Paessler-Kommentar mit Predictive Maintenance im Fokus

Monitoring der OT-Infrastruktur

24. Oktober 2022, 12:00 Uhr | Anna Molder
Felix Berndt ist Business Development Manager for IIoT and Data Centers EMEA bei Paessler.
© Paessler

Für viele Industrieunternehmen stellt die Weiterentwicklung ihrer Wartungsmodelle von der Reactive zur Predictive Maintenance den heiligen Gral dar. Der Fokus liegt dabei meist stark auf den Maschinen in der Fabrikhalle und den IIoT-Sensoren. Doch was man dabei nicht vergessen sollte, ist die gesamte OT-Infrastruktur, meint Felix Berndt, Business Development Manager für IIoT und Datacenters EMEA bei Paessler.

Mittlerweile haben sich auch bei der Wartung und Instandhaltung in der Industrie verschiedene Reifegrade und entsprechende Strategien etabliert. Das sogenannte Maintenance-Maturity-Modell besteht aus unterschiedlichen Ebenen:

  • Reactive: Geräte und Systeme repariert oder wartet man nur, wenn sie nicht mehr funktionieren.
  • Preventative: Service- und Wartungsarbeiten am Equipment plant man im Voraus.
  • Condition-based: Auf der Grundlage früherer Trends und Muster überwachen die Techniker die Geräteparameter. Diese zeigen an, wenn die Bedingungen außerhalb des erwarteten Bereichs liegen.
  • Predictive: Man analysiert Daten aus dem gesamten Produktionsprozess – in der Regel mit Hilfe von Machine Learning und KI –, um vorherzusagen, wann Anlagen zu warten oder zu pflegen sind.
  • Prescriptive: Die Maintenance-Strategie umfasst nicht nur die Predictive Maintenance, sondern gibt auch die Prozesse und Ressourcen vor, die zur Vermeidung von Störungen erforderlich sind.

Daten sind das Herzstück des Maintenance-Maturity-Modells. Industrie 4.0 und Digitalisierung helfen dabei, Daten über jeden Teil des Produktionsprozesses verfügbar zu machen. Trends und Muster lassen sich erkennen, und auch der aktuelle Zustand der Anlagen lässt sich visualisieren. In der Predictive und Prescriptive Maintenance ist die Datenmenge natürlich deutlich größer – hier ist zusätzlich die OT nötig.

Mit einem geeigneten Monitoring-Tool können sich die Verantwortlichen im Unternehmen zu jeder Zeit einen Überblick über die Infrastruktur verschaffen. Durch vorab definierte Schwellenwerte lassen sich Auffälligkeiten oder sogar Ausfälle identifizieren. Ein solcher Schwellenwert wäre beispielsweise die Temperatur an einem Industriegehäuse. Überhitzt dieses durch einen bis dahin unbekannten Grund, erhält der zuständige Mitarbeiter eine Warnmeldung, da die vorab festgelegte Höchsttemperatur überschritten ist.

Diese OT-Komponenten sollte man ebenfalls überwachen:

  • IIoT-Sensoren – 24/7-Monitoring, da die Sensoren Daten über die Maschinen und den Produktionsprozess sammeln.
  • Industrial Ethernet – Überwachung der Betriebszeit und Bandbreitennutzung von Routern, Switches und Servern.
  • USV-Systeme – für eine zuverlässige Stromversorgung, inklusive Monitoring des Stromverbrauchs und der verbleibenden Energiekapazität der Batterien.
  • Gateway-Geräte – Überwachung von Betriebszeit und CPU-Auslastung; wichtig für den kontinuierlichen Datenfluss von der Fabrikhalle zu externen Systemen.

Moderne Monitoring-Tools, durch die sich IT und OT überwachen lassen, unterstützen Unternehmen nachhaltig bei ihren Maintenance-Strategien. Mitarbeiter können jederzeit auf die Daten von Sensoren, Maschinen und anderen Systemen zugreifen und sich einen zentralen Überblick über die gesamte Infrastruktur verschaffen. Diese gesammelten Daten helfen dabei, Maintenance-Strategien festzulegen und das eigene Maintenance-Maturity-Modell weiterzuentwickeln.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Paessler AG

Weitere Artikel zu Monitoring

Weitere Artikel zu Toshiba Mobile Communications Division

Weitere Artikel zu Dr.E. Horn GmbH Messgerätefabrik

Matchmaker+