Arctic Wolf warnt vor neuer Phishing-Masche

Malware-Verbreitung per Fake-ChatGPT-Apps

6. März 2023, 8:00 Uhr | Wilhelm Greiner
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Aufgrund der enormen Popularität der kostenlosen Public-Beta-Version der Konversations-KI ChatGPT hat Hersteller OpenAI ein kostenpflichtiges Angebot namens ChatGPT Plus eingeführt. Zahlende Kunden können den Chatbot damit ohne Verfügbarkeitsbeschränkungen verwenden. Vor diesem Hintergrund versprechen Kriminelle nun per App uneingeschränkten kostenlosen Zugang zu Premium-ChatGPT. Tatsächlich aber zielen die Angebote darauf ab, Nutzer zur Installation von Malware oder zur Eingabe von Zugangsdaten zu verleiten.

„Wie schon bei dem Hype-Phänomen Pokémon Go nutzen Cyberkriminelle nun auch Fake-Versionen von ChatGPT, um Malware für Android und Windows zu verbreiten“, kommentiert Ian McShane, Vice President of Strategy beim US-amerikanischen MSSP (Managed Security Service Provider) Arctic Wolf. „Daher sollten Verbraucher sehr vorsichtig sein und jedes Angebot meiden, das zu gut klingt, um wahr zu sein. ChatGPT ist ein reines Online-Tool und nur unter chat.openai.com verfügbar.“

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„Wie schon bei dem Hype-Phänomen Pokémon Go nutzen Cyberkriminelle nun auch Fake-Versionen von ChatGPT“, so Ian McShane von Arctic Wolf.
„Wie schon bei dem Hype-Phänomen Pokémon Go nutzen Cyberkriminelle nun auch Fake-Versionen von ChatGPT“, so Ian McShane von Arctic Wolf.
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Derzeit gebe es keinerlei Mobilgeräte- oder Desktop-Apps für irgendein Betriebssystem. „Apps oder Websites, die sich als ChatGPT ausgeben und versuchen, Nutzer zum Herunterladen von Apps zu verleiten, sind Fakes“, warnt McShane. „Sie zielen darauf ab, Geräte und Systeme mit Malware zu infizieren und sollten daher dringend gemieden werden.“

Die Phishing-Malware gesellt sich zu anderen Vorgehensweisen, mit denen Cyberkriminelle die beliebte Konversations-KI für ihre Zwecke heranziehen. Zugleich experimentieren Bedrohungsakteure auch damit, unter Mithilfe von ChatGPT Schadcode zu schreiben oder Angriffsabläufe per Scripting zu automatisieren. "In der Vergangenheit erforderte die Erstellung einer sich ständig verändernden Malware ein hohes Maß an Programmierkenntnissen", sagt McShane. Jetzt aber könne praktisch jeder, der ein Grundverständnis von Angriffstools, -techniken und -vorgehensweisen hat, ChatGPT in eine potenzielle Waffe verwandeln, so der Experte.


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