Quelloffene Netzwerk-Management-Tools

Offener Blick ins Netz

23. Januar 2012, 7:00 Uhr | Susanne Franke/jos

Viele Netzwerkadministratoren greifen für ihre täglichen Aufgaben in der Netzwerküberwachung und -konfiguration auf Open-Source-Werkzeuge zurück. Ihre Funktionalität sowie Handhabung steht den kommerziellen Produkten meist in nichts nach, und die Unternehmen können viel Geld sparen. Drei dieser quelloffenen Tools sind hier vorgestellt.Innerhalb der letzten zehn Jahre hat die Beliebtheit quelloffener Software - nicht zuletzt infolge der großen Verbreitung von Linux in den Unternehmen - einen Quantensprung getan. Open-Source-Netzwerk-Management-Werkzeuge bilden dabei keine Ausnahme. Viele davon, wie etwa Nagios, haben sich bereits seit Jahren bewährt und sind nun zusammen mit anderen zu umfassenden Lösungen für das Monitoring und die Konfiguration von vernetzten Geräten integriert.

Ein gutes Beispiel einer solchen Gesamtlösung stellt Ground Work Monitor (www.gwos.com/) dar. Das Tool dient der Überwachung von Netzwerken, Anwendung sowie Clouds. Die Software gibt es in einer quelloffenen Variante, der Community Edition, aber auch in kommerziellen Versionen (Flex und Quickstart). Die Lösung besteht aus einer Sammlung bekannter quelloffener Monitoring- und Netzwerk-Management-Tools wie JBoss, Apache, Nagios Nmap, Cacti, and MySQL, die in einer Dreischichtenarchitektur zusammengefügt sind.

Die erste Schicht für die Instrumentierung oder Datensammlung nutzt dafür Nagios oder Cacti. Die Daten werden als Statusänderungen, Ereignisse oder Leistungsmessdaten festgehalten. Die zweite Schicht dient der Datenspeicherung in normalisierter Form, sodass sie über Datenbankabfragen oder Web-Services erreichbar sind. Die dritte Schicht schließlich stellt ein Portal als Benutzerschnittstelle dar, in dem die Daten in Form von Diagrammen etwa für die Performance oder andere Kenngrößen dargestellt sind.

Nagios ist voll in die Oberfläche des JBoss-Portals integriert, doch erfolgt die Konfiguration von Ground Work im Gegensatz zu einem reinen Nagios-System nicht direkt in Textdateien, sondern über die Web-Oberfläche. Dabei kommen die Konfigurationsdateien aus der MySQL-Datenbank, in der alle Einstellungen der Web-Oberfläche gespeichert sind. Die Community Edition gibt es in einer 32- und 64-Bit- sowie einer VMware-Variante.

Das in Ground Work integrierte Cacti (www.cacti.net/) ist auch ein eigenständiges quelloffenes PHP-Frontend für den Open-Source-Industriestandard RRDtool (Round-Robin-Database). Dies ist ein Programm, mit dem sich zeitbezogene Messdaten speichern, zusammenfassen und visualisieren lassen. Sämtliche für die grafische Darstellung notwendigen Daten sind in RRD-Archiven gespeichert. Weil das Tool selbst lediglich über eine Kommandozeilen-Schnittstelle verfügt, nutzen die Anwender Programme wie Cacti zur Datenaufbereitung und -darstellung. Das Einsammeln der Daten erfolgt über einen Cron-Job entweder mithilfe von Shell-Scripts, Perl-Programmen oder auch über SNMP-Abfragen. Die Datenquellen lassen sich dann über die Web-Oberfläche einpflegen und organisieren.

Die Benutzerverwaltung von Cacti erlaubt eine Autorisierung auf Basis unterschiedlicher Objekte, beispielsweise pro einzelnem Graphen. Die Integration unter einem LDAP-Verzeichnis oder auch Active Directory ist optional möglich.

JFFNMS bedeutet zwar "Just For Fun Network Management System" (sourceforge.net/projects/jffnms/), doch handelt es dabei um ein durchaus seriöses Verwaltungs- und Überwachungssystem für das Netzwerk. Damit lassen sich Router, Switches, Server und weitere Netzwerkkomponenten monitoren. JFFNMS ist in PHP geschrieben und damit plattformunabhängig. Anwender benötigen zusätzlich einen Web-Server und entweder eine MySQL- oder PostgreSQL-Datenbank. Das Tool fragt entweder permanent die Geräte ab oder sammelt Ereignisse aus SNMP-Traps und Syslog-Nachrichten.

Cacti ist auch ein eigenständiges quelloffenes PHP-Frontend für den Open-Source-Industriestandard RRDtool (Round-Robin-Database). Dies ist ein Programm, mit dem sich zeitbezogene Messdaten speichern, zusammenfassen und visualisieren lassen.

Ground Work Monitor dient der Überwachung von Netzwerken, Anwendung sowie Clouds. Die Software gibt es in einer quelloffenen Variante, der Community Edition, aber auch in kommerziellen Versionen (Flex und Quickstart).
LANline.

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