Patch-Magic 1.0.2 von Vislogic im Test

Praktisches Flickzeug

17. Juli 2005, 23:16 Uhr | Andreas Roeschies/wg

Ein kostengünstiges Patch-Management bietet Vislogic mit Patch-Magic 1.0. Im Gegensatz zum kostenlosen Software- Update-Service von Microsoft lädt das Programm ausschließlich benötigte Patches und Service-Packs herunter, erfordert keinen Server und ist ein aktives Werkzeug.

Der Update-Dienst der Arbeitsstationen im Netz (den es erst ab Windows 2000 Service-Pack 3 gibt)
bleibt ausgeschaltet, denn der Administrator verteilt mit Patch-Magic die Windows-Aktualisierungen
zentral. In Kürze soll das Programm zusätzlich Office-Updates herunterladen und verteilen können.
Bestandskunden erhalten diese Funktionalität ohne Aufpreis.

Patch-Status in der Baumansicht

Nach dem Durchsuchen des Netzwerks stellt die Software übersichtlich dar, welche Computer welche
Updates benötigen. In einer Baumansicht sieht der Systemverwalter, welche der von Microsoft als
wichtig oder empfohlen eingestuften Aktualisierungen bereits installiert sind oder noch fehlen.
Diese Ansicht lässt sich auf Wunsch auch ausdrucken. Ein Doppelklick auf einen Eintrag in der
Update-Liste ruft einen kurzen Beschreibungstext auf, den Vislogic selbst recherchiert hat. Ein
erneuter Mausklick führt zum passenden Artikel der Microsoft Knowledgebase. Als weitere Ansicht der
Oberfläche gibt es eine ausführliche Liste sämtlicher verfügbaren Aktualisierungen, wiederum
aufgeteilt in wichtige und empfohlene. Dazu gesellt sich ein Ereignisprotokoll, das alle wichtigen
Aktionen festhält, beispielsweise den Download einzelner Patches, Netzwerkscans etc.

Ein Klick auf "Download + Patch" lädt alle benötigten Updates und installiert sie auf den
jeweiligen Servern und Arbeitsstationen. Das Tool speichert die Updates an einem vom Administrator
festgelegtem Ort. So lassen sie sich problemlos in ein Backup mit aufnehmen oder auf CD brennen.
Schwierigkeiten bereitet es allerdings, wenn die Installation einiger Patches einen Neustart
erfordert, um weitere Updates zu installieren. Denn Patch-Magic kann keinen Reboot auslösen. Daher
muss der Benutzer seinen Rechner selbst neu starten. Dieses Manko will der Hersteller in einer
späteren Version beheben.

Testverlauf

Nach der problemlosen Installation des nicht einmal 2 MByte großen Setups durchsuchte
Patch-Magic das Netzwerk und zeigte an, welche Patches die Server und Arbeitsstationen benötigen.
Standardmäßig stellt das Tool Windows-Systeme der eigenen Arbeitsgruppe oder Domäne dar. In den
Optionen lässt sich wahlweise eine andere Domäne oder ein IP-Adressraum als Suchbereich angeben.
Weitere Einstellungen betreffen die Internetanbindung, die Anzahl gleichzeitiger Scan- und
Patch-Vorgänge und die Darstellung bestimmter Elemente in der Oberfläche. Der an sich schnelle und
reibungslose Download konnte allerdings eine Aktualisierung nicht herunterladen und somit nicht
installieren; auch wiederholte Download-Versuche schlugen fehl. Damit das Werkzeug nicht ständig
versuchte, die betroffenen Systeme zu patchen, haben wir das Update manuell in der Oberfläche
deaktiviert. Laut Vislogic lag der Fehler beim Download des Patches KB 893803 an einer
unangekündigten Umstellung bei Microsoft und ist inzwischen behoben.

Gefallen hat uns, dass Patch-Magic keine Installation auf einem Server erfordert: Windows 2000
oder XP Professional reichen aus. Prinzipiell ist auch die Installation unter XP Home möglich.
Allerdings arbeitet die Software dann grundsätzlich im Standalone-Modus, der lediglich das lokale
System patcht. Zu den unterstützten Client-Betriebssystemen zählen Windows NT 4.0, 2000, XP und
2003 in den Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und Niederländisch.
Vermisst haben wir eine Onlinehilfe beziehungsweise ein Handbuch. Zwar ist das Werkzeug sehr
einfach zu bedienen, sodass man keine Anleitung benötigt, aber gelegentlich traten doch kleinere
Fragen auf. 100 Lizenzen kosten 145 Euro pro Jahr.

Patch-Magic ist ein sehr einfach zu bedienendes und kostengünstiges Programm, um
Windows-Aktualisierungen im Netzwerk zu verteilen. Da es nur die benötigten Patches herunterlädt,
spart es Bandbreite. Lediglich der oben erläuterte falsche Eintrag in der Liste der Patches störte
das gute Gesamtbild.

Info: Vislogic Tel.: 04121/2916-20 Web: www.vislogic.de/ger/index.html


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