Komplexe Netzwerke bremsen das Business aus

Softwaredefinierte Netzwerkzukunft

27. Februar 2023, 12:00 Uhr | Jörg Jakobi/am
© Wolfgang Traub

In vielen Unternehmen sind die Netzwerkinfrastrukturen über Jahre gewachsen und haben daher an Komplexität gewonnen. Ihre Verwaltung ist deshalb aufwendig, sodass sich Lücken im Sicherheitskonzept auftun und nicht mehr alle geschäftlichen Anforderungen erfüllen lassen. Mit softwaredefinierten Lösungen können Unternehmen solche Probleme vermeiden.

Durch Remote-Work, Cloud-Services und das Internet of Things (IoT) sind die Anforderungen an die Netzwerkinfrastrukturen von Unternehmen deutlich gestiegen. Diese müssen nicht nur immer höhere Bandbreiten bereitstellen, sondern häufig auch eine sehr niedrige Latenz bieten, weil moderne Kommunikationslösungen nur mit kurzen Antwortzeiten sinnvoll nutzbar sind und viele neue Anwendungen von Datenauswertungen und Reaktionen in Echtzeit abhängen. Zudem erstrecken sich die Netzwerke inzwischen weit über zentrale Firmenstandorte hinaus bis zu den Heimarbeitsplätzen der Belegschaft sowie in verschiedene Cloud- und Edge-Umgebungen. Insbesondere letztere benötigen meist Drahtlostechniken wie Wi-Fi 6 oder Private 5G, um mobile Geräte oder solche, zu denen sich keine Kabel verlegen lassen, mit niedriger Latenz oder hohen Datenraten anzubinden.

Zwar haben viele Unternehmen aus diesen Gründen in ihre Netzwerke investiert, doch dabei sind nicht selten komplexe Infrastrukturen entstanden, deren Verwaltung äußerst aufwändig ist. Anpassungen sind zeitraubend und binden wertvolle personelle Ressourcen, die eigentlich für andere IT-Projekte gebraucht sind. In solchen Fällen bremst die hohe Komplexität des Netzwerks das Business aus und behindert Fachbereiche bei der Optimierung ihrer Abläufe oder dem Aufbau neuer Geschäftsmodelle. Immerhin 70 Prozent der CEOs betrachten daher ihr Netzwerk dem NTT Global Network Report 2022 zufolge als Wachstumsbremse.

Ändern sich beispielsweise Netzwerkanforderungen, weil Fachbereiche neue Anwendungen oder Cloud-Services einführen wollen, müssen IT-Abteilungen in konventionellen, über Jahre gewachsenen Infrastrukturen unzählige Netzwerkgeräte manuell umkonfigurieren, um etwa Ressourcen für Remote-Zugriffe freizugeben oder feste Bandbreiten zuzuweisen. Einfacher und schneller geht es mit softwaredefinierten Lösungen, in denen ein Orchestrierungs-Layer über sämtliche Netzwerkgeräte und die Einhaltung aller Netzwerk- und Sicherheitsrichtlinien wacht. IT-Abteilungen hinterlegen die Anforderungen einer Anwendung einmalig an zentraler Stelle. Anschließend ermittelt die Software den optimalen Pfad für die Datenpakete, reserviert Bandbreiten und rollt die notwendigen Konfigurationsänderungen automatisch an alle betroffenen Netzwerkgeräte aus.

Ein modernes Netzwerk verhindert Frusterlebnisse

Ein softwaredefiniertes Netzwerk stellt sicher, dass Anwendungen flüssig laufen und sich Cloud-Services reibungslos nutzen lassen. Damit sorgt es für positive und konsistente Benutzererfahrungen – unabhängig davon, ob Mitarbeiter im Büro, im Home-Office oder an einem öffentlichen Internetzugang arbeiten. In der neuen Arbeitswelt ist das wichtig, da ein fordernder Arbeitsalltag und die positiven Erfahrungen, die Mitarbeiter im Privatleben mit Amazon, Netflix und Co. gemacht haben, die Erwartungen an die Verfügbarkeit und Performance von Anwendungen und Cloud-Services stetig nach oben schrauben. Lange Antwortzeiten oder Verbindungsabbrüche bremsen Anwender nicht nur im Tagesgeschäft aus und senken ihre Produktivität, sondern sind darüber hinaus demotivierend und frustrierend.

Ein entscheidender Bestandteil softwaredefinierter Netzwerke ist SD-WAN. Ein SD-WAN hilft, den Datenverkehr zu optimieren und beispielsweise Mitarbeitern im Home-Office oder in Zweigstellen direkte Zugriffe auf Cloud-Services zu ermöglichen. Die Daten muss man dann nicht über zentrale Infrastrukturen leiten, was zu Verzögerungen bei der Übertragung und zu hohen WAN-Kosten führen kann. Diese machen die Einsparungen, die sich Unternehmen von SaaS und Cloud versprechen, häufig zunichte. Zudem verhindert ein SD-WAN, dass langsame Verbindungen das dynamische Verschieben von Workloads zwischen lokalen Systemen und der Cloud ausbremsen und Unternehmen die Flexibilität, die die Cloud bietet, gar nicht nutzen können. Es leitet alle Datenpakete über die bestmöglichen Netzwerkpfade und berücksichtigt dabei auch Sicherheitsvorgaben, sodass kritische und sensible Workloads weiterhin über vordefinierte Verbindungen laufen.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Softwaredefinierte Netzwerkzukunft
  2. Veraltete Infrastrukturen bergen Sicherheitsrisiken

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu NTT Ltd.

Weitere Artikel zu Netzwerk-Management

Weitere Artikel zu Netzwerksicherheit

Weitere Artikel zu BTB Betriebswitschaftl.-und technische Beratungsges. mbH

Weitere Artikel zu NOKIA GmbH

Weitere Artikel zu Mailstore

Matchmaker+