Studie zeigt: Trotz höherer Vorsicht dürfen auch deutsche Facebook-Nutzer nicht unvorsichtig sein

Deutsche schützen ihre Privatsphäre auf Facebook gründlich

2. Mai 2012, 5:06 Uhr | LANline/Simon Schlede

Deutsche Nutzer gehen beim Schutz ihrer Privatsphäre gründlich vor. Lediglich 71 Prozent veröffentlichen persönliche Daten. Dennoch verhalten sich fast drei Viertel der Bundesbürger unvorsichtig. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Secure.me. Das Sicherheitsunternehmen hat dafür eine Recherche unter 75.000 europäischen Facebook-Mitgliedern aus elf Ländern durchgeführt.

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Laut Secure.me geben etwa drei Viertel der Facebook-Nutzer in Europa persönliche Daten in ihren Profilen an – darunter ihren Wohnort, Geburtstag, Beziehungsstatus, ihre Familienmitglieder oder politische Einstellung. Wenn Nutzer weniger Informationen auf der Plattform veröffentlichen, sind sie weniger anfällig für Identitätsdiebstahl, so das Sicherheitsunternehmen. Obwohl Deutsche geringere Mengen an Daten angeben, sind sie mit sensiblen Informationen offener. 52 Prozent veröffentlichen die Namen der Familienmitglieder bei Facebook. Nur Nutzer aus Großbritannien (66 Prozent) und Italien (68 Prozent) sind dabei noch stärker aktiv, so die Studie.

Kriminelle verwenden private Daten meist zum Identitätsdiebstahl, diese Informationen missbrauchen sie oft für die Wiederherstellung von Passwörtern. Wer beispielsweise Familienzusammenhänge öffentlich darstellt, gefährde unter Umständen neben der eigenen Sicherheit auch die der Familienmitglieder, so Mario Grobholz, CEO und Gründer von Secure.me.

Anwender aus Deutschland halten ihre Facebook-Chronik relativ sauber von Spam und gefährlichen Posts durch Apps. Lediglich 26 Prozent der Bundesbürger haben laut der Studie gefährliche Inhalte in ihrem Profil. Allerdings bekommen 54 Prozent mindestens einmal pro Woche unsichere Inhalte aus ihrem Freundesnetzwerk. Mit 56 Prozent haben nur französische Mitglieder des sozialen Netzwerks stärker mit unliebsamen Inhalten in ihrem Freundesnetzwerk zu kämpfen.

Zugleich findet man bei fast zwei Dritteln der Deutschen (60 Prozent) vulgäre Ausdrücke im Facebook-Freundeskreis. Damit haben die deutschen Mitglieder zwar gemeinsam mit den Italienern und hinter den Holländern (57 Prozent) und Schweizern (59 Prozent) fast die „nettesten“ Freunde Europas, allerdings hat fast die Hälfte (47 Prozent) kritische Begriffe in ihrer eigenen Chronik.

Neben Deutschland hat Secure.me das Verhalten von Nutzern aus Österreich, der Schweiz, UK, Frankreich, Niederlande, Spanien, Portugal, Italien, Russland und der Türkei untersucht.

Weitere Informationen gibt es unter www.secure.me/de.


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