Cisco vertieft Partnerschaft mit Intel

Der Weg zum integrierten WLAN

4. Oktober 2005, 23:07 Uhr | Stefan Mutschler

Mit dem Kauf von Airespace hat sich Cisco im Frühjahr dieses Jahres ein paar technologische Sahnestückchen ins Haus geholt. Sie bilden jetzt die Basis für die "Centralized WLAN Solution", die Cisco aktuell neben seiner "Distributed WLAN-Solution" im Programm hat. Langfristig will Cisco diese Linien im Rahmen seines Integrated Wireless Network (Nachfolger des Structured Wireless-Aware Network - kurz SWAN) zusammenführen. Gleichzeitig will Cisco zusammen mit Intel eine "Business Class" für WLANs etablieren.

Mit Integrated Wireless Network hat sich Cisco zum Ziel gesetzt, die für Unternehmen relevanten
Aspekte von WLANs dediziert zu adressieren. Wichtige Themen sind demnach vor allem Sicherheit,
Aufbau/Einrichtung, Management und Kontrolle. Das Rahmenwerk soll verkabelte und drahtlose Netze
gleichzeitig integrieren und erweitern. "Letztlich werden wir mit unseren WLANs das gleiche Niveau
hinsichtlich Sicherheit, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit, leichter Einrichtung und Management
erreichen wie bei den verkabelten LANs", so Brett Galloway, Vice President und General Manager in
der Wireless Networking Business Unit bei Cisco Systems. Die Integration der Airespace-Produkte ins
Cisco-Portfolio läuft dabei in mehreren Phasen ab. Derzeit arbeiten lediglich die Access Points
zusammen. Ansonsten gibt es mit Centralized und Distributed noch zwei weit gehend getrennte
Produktlinien. Schon in Kürze sollen aber neue Produkte auf den Markt kommen, die bereits einen
höheren Grad der Integration aufweisen. Langfristig ist eine vollständige Zusammenführung der
beiden Produktlinien geplant.

Galloway sieht WLANs nicht nur als Instrument zur Datenkommunikation. "Bei Cisco umfassen
WLAN-Services auch Sprachkommunikation, Location-Dienste und besondere Wireless-Security-Services",
so der Ex-Airespace-Mann. So sollen beispielsweise Wi-Fi-Telefone bald ein selbstverständlicher
Bestandteil der WLAN-Infrastruktur sein. Entsprechende Partnerschaften hat Cisco bereits mit großen
Anbietern wie Motorola und Nokia geschlossen. Für die Location Services arbeiten die Cisco-WLANs
künftig mit der RFID-Technologie (in deren aktiver Variante) zusammen. Jeder Gegenstand mit einem
entsprechenden RFID-Tag (Miniatur-Chip) ist so jederzeit über den gesamten, durch die
WLAN-Infrastruktur abgedeckten Raum zu orten. Die Security-Services sollen nicht nur die eigene
WLAN-Sicherheit gewährleisten. Galloway sieht die speziellen Sicherheitsfunktionen von WLANs auch
als Attribut und integralen Bestandteil des Cisco Self Defending Network. Damit nicht genug, sollen
durch die WLANs künftig eine Reihe neuer Sicherheitsfunktionen entstehen – zum Beispiel im
Gebäudeschutz durch die Integration von Videoüberwachungskameras und Zutrittskontrollsystemen.

Sicherheit ist auch einer der Bausteine, für die Cisco mit Intel zusammenarbeitet. Diese bereits
seit längerem bestehende Partnerschaft haben die beiden Unternehmen kürzlich auf dem
Entwicklerforum von Intel in San Francisco kräftig vertieft. Dabei haben sie eine Reihe neuer,
gemeinsam entwickelter Funktionen vorgestellt, die unter dem Begriff Business Class Wireless Suite
zusammengefasst sind. Die Suite enthält Erweiterungen an der Centrino-Technik, die die
Übertragungsqualität der Funkverbindungen verbessern sollen. Enhanced Voice over IP (VoIP) Quality
of Service soll speziell die Sprachqualität verbessern. Die Funktionen der Business Class Wireless
Suite sind laut Plan im ersten Quartal 2006 verfügbar.

Darüber hinaus will Intel dem Network Admission Control (NAC) Programm beitreten. Im Gegenzug
tritt Cisco dem Intel Active Management Technology (AMT) Programm bei. NAC ist ein durch Cisco
geführtes Industriebündnis, das Kunden helfen soll, Sicherheitsprobleme zu erkennen, zu bekämpfen
und Vorsorge zu treffen. AMT ist Teil von Intels Digital Office Initiative, mit deren Hilfe die
IT-Administration eine bessere Kontrolle und Verwaltbarkeit erreichen soll. Durch die
Zusammenarbeit von Cisco NAC und Intel AMT können sich Unternehmen – so die Vision beider Partner –
verstärkt gegen Sicherheitslöcher wappnen.


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