IoT und Blockchain

Zukunft der Versorgungssicherheit

7. September 2022, 7:00 Uhr | Martin Giess/am
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Die Blockchain ist eine Technik, die vor allem für Vertrauensdienste bekannt ist. Welche Änderungen haben stattgefunden, wer hatte zuletzt Zugriff auf Daten oder ein Gerät? Die Blockchain liefert Antworten auf diese Fragen, verteilt Daten aus verschiedenen Quellen und bietet einen überprüfbaren Überblick darüber, wie Daten interagieren und sich verändern. Ein Nutzen aus der Kombination von IoT und Blockchain ist beispielsweise für die Energiewende vorstellbar.

Das Bestreben, sich von der Abhängigkeit fossiler Energieträger zu lösen, ist omnipräsent. Die Alternativen sind viele kleine, dezentrale Anlagen, die die großen Kraftwerke ablösen sollen. In der Konsequenz bedeutet das, dass die Energieerzeugung in vielen Bereichen volatiler wird. Hinzu kommen die verschiedenen Komponenten der Versorgungskette wie Stromspeicher, Leitungen, Transformatoren, Messgeräte an den Verbrauchsstellen, die ebenfalls mit den Anlagen vernetzt sein müssen. Wenn ein solch komplexes und dezentrales System funktionieren, mehr noch, Versorgungssicherheit garantieren soll, braucht es verlässliche Daten in Echtzeit. Und genau hier kommt die Kombination aus dem Internet der Dinge (IoT) und der Blockchain ins Spiel.                                                      

Verifizierung von Daten

Die Blockchain macht Dezentralisierung im großen Rahmen erst möglich, während sich gleichzeitig die Sichtbarkeit der angeschlossenen Geräte erhöhen lässt. Kommt sie, genauer gesagt die Distributed-Ledger-Technik (DLT), zum Einsatz, lassen sich auch die Datenqualität erhöhen und Manipulationsversuche unterbinden. Wenn die Überwachungssysteme, beispielsweise eines regionalen Energieversorgers, eine Blockchain verwenden, um IoT-Daten zu speichern, zu verfolgen und zu verbreiten, können alle oben aufgezählten Teilnehmer dieses Energiesystem jederzeit überprüfen. Es lässt sich prüfen, wie der Versorgungsstand ist, ob Angebot und Nachfrage zusammenpassen oder ob es Verbrauchsspitzen gibt, die das System unter Umständen überlasten. Auf Basis der Blockchain lässt sich auch ein Alarm auslösen, wenn beispielsweise bestimmte Werte unter- oder überschritten sind, die die Volatilität im System erhöhen, sodass man frühzeitig an der richtigen Stelle gegensteuern kann.                                                       

IoT immer relevanter

Die Energiewende ist aber nur das derzeit prominenteste Beispiel. Die Blockchain erhöht grundsätzlich die Qualität des Internets der Dinge und kann an vielen Stellen die Versorgungsqualität steigern. Etwa bei dem ebenfalls gerade sensiblen, weil volatilen Thema Lieferketten. Diese sind aus verschiedenen Gründen angespannt – Niedrigpegel der Flüsse, Krieg in der Ukraine oder die Null-Covid-Strategie in China. Umso wichtiger ist es, dass sich Unternehmen auf die noch funktionierenden Lieferketten verlassen können.

Daher wird sich die Sensorik im Transportwesen immer stärker durchsetzen, etwa, um Kühlketten oder Termintransporte zu überwachen. In Kombination mit der Blockchain-Technik lässt sich schon heute direkt nachverfolgen, welche Sensoren welche Daten liefern. Damit ist es möglich, Fehler (wie diese definiert sind, bestimmen die Handelspartner) innerhalb der Lieferkette schnell zu identifizieren. Auch hier sind Warnungen denkbar, etwa, wenn Schwellenwerte bei der Temperatur überschritten sind oder Stopps zu lange dauern. Selbst Zahlungen lassen sich automatisiert über die Technik auslösen. Die Zahlung der ersten Rate erfolgt, wenn der Container den Hersteller verlässt. Zahlung zwei wird ausgelöst, wenn ein bestimmter Zwischenstopp erreicht ist, alle definierten Werte im Rahmen sind und die vollständige Rate überwiesen, wenn die Ware unversehrt am Zielort angekommen ist. Das würde das Vertrauen innerhalb der globalen Lieferketten für alle Beteiligten steigern.                               

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