Mehr Angriffe auf IT politischer Organisationen: Rechner von Privatanwendern und Firmen könnten Kollateralschäden erleiden

Datensicherung im digitalen Wahlkampf

2. Oktober 2020, 12:30 Uhr | Jörg Schröper

Die Sicherheitsexperten von Veritas beziehen sich auf einen aktuellen Anlass, um auf Fragen der Datensicherung aufmerksam zu machen: In rund einem Monat wählen die USA ihren neuen Präsidenten. Welche Rolle Cyberangriffe dabei spielen, ist spätestens seit 2016 klar, als Daten von Rechnern der Partei der Demokraten abgeflossen sind. 2018 klagte die US-Justiz zwölf Russen an, für die Tat verantwortlich zu sein. Da war Hillary Clintons Kampagne längst gescheitert und der Kontrahent Donald Trump bereits zwei Jahre im Amt.

Hacker greifen auch in den aktuellen Wahlkampf ein, indem sie Bürger, Parteien, Behörden oder Wahlkampfteams ins Visier nehmen, warnen US-Behörden. Da der Wahlkampf aufgrund der Corona-Krise verstärkt auf digitalen Kanälen stattfindet, haben ausländische Gruppierungen digitale Inhalte erzeugt, um die Systeme von Akteuren zu infizieren und die Wahl zu beeinflussen, so Veritas.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden die infizierten Inhalte weltweit verteilt und angeklickt, da das Interesse an der Präsidentschaftswahl groß ist, auch in Deutschland. Rechner von Privatanwendern und Firmen könnten in diesem digitalen Konflikt hierzulande als Kollateralschaden ebenfalls Schaden nehmen. Die US-Wahl diene als Lehrstück über die Cyberrisiken im Wahlkampf und lasse erahnen, dass kommendes Jahr vor der Bundestagswahl ähnliche Taktiken zum Einsatz kommen.

Dies wäre kein Präzedenzfall, denn bereits 2015 wurde ein Hackerangriff auf die Bundesregierung in Deutschland durchgeführt. Auch das Abgeordnetenbüro von Bundeskanzlerin Angela Merkel war betroffen. Insgesamt erbeuteten die Cyberkriminellen mehr als 16 GByte Daten, darunter viele E-Mails von Abgeordneten.

Professionelle Cyberkriminelle beherrschen ein breites Repertoire von Angriffstechniken, mit denen sie Daten stehlen können, so die Sicherheitsfachleute weiter. Eine davon ist aktuell sehr populär: Ransomware. Mit diesem Schadcode verschlüsseln Angreifer bekanntlich die Daten ihrer Opfer und erpressen Lösegeld für die Freigabe der Informationen. Hat ein politischer Akteur keinen Zugriff mehr auf seine Daten, kommen politische Kampagnen weitgehend zum Erliegen.

Datengetriebene Wahlkampfaktivitäten wie Big-Data-Analysen, Microtargeting und maßgeschneiderte Botschaften an die Wähler über Social Media funktionieren nicht mehr. Parteien etwa können dadurch gegenüber ihren Kontrahenten stark ins Hintertreffen geraten, während sich die öffentliche Wahrnehmung zugunsten der Kontrahenten verschiebt. Richtig prekär wird die Situation, wenn Sicherungskopien fehlen und Informationen für immer verloren sind.

Feindliche Inhalte lassen sich aufgrund des hohen globalen Interesses am Thema leicht in den Strom der vielen Anhänge, Videos, Memes und anderen digitalen Dateien einschleusen und weltweit verteilen, so Veritas. Es sei daher wahrscheinlich, dass auch Anwender in Deutschland auf das Angebot klicken und dadurch Rechner in Firmen und zuhause infizieren. Daher sollte jede Organisation, ob Partei, NGO oder klassisches Unternehmen, ihre wichtigen Daten vor Verlust sichern, um sie im Ernstfall bei einer erfolgreichen Attacke zuverlässig wiederherstellen zu können und so den Kollateralschaden möglichst gering zu halten.

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