Neue Geräte, neue Sicherheits- und Redirection-Funktionen

Thin Clients von Wyse nun auch mit OEM-Suse-Linux

12. November 2008, 23:58 Uhr |

Thin-Client- (TC-) Hersteller Wyse und Suse-Linux-Inhaber Novell machen bei Clients für die Desktop-Virtualisierung künftig gemeinsame Sache: Unter dem Namen "Wyse Enhanced Suse Linux Enterprise" bietet der TC-Hersteller künftig eine OEM-Version des Linux-Betriebssystems für stationäre und mobile TCs an. Den Anfang macht der mobile Thin Client X50L, der noch dieses Jahr auf den Markt kommen soll.

Wyse Enhanced Suse Linux Enterprise soll sich durch eine benutzerfreundliche Bedienoberfläche,
hohen Benutzerkomfort, plattformübergreifende Multimedia- und USB-Unterstützung sowie flexible
Hardwareoptionen auszeichnen. Der Administrator könne die TCs mit der Verwaltungssoftware Wyse
Device Manager (WDM) automatisch beim Starten konfigurieren und aktualisieren.

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Wie kürzlich Konkurrent HP, so nimmt also nun auch Wyse eine zusätzliche Linux-Variante mit ins
Portfolio auf. Damit wolle man den Anwendern "mehr Auswahlmöglichkeiten und Flexibilität" bieten,
so Ricardo Antuna, Vice President Product Management und Business Development bei Wyse. Ziel sei
zudem der "Einsatz von Linux ohne Einschränkungen hinsichtlich Sicherheit, Skalierbarkeit und
Performance", also ohne die "Kompromisse, die häufig mit nicht-standardisierten und proprietären
Thin-Linux-Distributionen verbunden sind". Bislang setzte jeder TC-Hersteller auf seine eigene
Linux-Variante, unter den großen Herstellern bot lediglich HP auch Debian-basierte Geräte an.

Wyse Enhanced Suse Linux Enterprise umfasst den Gnome-Desktop, einen Firefox-Browser, eine
Terminal-Emulation und die Clients für die Nutzung von SBC (Server-based Computing) und
Desktop-Virtualisierung, also Citrix‘ ICA-, Microsofts RDP- sowie Vmwares VDM-Client. Des Weiteren
verspricht Wyse, dank Integration in das Active Directory sowie umfassender Treiber- und
Softwareunterstützung seien die TCs mit dem OEM-Suse-Linux problemlos in Windows-Umgebungen
einzubinden. Der Preis für den X50L mit der neuen Linux-Variante war noch nicht zu erfahren.

Der Wyse Device Manager 4.7 unterstützt laut Herstellerangaben 100.000 gleichzeitig
angeschlossene Endgeräte, zudem biete die Software neben Funktionen zur Ferndiagnose nun auch neue
Sicherheitsfunktionen. Sie unterstütze PCI DSS (PCI Data Security Standard), vollständige
Verschlüsselung für den Netzwerkverkehr sowie Features für die sichere Geräteverwaltung wie
selbstsignierte HTTPS-Certificate-Authentifizierung, Secure Imaging über HTTPS sowie Imaging über
HTTP/FTP.

WDM 4.7 gibt es in einer Workgroup- und einer Enterprise-Edition. Beide Editionen bieten
Datenbankunterstützung und erlauben ein automatisches Herunterfahren und Starten sowie die
Fernsteuerung der TCs; die Enterprise-Edition umfasst zusätzlich Funktionen für die sichere
Geräteverwaltung und schnelles Imaging. Eine verteilte Architektur soll bei ihr für
konzerntaugliche Skalierbarkeit sorgen.

Die Beschleunigungssoftware Wyse TCX Multimedia 3.0 unterstützt nun auch virtuelle Maschinen mit
Windows Vista, die auf Vmware VDI, Citrix Xendesktop oder Microsoft Hyper-V laufen. Die Software
leitet die Bereitstellung von Multimedia-Inhalten vom Server auf den Wyse-TC um. Dies erlaubt laut
Wyse eine hochwertige, störungsfreie Multimedia-Vollbildwiedergabe bei voller Bildfrequenz und
erhöht die Serverskalierbarkeit um bis zu 800 Prozent.

Auch die neue Beta-Version der Redirection-Software TCX USB Virtualizer 2.0 wurde um den Support
von VMs mit Windows Vista erweitert. Besonderen Wert legt Wyse hier auf die lang erwartete
Unterstützung für isochrone Geräte. Dies erlaube nun auch den Einsatz von Webcams und USB-Headsets
an Wyse-TCs.

LANline/Dr. Wilhelm Greiner


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