Check Point warnt vor Impfstoffbetrug im Darknet

Schwarzmarkt für COVID-19-Impfstoffe wächst

15. Januar 2021, 8:30 Uhr |
© Check Point

Check Point Research, die Forschungsabteilung von Check Point, warnt bereits seit Dezember 2020 vor Betrügereien im Darknet rund um Impfstoffe. Hinter den Angeboten versteckten sich gefälschte Medikamente, Angebote und Malware. Nun sei das Angebot zu COVID-19-Impfstoffen auf dem Schwarzmarkt in die Höhe geschnellt. Seine Beobachtungen teilt Check Point nachfolgend mit.

Die Betrüger boten im Dezember 2020 angebliche Dosen gängiger Impfstoffe etwa von Biontech und Pfizer an. Als Zahlungsmittel forderten sie Bitcoin, um eine Verfolgung so gut wie unmöglich zu machen. Damals verlangten sie Preise von etwa 0,01 Bitcoin pro Person, was ungefähr 300 Dollar oder 250 Euro entsprach.

Laut Check-Point-Angaben zieht das Geschäft nun offenbar erst richtig an. Die Zahl der Werbung für COVID-19-Impfstoffe im Darknet stieg um 400 Prozent auf einige hundert an. Eine einfache Suche der Sicherheitsforscher brachte über 340 Ergebnisse auf 34 Seiten zum Vorschein; im Dezember waren es bei ähnlicher Suche noch acht Seiten. Außerdem stiegen die Preise für die angebotenen Impfstoffe stark: Im Dezember lag der Durchschnitt bei 250 bis 300 Dollar (205 bis 246 Euro) für Impfdosen. Nun stieg er auf 500 Dollar (411 Euro) und manchmal sogar 1.000 Dollar (822 Euro).

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Impfstoff für 1000 Dollar
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Zudem stehen nun keine einzelnen Dosen mehr zum Verkauf, sondern Pakete mit mehreren Impfstoffdosen. Dies verweist auf eine Vergrößerung des Geschäftsfeldes dieses Schwarzmarkts und zeigt, dass Leute in den Blick rücken, die für Freunde und Familien auf einmal einkaufen möchten und entsprechend mehr Geld in die Hand nehmen. Vor der Korruption, die mit der Impfstoffverteilung einhergehen kann, warnte Transparency.org schon im Dezember.

Zu Beginn bewarb man die meisten Impfdosen mit „Made in China“, ohne Markenkennzeichnung oder Zertifikat einer Behörde (FDA oder ENSA). Seit der Freigabe durch die US-amerikanische FDA wird das Freigabesiegel nun aber missbraucht und angezeigt, oder die Angebote werden ohne genaue Spezifikation ausgeschrieben.

Check Points Sicherheitsforscher wollten die Angebote selbst überprüfen und haben daher eine Bestellung über den Nachrichtendienst Telegram bei einem Händler im Darknet in Auftrag gegeben. Sie bekamen die Kontaktdaten und Telefonnummer über ein Darknet-Forum. Sie erhielten dann ein Angebot für einen chinesischen Impfstoff für 750 Dollar (616 Euro), zahlten mit Bitcoin, gaben ihre Lieferadresse an und fragten nach Versanddetails. Nach einigen Tagen ohne Kontakt erhielten sie eine Nachricht über Telegram, dass der Impfstoff an ihre Adresse geliefert worden sei. Wieder wenige Tage später war das Konto des Anbieters gelöscht und das Paket traf bis heute nicht ein. Einer der kontaktierten Verkäufer warb sogar damit, er könne 10.000 Dosen verschicken, was für 5.000 Leute reichen würde. Er schlug vor, weil die Ladung so groß wäre, diese auf drei oder vier Lieferung aufzuteilen und verlangte insgesamt 30.000 Dollar (24.657 Euro).

Weitere Informationen stehen unter www.checkpoint.com zur Verfügung.


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