Test: CA Nimsoft Monitor Snap 7.0

Kostenlose Monitoring-Lösung

11. Februar 2014, 7:00 Uhr | Christoph Lange/wg

Die Software Nimsoft Monitor Snap von CA ist für die Überwachung von maximal 30 Geräten kostenfrei erhältlich. Im LANline-Test standen die Bedienerfreundlichkeit, der Funktionsumfang und die Zuverlässigkeit der Alarmierung im Mittelpunkt.

Für kleinere Unternehmen, die eine kostengünstige Lösung für die Überwachung ihrer Server und Netzkomponenten suchen, ist Nimsoft Monitor Snap 7.0 von CA eine interessante Option. Die Software basiert auf dem Code von Nimsoft Monitor, das auf große Umgebungen spezialisiert ist. Die Snap-Variante bietet im Prinzip dieselben Überwachungsmechanismen wie der große Bruder, kann allerdings bei den Reporting-Funktionen und der SLA-Unterstützung nicht mithalten. Zudem ist die frei erhältliche Version auf das Monitoring von maximal 30 Geräten begrenzt, und es gibt für sie keinen offiziellen Support. CA betreibt aber die Community-Support-Website Snap Central (snapcentral.ca.com). Hier finden sich Dokumentationen zu den verschiedenen Funktionen, eine Knowledgebase sowie Diskussionsforen. Die Installation und Konfiguration sind in englischsprachigen Anleitungen gut verständlich beschrieben.
Nimsoft Monitor Snap überwacht neben physischen und virtuellen Servern auch Netzwerkkomponenten sowie ausgewählte Datenbanken und Applikationen. Zu den Microsoft-Produkten Exchange, IIS und SQL gesellen sich Apache, Tomcat und MySQL. Ein spezielles Active-Directory-Modul ist für die Snap-Version nicht erhältlich. Es existieren aber Monitore für DNS- und DHCP-Server. Auch eine Ende-zu-Ende-Überwachung der Antwortzeiten von Webseiten wird unterstützt.
Der Funktionsumfang des Server-Monitorings hängt vom eingesetzten Betriebssystem ab. Nimsoft Monitor Snap unterstützt alle aktuellen Windows-Versionen sowie Linux- und Unix-Systeme. Wenn der Discovery-Agent über die erforderlichen Zugriffsrechte verfügt, kann Nimsoft neben der Erreichbarkeit des Systems per Ping auch die Performancedaten zu CPU, RAM und Festplatten erfassen und bei Überschreitung der Grenzwerte einen Alarm auslösen. Der Administrator hat zudem die Möglichkeit, für besonders kritische Dienste oder Prozesse eine Verfügbarkeitsüberwachung einzurichten. Ein Monitoring der Server-Hardware, um Fehlfunktionen wie defekte Festplatten oder schadhafte RAM-Module zu erkennen, ist hingegen nicht möglich.
Nimsoft Monitor Snap lässt sich auf physischen oder virtuellen Rechnern mit Windows 2012, Windows 2008 R2 SP1 oder Windows 7 SP1 installieren. Für den LANline-Test verwendeten wir einen virtuellen Server mit Windows 2012 R2. Das Setup benötigt nur wenige Benutzereingaben. Wenn die Software Alarmmeldungen automatisch per E-Mail verschicken soll, muss der Administrator im Setup die Verbindungsdaten zum SMTP- oder Exchange-Server angeben. Für die Kommunikation mit einem Exchange-Server ist auf dem Nimsoft-Rechner die 64-Bit-Version von Microsoft Outlook erforderlich. Die E-Mail-Alarmierung lässt sich für jedes überwachte Gerät aktivieren oder abschalten. Der Administrator kann einstellen, ob er E-Mails nur bei kritischen Alarmen oder auch bei Warnungen erhalten will. Die Installation inklusive der automatischen Einrichtung eines Microsoft SQL Server 2012 Express dauerte etwa zwanzig Minuten.
 
