US-Heimatschutz will von Attacken auf Estland lernen

US-Experten untersuchen Estlands Cyber-Probleme

5. Juli 2007, 22:55 Uhr |

Die USA haben ihre besten Cyber-Crime-Experten nach Estland entsandt, um die immensen DoS-Attacken (Denial of Service) auf viele estländische Websites der vergangenen Monate zu untersuchen.

Die US-Spezialisten unter Führung des Heimatschutzministeriums haben dabei mehrere Aufgaben. Zum Einen sollen sie versuchen, gemeinsam mit ihren estländischen Kollegen herauszufinden, was damals wirklich passiert ist, wobei Estlands Regierung vor allem an der Frage interessiert ist, ob es ein zentral gesteuerter Angriff oder lediglich die Summe vieler Einzelaktivitäten war. Zum Anderen wollen die US-Experten aber auch lernen, wie man solche Angriffe abwehren kann, denn die USA fürchten weiterhin massive Webangriffe und sehen sich selbst nicht besonders gut dagegen ausgerüstet.

"Wir schicken unsere besten Forensikspezialisten, um Estland bei der Analyse der riesigen Datenmengen zu unterstützen, aber wir wollen auch sehen, ob in diesen Angriffen Methoden eingesetzt wurden, die uns noch nicht bekannt sind," so Gregory Garcia, Chef der Unterabteilung für Cyber-Kriminalität.

Bislang gibt es keinerlei konkrete Hinweise auf die Täter. "Unsere bisherigen Datenanalysen sind negativ, da ist kein Pulverdampf zu erkennen," erklärt Jose Nazario, Forensikanalyst bei Arbor Networks, der bereits seit Monaten mit der Auswertung beauftragt ist.

Die meisten Sicherheitsexperten sind der Ansicht, dass es keine Verschwörungstheorie hinter den Angriffen gibt. Gadi Evron, Security-Analyst bei Beyond Security, kommentiert: "Die Angriffe kamen praktisch aus dem gesamten russischen Sprachraum und waren teilweise so laienhaft, dass es schwer fällt, an eine professionelle Kampagne zu glauben."

Katharina Guderian/wg


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