Erste Hinweise auf bevorstehende Konsolidierung im PC-Markt

Kauft Lenovo Fujitsu-Siemens?

11. Dezember 2008, 23:57 Uhr |

Lenovo hat bestätigt, dass es Gespräche über eine weitere Akquisition eines PC-Herstellers gibt. Als potenzielle Kandidaten gelten Fujitsu-Siemens (FSC) und der brasilianische PC-Hersteller Positivo Informatica (PI).

"Ich kann bestätigen, dass Lenovo gegenwärtig Sondierungsgespräche zur Tätigung weiterer
Akquisitionen führt", so Lenovos Chairman Yang Yuanqing. Zwar sagt Yuanqing nicht, um wen es sich
dabei handelt, doch die Analysten sehen nur zwei ernsthafte Kandidaten: Fujitsu-Siemens und PI.

"Lenovo ist derzeit der weltweit viertgrößte PC-Hersteller und muss seine Position deutlich
verbessern, wenn er nicht selbst ein Opfer von einer Übernahme werden will", meint Charles Guo,
Analyst bei JP Morgan. Seiner Ansicht nach kommt für Lenovo aber nur ein PC-Hersteller in Frage,
der bereits mehr als zwei Millionen Geräte pro Jahr absetzen kann.

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Auch andere Lenovo-Faktoren passen zu einer bevorstehenden Mega-Akquisition. "Lenovo hat 1,5
Milliarden Dollar Bargeld angehäuft, und damit können sie ihre internationale Präsenz weiter
ausbauen", so Ben Kwong von der taiwanesischen Investment-Bank KGI.

Lenovos Bestätigung der Sondierungsgespräche passt zur Prognose vieler Analysten, die für die
kommenden Monate eine dramatische Konsolidierung im PC-Markt erwarten. Diese Entwicklung ergibt
sich einerseits aus dem nachlassenden PC-Absatz und andererseits aus dem fallenden Marktwert der
Unternehmen.

Ob sich Lenovo mit PI oder Fujitsu-Siemens einigt, hängt nach Ansicht der Experten aber nicht
nur von Lenovo ab. So soll es auch bereits ernsthafte Gespräche zwischen Dell und PI geben.

Auch Acer soll Gerüchten zufolge eine Einkaufstour planen, sodass die Übernahmekandidaten unter
Umständen ihren Preis noch etwas aufbessern können.

Harald Weiss/wg


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