Symantec-Report zum Spam-Aufkommen

Spam wird gefährlicher

20. Oktober 2008, 22:58 Uhr |

Die Oktoberausgabe des Spam-Reports von Symantec zeigt, dass Spam-Mails, die einen Link zu Malware enthalten oder selbst Trojaner, Viren, Würmer und anderen Schadcode transportieren, seit Mai 2008 stark zugenommen haben. Zwischen Juni und September hat sich der Anteil der in gescannten E-Mails festgestellten Malware von 0,1 im Juni auf 1,2 Prozent im September erhöht - und ist damit um das Zwölffache gestiegen.

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Ganze Netzwerke von Zombie-Rechnern tragen außerdem zur massenhaften Verbreitung von Spam bei:
Symantec hat in den vergangenen drei Monaten nach eigenen Angaben ein Wachstum von 101 Prozent bei
Zombie-Rechnern und Botnets, die Spam versenden, verzeichnet. Botnets sind roboterartige Programme,
die Aufgaben autonom abwickeln, also ohne Zutun des Nutzers. Sie befallen unzureichend geschützte
Computer und verwandeln diese in ferngelenkte "Zombies", über die sie Spam versenden und andere
kriminelle Aktivitäten vornehmen können. Es ist schwierig, eine genaue Erklärung für diese Zunahme
zu finden, aber es scheint eine Verbindung zur Zunahme von Spam-Mails mit Links zu gefährlichen
Downloads sowie von Spam-Mails, die Viren in E-Mail-Anhänge der Formate .ZIP und .RAR integrieren,
zu bestehen.

Außerdem nutzen Spammer die schlechte Wirtschaftssituation, indem sie über E-Mails finanziellen
Druck aufbauen. Sie versuchen so, an persönliche Daten zu gelangen. Auch die amerikanischen
Präsidentschaftswahlen waren im September unverändert ein beliebtes Thema bei Spammern. Insgesamt
kommt der Report zu dem Ergebnis, dass Spam-Mails seit Oktober 2007 deutlich zugenommen haben und
durchschnittlich 78 Prozent des gesamten Mail-Aufkommens ausmachen.

Im August hat die folgende falsche Schlagzeile viele Empfänger der Spam-Mail dazu verleitet, auf
den dazugehörigen Link zu klicken: "John McCain hat Paris Hilton als Vizekanzlerkandidatin in sein
Team geholt." Wer auf diesen Link klickte, dessen PC wurde von Trojanern oder Viren angegriffen.
Das war jedoch nicht die einzige Fehlinformation, mit der Spammer in dem Monat versucht haben,
Malware zu verbreiten. Dies zeigt der Spam-Report vom September 2008. Denn nicht nur die
Kreativität, sondern auch die Dreistigkeit von Spammern scheint keine Grenzen zu kennen: So wurden
Spam-Mails verschickt, in denen vorgegeben wurde, dass das eigene Kind entführt worden sei und ein
Lösegeld bezahlt werden müsse. Die E-Mails enthielten angeblich auch ein Bild des entführten
Kindes, in Wirklichkeit wurde darüber aber Malware übertragen. Damit nutzen Spammer nach den erst
kürzlich verschickten gefälschten Selbstmordankündigungen erneut die Emotionen der Adressaten aus,
um Trojaner, Viren und Würmer zu verbreiten.

Weitere beliebte Themen von Spam-Mails im August waren die Einladung zum freien Download des
Internet Explorer 7 und die Aufforderung eines vermeintlichen Personalvermittlers, sich unter einem
in der E-Mail enthaltenen Link für einen Teilzeitjob zu bewerben – der Link enthielt natürlich
Malware.

Die kompletten Spam-Reports für September und Oktober finden Sie hier:

Spam Report September
2008

Spam Report Oktober 2008

LANline/jos


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