Die von den Bitdefender Labs entdeckten „MosaicLoader“-Angriffe zielen auf Personen ab, die nach gecrackter Software suchen und diese herunterladen. Sobald deren Gerät infiziert ist, fungiert die Malware als Dropper für weitere bösartige Tools - von Cookie-Stealern und Kryptominern bis hin zu komplexen Trojanern.
Bitdefender hat diese Malware-Familie mit hohem Schadpotenzial „MosaicLoader“ genannt. Sie verdankt ihren Namen ihrer komplexen internen Struktur, die darauf abzielt, Malware-Analysten durch Verschleierungstechniken zu verwirren. Code ist in kleine Stücke zerlegt, Ausführungsbefehle sind vermischt. Die Malware führt umfangreiche mathematische Operationen mit hohen Werten aus: Reverse Engineering sei so erschwert und ausführbarer Code in einer großer Menge von Zahlen versteckt, die den Eindruck von Nutzdaten erwecken. Ähnliche Techniken hatten zuletzt auch die Sicherheitsanalysten von Fortinet entdeckt.
Um die Malware zu verbreiten, kaufen die Cyberkriminellen laut Bitdefender aktiv prominente Werbeplätze auf Suchmaschinen. So platzieren sie ihre Links zum bösartigen Dropper als Top-Ergebnisse für die Benutzenden, die nach illegal aufgebrochener Software suchen. Die Downloader tarnen sich dabei mit ihren Icons und in ihrer Signaturinformation. Einmal infiziert, agiert MosaicLoader als Dropper für jede beliebige Malware, von Cookie-Stealern und Kryptominern bis hin zu komplexen Trojanern, wie etwa der Glupteba-Backdoor.
MosaicLoader kann außerdem die private Identität von Anwendenden schädigen. Der Malware Sprayer kann verschiedene Programme zum Stehlen von Facebook-Cookies auf dem angegriffenem System ausspielen, welche Login-Daten exfilitrieren. Damit lassen sich Facebook-Konten illegal professionell übernehmen. Das Tool verbreitet auch Remote-Access-Trojaner, die Tasteneingaben der Opfer protokollieren, in das Mikrophon gesprochene Audio-Inhalte abhören und Screenshots aufnehmen.
Die Kampagne ist laut Bitdefender global weit verbreitet und scheint nicht auf bestimmte Länder, Organisationen oder Marktsektoren abzuzielen. Höchstwahrscheinlich sind PCs am stärksten betroffen. Generell empfiehlt es sich für Nutzende, keine aufgebrochene Software herunterzuladen. Dies ist nicht nur illegal, sondern obendrein sehr gefährlich, da man nie sicher sein kann, dass die heruntergeladene Version keine von Cyberkriminellen platzierte Malware enthält. Außerdem sollte jeder Anwendende die Quelldomäne jedes einzelnen Downloads überprüfen, um sicherzugehen, dass die Daten legitim sind. Aktualisierte Antimalware bietet den zum gegebenen Zeitpunkt bestmöglichen Schutz.