Mit SEL 11 stellt sich Novell auf eine Stufe mit Microsoft

Suse Enterprise Linux 11: Power-System für RZ und Cloud

24. März 2009, 23:57 Uhr |

Virtualisierung und Cloud-Computing standen Pate bei der neuen Version von Novells Highend-Betriebssystem Suse Enterprise Linux 11 (SEL 11). Die neue Version ist für die Hypervisor von VMware (ESX) und Microsoft (Hyper-V) sowie den Opensource-Hypervisor Xen optimiert.

Das System läuft auf x86-, Itanium-, IBM-Power- und IBM-Z-Plattformen. Damit richtet sich SEL 11
an den einfachen x86-Markt sowie an die Highend-Maschinen – und klammert ganz gezielt die Mitte
aus.

SEL 11 wird ebenfalls für Amazons Elastic-Cloud-Computing (EC2) zertifiziert. Damit sind alle
Voraussetzungen für eine weitreichende Virtualisierungs- und Cloud-Unterstützung gegeben.

Herausragend ist die neue Kooperation mit Microsoft. So unterstützt SEL 11 nicht nur deren
Hyper-V, sondern erlaubt auch virtuelle Instanzen von IBMs DB2, Informix Dynamic Server, Websphere
Smash, Lotus Web Content Management und Websphere Portal.

Hierzu gehört auch die neue Suse Linux Enterprise Mono Extension, die es erlaubt, dass
Dotnet-basierte Anwendungen auf Linux laufen, ohne dass sie rekompiliert werden müssen.

"Das sind alles wichtige Cloud-Features, denn das ist die Richtung, in die sich alle
Rechenzentren derzeit rasant bewegen", sagte Novell-Chef Ron Hovesepian anlässlich der Präsentation
von SEL 11 auf der Open Source Business Conference in San Francisco.

Weitere Features des neuen Systems sind regelbasierte Automation mittels Novells Zenworks Linux
Management 7.3, die Möglichkeit der Migration von Unix-Workload auf Linux, eine
Hochverfügbarkeitsoption sowie ein Netzwerk-Swap-Support.

Zusammen mit SEL 11 stellte Novell auch Suse Linux JEOS (Just Enough Operating System) vor.
Dieses kommt mit einem Tool-Set mit dessen Hilfe Softwareanbieter virtuelle Anwendungen erstellen
können, die nur mit den Teilen eines Betriebssystems gekoppelt werden, die für die jeweilige
Applikation notwendig sind.

Analysten begrüßten den Leistungsumfang von SEL 11. "Es ist eines der umfangreichten und
modernsten Betriebssysteme, das es in jeder Hinsicht mit allen vergleichbaren Betriebssystemen
aufnehmen kann", so Bill Weinberg, Partner bei Linux-Pundit. Doch er zweifelt, ob Novell der
richtige Partner für die Virtualisierung ist. "Sie müssen dahin, keine Frage – aber haben sie die
Erfahrung und das Know-how dafür?"

Seiner Ansicht nach hätte Novell diesen Schritt schon vor einem Jahr machen müssen und
inzwischen die notwendige Erfahrung sammeln können. "Sie sind mal wieder viel zu spät und nicht
massiv genug", so sein Vorwurf.

Doch Hovesepian ist da anderer Ansicht. Er zitiert eine IDC-Untersuchung, wonach 72 Prozent der
IT-Chefs erst jetzt eine Linux-Server-Installation testen, oder sich für eine solche Installation
in diesem Jahr entscheiden haben.

IDCs jüngste Marktprognose stützt diese Aussage. Danach wird Linux in den nächsten vier Jahren
durchschnittlich um 20 Prozent zulegen – was unter anderem auch auf die knapper werdenden
IT-Budgets zurückzuführen sei.

Harald Weiss/wg


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