Digitale Arbeitsplätze und Hybrid Work binden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Je digitaler der Arbeitsplatz, desto zufriedener die Belegschaft

27. April 2023, 8:30 Uhr | Jörg Schröper
© Wolfgang Traub

Nach dem durch Corona beschleunigten Umbruch in der Arbeitswelt betonen Unternehmen in vielen Stellenanzeigen die Möglichkeit für Home-Office. Hybride Arbeitsweisen haben sich etabliert – möchte man meinen. Doch die „Deutsche Social Collaboration Studie 2023“ von Campana & Schott und der TU Darmstadt zeigt, dass die Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz noch nicht so weit sind wie gedacht.

Der Untersuchung zufolge ist erst in jedem dritten Unternehmen die Einführung des digitalen Arbeitsplatzes weitgehend abgeschlossen. Bei ebenso vielen sind entsprechende Projekte zumindest angelaufen. Das restliche Drittel befindet sich dagegen erst in der Planungsphase oder hat noch keine Pläne. Demnach stecken die Unternehmen mitten in der Digitalisierung.

„Die Studie zeigt eine deutliche Korrelation zwischen dem zunehmenden Fortschritt des digitalen Arbeitsplatzes und der positiven Bewertung der Employee Experience mit all ihren Faktoren“, erklärt Dr. Eric Schott, CEO von Campana & Schott. „Je digitaler der Arbeitsplatz, desto reibungsloser funktioniert Hybrid Work und desto zufriedener ist die Belegschaft mit den Arbeitsprozessen, inklusive Information und Kommunikation. Das heißt: Die Employee Experience verbessert sich und die Attraktivität als Arbeitgeber steigt.“

Betrachtet man die Unternehmenskultur, dann besteht jedoch noch eine Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Besonders groß ist die Differenz bei der transparenten Kommunikation (5,98 zu 4,46), der Weiterbildung (5,81 zu 4,76) und der Unternehmensvision (5,45 zu 4,56). In allen Bereichen verbessert ein digitaler Arbeitsplatz die Werte für die Zufriedenheit mit dem Status quo.

Die Studie unterscheidet zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die hauptsächlich am Computer tätig sind (Information Worker), sowie denjenigen, die ihre Tätigkeit nicht vorwiegend am Computer ausüben (zum Beispiel in der Fertigung und Produktion: Frontline Worker). Von den Information Workern möchten 34 Prozent etwa zur Hälfte im Büro und remote arbeiten, 32 Prozent überwiegend remote und elf Prozent hauptsächlich im Büro. Nur sieben Prozent wollen vollständig im Büro, aber auch nur 16 Prozent komplett remote tätig sein. Dabei gibt es keine großen Unterschiede zwischen den Geschlechtern oder Generationen. Die Bedürfnisse nach Flexibilität scheinen von der Generation Z bis hin zu den Babyboomern also ähnlich zu sein.

Die Realität zeigt ein anderes Bild: 16 Prozent arbeiten vollständig und 22 Prozent überwiegend im Büro. Dabei schätzen sie die Vorteile von Hybrid und Remote Work wie bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie (76,3 Prozent) und persönliches Wohlbefinden (59 Prozent).

Frontline Worker können zwar häufig nicht hybrid tätig sein, da ihre Arbeitsprozesse ortsgebunden sind, aber die Vorteile des digitalen Arbeitsplatzes zeigen sich auch bei ihnen. Der durchschnittliche Fortschritt des digitalen Arbeitsplatzes liegt hier bei 2,45 auf einer Skala von 1 bis 4. Damit ist er geringer als bei den Information Workern (2,95).

Insbesondere das Wohlbefinden steigert sich bei Frontline Workern mit fortschreitendem digitalen Arbeitsplatz um mehr als einen Skalenwert (1 bis 7) von 3,91 (Digitalisierung spielt kaum eine Rolle) auf 5,00 (Digitalisierung überwiegend abgeschlossen). Zudem stimmen mehr als 86 Prozent der Frontline Worker zu, dass eine transparente Unternehmenskommunikation und Führungskräfte als Vorbild wichtig sind, um die Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen.

„Die Menschen wollen heute flexibel arbeiten – dazu sind Technologien nötig, mit denen sie überall bestmöglich tätig sein können“, so Boris Ovcak, Director Social Collaboration bei Campana & Schott. „Apps und Home-Office zu versprechen, aber keinen reibungslos funktionierenden digitalen Arbeitsplatz bereitzustellen, führt zu unzufriedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie zum Abwandern von Fachkräften. Das kann sich heute kein Unternehmen mehr leisten. Der digitale Arbeitsplatz ist daher eine Grundvoraussetzung für Hybrid Work, Mitarbeiterbindung und Geschäftserfolg.“

Laut der Studie können auch Unternehmen auf vielfältige Weise vom digitalen Arbeitsplatz profitieren. Er fördert insbesondere die Zusammenarbeit und Kommunikation über die Grenzen verschiedener Teams und Abteilungen hinweg (5,04 auf einer Skala von 1 bis 7). Zudem stellt er einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil dar, um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und bisherige zu halten (4,99). Der digitale Arbeitsplatz hilft auch dabei, bessere Entscheidungen zu treffen (4,84), den Austausch zu innovativen Ideen voranzutreiben (4,81) und die Agilität im Unternehmen zu fördern (4,80).

Die Deutsche Social Collaboration Studie liegt in der 6. Auflage vor. Für sie wurden 885 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt, darunter 26,1 Prozent Frontline Worker. Die Befragten sind zu 41,7 Prozent weiblich, zu 57,8 Prozent männlich und 0,5 Prozent divers, bei ausgeglichener Altersverteilung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind vor allem in Unternehmen des gehobenen Mittelstandes, großen Unternehmen und Konzernen beschäftigt. Die Studie gibt einen aussagekräftigen und unabhängigen Überblick über die Nutzung moderner Technologien zur vernetzten Zusammenarbeit in Unternehmen. Dabei richtet sie den Fokus darauf, inwieweit die Zusammenarbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer Zufriedenheit im Job korreliert und welche Erkenntnisse Unternehmen daraus ziehen können.

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