Eset: Fast drei Millionen unsichere Windows-Rechner aus Deutschland im Netz

Windows 7: Beliebtestes unsicheres Betriebssystem in Privathaushalten

11. Januar 2023, 8:00 Uhr | Jörg Schröper
© ESET

Am 10. Januar 2023 endet der Support von Windows 8.1. Ebenso endet der erweiterte kostenpflichtige Support für Windows 7. Ab diesem Zeitpunkt werden keine Sicherheitsupdates mehr veröffentlicht. Microsoft bietet auch kein Esu-Programm (Extended Security Update) für Windows 8.1 an. In deutschen Privathaushalten laufen noch etwa eine Million Rechner mit Windows 8.1 und fast die doppelte Anzahl mit Windows 7 (1,7 Millionen). Insgesamt sind noch fast drei Millionen Computer mit einem unsicheren Betriebssystem regelmäßig im Netz unterwegs.

„Fast drei Millionen unsichere Windows-Computer sind allein von Deutschland aus im Netz unterwegs. Das sind tickende Zeitbomben, denn für Cyberkriminelle sind diese Rechner einfach zu attackierende Ziele. Eine bekannte und nicht geschlossene Sicherheitslücke genügt - und die Computer sind schlimmstenfalls offen wie ein Scheunentor. Dennoch unterschätzen weiterhin viele Anwender das Sicherheitsrisiko einer veralteten Windows-Version. Gerade Betriebssystem-Dinosaurier wie Windows 7, deren offizielles Support-Ende bereits mehrere Jahre zurückliegen, sollten endgültig in Rente geschickt werden. Das Gleiche gilt ab 10. Januar 2023 für Windows 8.1. Denn auch hier endet der Support, und es wird für Privatanwender keine kostenlosen Sicherheitsupdates mehr geben. Ich rate dringend zum Wechsel auf aktuelle Windows-Versionen“, sagte Thorsten Urbanski, IT-Sicherheitsexperte bei Eset.

Der Großteil der Privatanwender setzt auf ein modernes Betriebssystem (47 Millionen). Dennoch sind rund sechs Prozent der Nutzer mit einem veralteten System im Internet unterwegs (2,95 Millionen).

Allein 2021 wurden 1.212 Sicherheitslücken in Programmen von Microsoft entdeckt, so Eset weiter. Bei einem veralteten Betriebssystem werden diese jedoch gar nicht mehr von offiziellen Stellen dokumentiert. „Informationen über solche Sicherheitslücken verbreiten sich in Untergrundforen rasant und werden für eine Vielzahl von Angriffsszenarien verwendet. Im Schadensfall ist es fraglich, ob Versicherungen beim Einsatz veralteter Software überhaupt einspringen und nicht ganz die Leistung verweigern, da diese nicht mehr dem verlangten Stand der Technik entsprechen. Ein Umstieg auf ein aktuelles Betriebssystem ist nicht nur wünschenswert, sondern unausweichlich. Alles andere wäre im Zweifelsfall sogar grob fahrlässig,“ erklärte Urbanski.

Vier von fünf Computern mit Internetverbindung in Deutschland haben Windows als Betriebssystem installiert. Dieser Anteil ist schon seit einigen Jahren recht konstant. Abgeschlagen auf dem zweiten Platz folgt macOS mit rund 17 Prozent. Alternativen wie Linux oder Chrome OS sind lediglich auf etwas über zwei Prozent der Rechner installiert.

Die Sicherheitstipps der Eset-Experten lauten:

  • Windows aktualisieren: Auch wenn die Umstellung zunächst schwerfällt, sollte immer die neueste Windows-Version genutzt werden. Eset empfiehlt Anwendern den Wechsel zu einem aktuellen Windows-Betriebssystem. Eine Linux-Distribution kann aber auch eine gute Alternative darstellen.
  • Immer auf dem neuesten Stand sein: Nicht nur das Betriebssystem, auch die Hardware sowie die installierte Software sollten immer aktuell sein. Vom Hersteller bereitgestellte Updates sollten Anwender umgehend einspielen. Empfehlenswert ist es, die automatische Updatefunktion, wenn verfügbar, zu aktivieren.
  • Sicherheitssoftware einsetzen: Eine moderne Internet-Security-Software ist Pflicht. Die Sicherheitslösung muss neben E-Mails und Webseiten auch Wechselmedien wie USB-Sticks, die Netzwerkschnittstellen und den Arbeitsspeicher auf Malware überprüfen. Ebenfalls sollte die Lösung einen Exploit-Blocker besitzen, der im Notfall zuverlässig schützt, wenn noch kein Update für die jeweilige Software verfügbar ist.
     

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu CEA Automatisierung GmbH

Weitere Artikel zu Security-Services

Weitere Artikel zu Security-Management

Weitere Artikel zu Ipswitch

Weitere Artikel zu Westcon Group

Weitere Artikel zu MapR

Matchmaker+