Systemmanagement-Summit am 25.9. in Hanau

Microsoft setzt auf System Center

25. November 2008, 23:00 Uhr | Johann Baumeister/jos

Als Plattform für die Kommunikation mit Kunden und Partnern will Microsoft den Systemmanagement-Summit verstanden wissen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die einheitliche Verwaltung von physischen und virtuellen IT-Infrastrukturen mit den Tools der System-Center-Familie.

Nachdem Microsoft relativ spät in den Markt der Virtualisierung eingestiegen ist, will man nun umso engagierter Boden gutmachen. Vor wenigen Wochen wurde dazu Hyper-V fertiggestellt, das Tool zur Servervirtualisierung. In diesen Tagen soll die dazu passende Verwaltungskonsole, der System Center Virtual Machine Manager, in der Version 2008 freigeben werden. Auf dem Summit präsentierte man die Neuerungen dieser Konsole: Sie ist grafisch aufgepeppt und erscheint nun im Design von Windows Vista.

Die wohl wichtigste Neuerung jedoch stellt die Unterstützung von Vmware Virtual Infrastructure 3 und deren ESX Server dar. Damit kann der Virtual Machine Manager die virtuellen Maschinen des Hyper-V, des ESX Servers und des Virtual Servers 2005 parallel verwalten. In dieser Hinsicht liegt der Funktionsumfang des Virtual Machine Managers an der Spitze. Gleichzeitig allerdings fehlen ihm noch eine Reihe an Funktionen, die Vmware heute schon offeriert, wie etwa Vmotion, Consolidated Backup oder weitergehende Verwaltungsfunktionen.

Zum Umfang von Virtual Machine Manager gehört ein Portal, das es den Benutzern ermöglicht, selbstständig virtuelle Maschinen zu verwalten. Welche Rechte und Möglichkeiten die Benutzer dabei erhalten sollen, kann der Administrator zentral festlegen. Insbesondere für die Softwareentwicklung und zu Testzwecken wird dies hilfreich sein. Aber auch im produktiven Betrieb, bei dem mitunter Laufzeitsysteme mit Applikationen temporär - etwa für eine statistische Auswertung - erzeugt werden müssen, entlastet dieses Vorgehen die zentrale IT-Verwaltung und bietet gleichzeitig eine schnellere Hilfe für den Benutzer.

Neu ist auch die Optimierung der Leistung, die als PRO (Performance und Resource Optimization) bezeichnet wird. Durch die Interaktion mit dem Operations Manager soll dabei die Auslastung der Systeme überwacht und dessen Ergebnisse als Grundlage für die optimale Platzierung der virtuellen Maschinen herangezogen werden.

Neues gab es auch zur Desktop-Virtualisierung. Dazu präsentierte Microsoft sein Konzept mit dem Kürzel MED-V. Es steht für Microsoft Enterprise Desktop Virtualization und soll den Betrieb und die Verwaltung von Virtual-PC-Images vereinfachen. Wenngleich der Name MED-V neu sein mag, die Konzepte und Produkte dahinter sind es nicht: MED-V basiert auf den Produkten von Kidaro, einem Unternehmen, das im Frühjahr von Microsoft übernommen wurde.

Die Kidaro-Verwaltungssoftware erlaubt die Verteilung von virtualisierten Desktops an Client-Systeme. Den Anwendern blendet das System diese virtualisierten Desktops in ihre bestehende Arbeitsumgebung ein. Die Verwaltung von MED-V soll in das Microsofts Desktop Optimization Pack for Software Assurance integriert werden.

Die Verwaltung der virtualisierten Applikationen, ehemals Softgrid, wird in die kommende Version von System Center Configuration Manager (in Release 2) integriert. In Zukunft kann der Administrator dann virtualisierte Applikationen direkt aus dem Configuration Manager auf die Clients ausrollen. Die Bedienung und Ablauflogik mit den Softwarepaketen und Ankündigungen verläuft damit analog zu den fest installierten Applikationen.

Zu den weiteren neuen Features von Configuration Manager, dem ältesten Mitglied der System-Center-Familie, zählt außerdem die Unterstützung für Intel Vpro/AMT (Active Management Technology). Dies ermöglicht den Fernzugriff auf die Desktop-Rechner ohne den Einsatz von KVM-Tools oder Betriebssystemagenten. Es erlaubt diesen Zugriff ohne ein gestartetes Betriebssystem und arbeitet auch bei ausgeschalteten Geräten. Das Zusammenspiel von Vpro/AMT mit dem Configuration Manager erlaubt dann das Einrichten eines Desktops aus der Ferne.


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