IT zu verbessern, sowie

das Redesign der IT-Infrastruktur, um Server und aktive Komponenten zur Energieersparnis zu virtualisieren und zu konsolidieren.

Mehr Energieeffizienz für das RZ

Im Rahmen des "Big-Green"-Projekts hatte IBM die Zusage erteilt, jedes Jahr etwa eine Milliarde Dollar für die Entwicklung von Techniken zu investieren, die Unternehmen dabei helfen, ihre Energieeffizienz im Rechenzentrum signifikant zu verbessern. Die in Orlando neu angekündigten Softwarewerkzeuge sollen dieses Versprechen nun einlösen. Zu den neuen Tools zählen "IBM Tivoli Monitoring" (ITM), "IBM Maximo Facility-Management" und "IBM Compliance Warehouse for Legal Control". Der im letzten Jahr eingeführte "IBM Active Energy Manager" wurde mit erweiterten Funktionen präsentiert. Mit speziellen Softwarepaketen und neuen "Tivoli-Deployment-Accreditation"-Services erneuerte IBM in Orlando auch sein Engagement für den Mittelstand. An dessen Bedürfnisse angepasste Tivoli-Software soll für ein verbessertes Management der Netzwerkinfrastruktur und damit letztlich des Geschäfts sorgen.

Konsolidierter Blick auf den Energieverbrauch

Einen besonderen Meilenstein in Sachen Energieeffizienz soll insbesondere die ITM-Lösung setzen: Erstmals sei damit ein konsolidierter Blick auf das gesamte Energiemanagement von Rechenzentren möglich - mit wachsendem Einbezug von Komponenten anderer Hersteller. So verkündete IBM auf der Pulse Partnerschaften mit APC, Eaton, Emerson Network Power, Johnson Controls, Matrikon, Osisoft, Siemens Building Technologies, Synapsense und Vmware. In Zukunft will Big Blue das Partnernetz kontinuierlich ausbauen. Weitere IBM-Ankündigungen in Orlando betrafen den IBM Tivoli Federated Identity Manager für die unternehmensübergreifende Zugangsrechteverwaltung sowie das neue IBM Maximo Asset-Management.


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