Cisco Live, Las Vegas

Konversation statt Komplexität

12. Juni 2023, 8:00 Uhr | Wilhelm Greiner
© Cisco

Auf der alljährlichen Kunden- und Partnerveranstaltung Cisco Live in der Glücksspiel- und Konferenz-Betonhochburg Las Vegas verkündete Cisco-CEO Chuck Robbins (Bild oben) den 20.000 Gästen vor Ort und dem Publikum draußen an den Streaming-Empfangsgeräten vom Erfolg und künftig zu erwartenden Erfolgen seines Konzerns. Die Kernaussage: Der IT-Einsatz soll sicherer, einfacher und nachhaltiger werden, vor allem – und das sollte nun nicht wirklich überraschen – mittels Cloud-Technologie und künstlicher Intelligenz (KI).

„CEO“ klingt sehr nach: „Hujuiui, da hat’s aber einer geschafft im Leben!“ So sehr, dass sich heute jeder Chef einer Zehn-Mann-Butze „CEO“ nennt. Dabei hängt ein Chief Executive Officer – wörtlich übersetzt: ein Haupt-Ausführungs-Offizier – letztlich an den Puppenspieler-Fäden der Anleger, der „Märkte“ (sprich: Banken und Börsenanalysten), der Weltwirtschaftslage und der öffentlichen Meinung – insbesondere seit den 1980er-Jahren, als zu „Trickle-down Economy“-Zeiten scheuklappige Shareholder-Value-Fixierung auf Kosten aller anderen Werte ihren rücksichtslosen Siegeszug begann. Seither müssen Firmenlenker – erst recht die CEOs globaler Konzerne – auf den Börsenkurs schauen wie das Kaninchen auf die sich aufrichtende Kobra.

„Ich durfte nicht auf die Bühne kommen, wenn ich nicht – wie oft noch mal? – ich glaube, sieben Mal in meinem Vortrag ‚KI‘ sage“, scherzte Cisco-Chef Chuck Robbins in seiner Keynote. Früher stellten sich laut seinen Ausführungen alle Firmenlenker früher oder später die Frage: „Warum sind wir nicht in der Cloud?“ Dies, so Robbins, werde sich nun „auf Steroiden“ wiederholen, wenn es um künstliche Intelligenz geht. Cisco wolle „große Dinge“ mit KI leisten, aber, wie er betonte „auf verantwortungsvolle Weise“.

Ciscos CEO sieht seine Company im Zentrum des Zeitgeschehens: „Technologie ist der Schlüssel für alles, was wir in Zukunft tun werden“, postulierte er. „Man kann keine einzige Diskussion strategischer Natur mit irgendeiner Organisation über irgendein Element ihrer Strategie führen, ohne dass die Technologiekomponente ins Spiel kommt.“ Zugleich aber sei die Welt zunehmend kompliziert. Als Ziel rief Robbins deshalb aus: „Wir wollen alles sicher vernetzen, um alles zu ermöglichen, was immer Sie erreichen wollen.“ Das Problem dabei: Nicht nur die Welt, sondern auch Nutzung und Management von IT sind kompliziert geworden. Das muss also einfacher gehen, sonst wäre Ciscos Vorhaben nicht zu stemmen.

Die Stoßrichtung war damit klar. Ciscos Führungsriege – Liz Centoni (Chief Strategy Officer und verantwortlich für den Bereich Applications), Jeetu Patel (Security und Collaboration) sowie Jonathan Davidson (Networking) – brach dies dann auf die jeweiligen Produktneuerungen und Roadmaps herunter.

Netzwerk-Management per Cloud

Für einfacheres Netzwerken setzt Cisco künftig auf eine zentrale, Cloud-basierte Plattform: Ciscos Networking Cloud soll die übergreifende Verwaltung Cloud-basierter wie auch lokaler („on-prem“) Netzwerkdomänen ermöglichen. Damit soll sie überkommene Silos beseitigen helfen und zugleich die Arbeitslast des Fachpersonals reduzieren. Zu diesem Zweck gibt es jetzt ein einheitliches Nutzer-Interface mit Single Sign-on (SSO) für den Zugriff über Ciscos Netzwerk-Plattformen hinweg sowie ein API-Repository, um den automatisierten Datenaustausch der Plattformen zu ermöglichen.

Außerdem unternimmt Cisco neue Schritte, um seine Administrations-Tools der Meraki- und der Catalyst-Produktlinien zu vereinen: Erweiterungen des Meraki-Dashboards unterstützen nun mehr Funktionen für Catalyst-Switches, darunter eine CLI-Ansicht, Image-Management und erweitertes Troubleshooting.

Im Security-Bereich soll Ciscos SSE-Lösung (Security Service Edge) namens Secure Access als zentrale Plattform den – der Name deutet es an – sicheren Zugang für jeden Standort, jedes Gerät und jede Anwendung bereitstellen. Cisco verspricht eine einfache Möglichkeit, auf alle (statt nur bestimmte) Anwendungen und Ressourcen zuzugreifen. Dazu leite die Software den Datenverkehr intelligent und sicher zu privaten und öffentlichen Zielen, ohne dass der Endanwender eingreifen müsste, etwa durch Aufbau eines VPNs.

Für hohe Sicherheit und Performance ist es elementar, stets den aktuellen Überblick über den Status des gesamten Netzwerk-Stacks zu haben. Cisco kündigte hierzu die allgemeine Verfügbarkeit seiner FSO-Plattform (Full-Stack Observability) an. Diese soll es Unternehmen erlauben, ein robustes Anwendungsökosystem auf der Basis einer offenen, erweiterbaren Architektur zu entwickeln.

Die neue bidirektionale Integration der beiden Cisco-Lösungen AppDynamics und ThousandEyes soll die Überwachung der digitalen Anwendererfahrung erleichtern. Zugleich soll sie helfen, Lücken in der Überwachung mit schnell umsetzbaren Empfehlungen zu schließen.

Die Cloud-App-Security-Lösung Panoptica schließlich bietet laut Cisco nun mehr Funktionen, die den gesamten Lebenszyklus Cloud-nativer Applikationen zu schützen: von der Entwicklung bis zum Einsatz in verteilten Multi-Cloud-Umgebungen. Die Integration von Panoptica in das FSO-Portfolio sorge für Echtzeit-Transparenz zur Priorisierung von Geschäftsrisiken.

 

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