Automatische Systemerkennung
Beim Abschluss des Setups öffnet Nimsoft automatisch die lokal installierte Webseite mit dem Universal Management Portal (UMP), das mit dem Unified Service Manager die Hauptanwendung von Nimsoft Monitor Snap bereitstellt. Im Web-Browser muss Adobe Flash Player installiert sein, damit die Nimsoft-Oberfläche korrekt angezeigt wird.
Beim ersten Login startet der Discovery Wizard die automatische Erkennung der im Netzwerk vorhandenen Geräte. Unter den Reitern WMI (Windows Management Instrumentation), Linux/Unix und SNMP (Simple Network Management Protocol) kann der Administrator Authentisierungsprofile erstellen. Sie enthalten einen Benutzernamen und ein Passwort, damit Nimsoft Monitor Snap über diese Protokolle detaillierte Systeminformationen auslesen und zentral speichern kann. Für den Test gaben wir im Reiter WMI das Administratorenkonto und das zugehörige Passwort unserer Windows-Testdomäne an. Erfolgt die Erkennung ohne Profile, verwendet Nimsoft Monitor Snap lediglich die IP-Adresse und überwacht nur die Erreichbarkeit per Ping. Anstelle der automatischen Erkennung ist es auch möglich, die zu überwachenden Geräte per XML-Datei direkt in die Datenbank von Nimsoft Monitor Snap zu importieren.
Das Discovery-Tool durchsucht alle IP-Adressbereiche, die der Administrator im Wizard angegeben hat. Im LANline-Test verwendeten wir unser Testnetz, in dem mehrere ESX-Hosts, Hyper-V-Server sowie virtuelle und physische Windows-Systeme liefen. Anschließend starteten wir die Netzwerksuche. Alternativ ist es auch möglich, sie per Zeitsteuerung zu einem späteren Zeitpunkt laufen zu lassen.
Die Erkennung der 17 Server, Clients und Netzkomponenten war nach weniger als fünf Minuten abgeschlossen. Die Software hat alle aktiven IP-Komponenten der Testumgebung gefunden, inklusive LAN-Switches, Fritzbox, Stromschaltleiste und Remote-Access-Boards der physischen Server. Einen LAN-Switch zeigte Nimsoft als "Unmonitored" an. Per Mausklick auf das Monitorsymbol fügten wir diesen Switch zu den überwachten Geräten hinzu. Genauso einfach ist es, Geräte auszuschließen, die man nicht überwachen will: Auch dafür genügt ein Mausklick auf das "Monitored"-Symbol.
 
Überwachungsfunktionen einrichten
Der Unified Service Manager listet in der Hauptansicht in der rechten Fensterhälfte alle erkannten Systeme auf. In der linken Fensterhälfte stehen über eine Baumstruktur und Befehlskacheln verschiedene Untermenüs zur Auswahl. Sobald der Administrator einen Server-Namen anklickt, wechselt Nimsoft zur Einzelsystemansicht. Diese zeigt aktuelle Alarmmeldungen sowie die Performancedaten der letzen 24 Stunden zu CPU, RAM und Festplatten an. Über den Edit-Button im Reiter Monitoring gelangt der Administrator in das Menü für die Anpassung der Überwachungsschwellenwerte. Diese lassen sich pro Server individuell konfigurieren. Es ist allerdings nicht möglich, einen Schwellenwert für mehrere Server gleichzeitig anzupassen. Für eine bessere Übersichtlichkeit kann der Administrator die einzelnen Geräte zu Gruppen zusammenfassen. Dynamische Gruppen werden automatisch befüllt, sobald Nimsoft ein neues System entdeckt, das dem Gruppenkriterium entspricht. Mit der Suchfunktion des Tools lassen sich einzelne Systeme schnell finden.
Nimsoft Monitor Snap überwacht bei allen erkannten Systemen standardmäßig die Netzwerkverbindung. Im Test überprüften wird die Alarmierungsfunktion, indem wir einen LAN-Switch ausschalteten. Beim nächsten Ping-Intervall stellte das Tool fest, dass der Switch nicht mehr erreichbar ist, und zeigte für diese Komponente einen kritischen Alarm an. Nachdem wir den Switch wieder angeschaltet hatten, wechselte der Gerätestatus automatisch wieder auf grün.
Die Alarmierungsfunktion bei hoher CPU-Auslastung testeten wir, indem wir auf einem Windows-2012-Server das Tool Prime95 starteten. Es führt Primzahlberechnungen aus, die die CPU zu 100 Prozent auslasten. Nimsoft Monitor Snap löst standardmäßig einen Alarm aus, sobald die CPU-Last 90 Prozent überschreitet. Nach kurzer Zeit erschien die Alarmmeldung in der Konsole. Auch dieser Alarm verschwand automatisch wieder, nachdem wir den CPU-Stresstest beendet hatten. Bei der RAM-Auslastung ist der Schwellenwert standardmäßig auf 80 Prozent eingestellt. Der Virtual-Center-Server unseres Testnetzes hat durchgängig eine RAM-Auslastung von über 80 Prozent. Damit nicht permanent eine Warnmeldung erscheint, erhöhten wir den Schwellenwert für dieses System auf 85 Prozent. In der Konsole erschien der Server anschließend wieder grün markiert.
Die individuelle Anpassung der Schwellenwerte kann durchaus zeitaufwendig werden. So erzeugte unser Windows 2008 Storage Server, der iSCSI-Disks bereitstellt, zu jeder Disk eine Alarmmeldung, weil die virtuellen iSCSI-Disks den gesamten Plattenplatz der zugewiesenen Partition verwenden. Wir mussten den Schwellenwert zur Plattenplatzauslastung für jede der neun Disks manuell anpassen. Deutlich komfortabler wäre es, wenn sich dieser Wert für mehrere Disks gleichzeitig anpassen ließe.
Neben den wichtigsten Performancewerten kann Nimsoft Monitor Snap auch Dienste und Prozesse überwachen. Um diese Funktion zu testen, trugen wir bei einem Test-Server den Zeitdienst W32Time in die Überwachungsliste ein. Anschließend stoppten wir den Dienst, woraufhin die Monitoring-Konsole kurz darauf eine Alarmmeldung erzeugte. Nachdem wir den Dienst wieder gestartet hatten, verschwand die Alarmmeldung wieder. Bei der Prozessüberwachung legten wir für einen Test-Server ein Profil für den Prozess spoolsv.exe an. Als wir den Prozess über den Task Manager stoppten, wurde ebenfalls ein Alarm erzeugt.
Die Dienst- und Prozessüberwachung muss der Administrator für jeden Prozess oder Dienst und für jeden Server einzeln einrichten - von einem kostenlosen Tool kann man hier nicht mehr Komfort erwarten. Da Nimsoft Monitor Snap auf maximal 30 Systeme beschränkt ist, hält sich der Arbeitsaufwand in einem überschaubaren Rahmen. Zudem handelt es sich um eine einmalige Konfigurations-arbeit.
Für die Überwachung des DNS- und des DHCP-Dienstes bringt Nimsoft Monitor Snap vorgefertigte Monitore mit. Wir haben beide Monitore auf unserem Domänencontroller hinzugefügt und danach beide Dienste gestoppt. In der Monitoring-Konsole erschienen wenige Sekunden später erwartunggemäß zwei Warnmeldungen. Die Alarme dieser applikationsspezifischen Monitore verschwinden nicht automatisch, wenn die Dienste wieder verfügbar sind. Der Administrator muss sie in der Konsole manuell auf "gelöst" setzen.
Nimsoft Monitor Snap bringt ein einfaches Reporting-Werkzeug mit, das Performancedaten für einzelne Server grafisch aufbereiten und im CSV-Format exportieren kann. Es stellt die Daten pro Tag, Woche oder Monat dar. Für ein SLA-Reporting eignet sich das Tool weniger gut, weil es keine Server-übergreifenden Reports erstellen kann. Immerhin ist es möglich, einer Server-Gruppe ein Berichts-Template zuzuweisen. Damit steht dieser Report für alle Server der Gruppe zur Verfügung. Mit dem Performance Reports Designer kann der Administrator auch benutzerdefinierte Berichte erzeugen. Der Report Scheduler ist zudem in der Lage, Berichte regelmäßig zur gewünschten Zeit automatisch zu erstellen.
 
Fazit
CAs kostenfreie Softwarelösung Nimsoft Monitor Snap stellt die wichtigsten Funktionen für ein Basis-Monitoring von Servern bereit. Bei Netzkomponenten und Speichersystemen beschränkt sich die Überwachung in der Regel darauf, die Verfügbarkeit per Ping zu testen. Sehr viel umfangreicher sind die Monitoring-Funktionen bei Windows-Systemen, da hier per WMI eine umfassende Überwachung möglich ist. Im LANline-Test konnte die einfache Installation und Inbetriebnahme von Nimsoft Monitor Snap überzeugen. Nach dem Setup sind nur wenige Schritte erforderlich, um alle im Netz vorhandenen Komponenten automatisch zu erfassen und anschließend kontinuierlich zu überwachen. Dass Konfigurationsanpassungen zum Teil etwas zeitaufwendig sind, lässt sich bei einem kostenfreien Tool verschmerzen, das zudem auf maximal 30 Systeme begrenzt ist. Die Überwachungsfunktionen und Alarmmeldungen haben im LANline-Test durchwegs Out-of-the-Box funktioniert. Für kleinere Unternehmen, die damit leben können, eine Monitoring-Lösung ohne Hersteller-Support zu betreiben, ist CA Nimsoft Monitor Snap eine gute Wahl.
Info: CA TechnologiesTel.: 0800/1014666Web: www.ca.com/de/products/detail/ca-nimsoft-monitor-snap.aspx
Der Autor auf LANline.de: chjlange???

Die Schwellenwerte für die Performance-Überwachung lassen sich pro Server individuell einrichten.

Nimsoft Monitor Snap zeigt zu jedem Server die aktuellen Performance-Daten und Alarmmeldungen an.

Die per Network Discovery erfassten Systeme stellt Nimsoft Monitor Snap übersichtlich dar.

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