Im Kontext von visueller Kommunikation haben Videos eine Sonderstellung – laut einer aktuellen Umfrage von TechSmith bevorzugen 83 Prozent der Befragten Videos gegenüber Audio- oder Textformaten, wenn es um Anleitungen, Fakten oder andere informative Inhalte geht. Das gilt insbesondere für informelle Videos, also kurze Videos, die die Beschäftigten selbst zu verschiedenen Themen und mit relativ überschaubarem Produktionsaufwand ad hoc erstellen können. Die befragten Beschäftigen sahen sich diese Videos am häufigsten an.
Beispiele für solche informellen Videos sind Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Nutzung von Softwareanwendungen, Kurz-Briefings zu wiederkehrenden Aufgaben wie Reportings, regelmäßige Status-Updates oder schlicht kurze Tutorials von Kolleginnen und Kollegen zu bestimmten Themen, mit denen diese sich auskennen. Der Vorteil dieser Art des spontanen Wissens- und Informationsaustauschs liegt auf der Hand: Er ist inklusiv, demokratisch und interaktiv, da alle Beschäftigten gleichgestellt und unabhängig von Position oder Standort daran teilhaben und dazu beitragen können. Unternehmen können ihre Belegschaft dabei unterstützen und eine effektive Lernkultur fördern, indem sie entsprechende Tools zum Aufnehmen, Annotieren und Teilen von Videos standardmäßig bereitstellen. Mit informellen Videos lässt sich auch Zoom Fatigue effektiv bekämpfen. Denn statt immer noch mehr Videokonferenzen lassen sich damit Informationen kompakter bereitstellen. Die Beschäftigten können sich benötigte Informationen häppchenweise genau dann ansehen, wenn sie diese benötigen und es in ihren Zeitplan passt.
Auch Proximity Bias – und insbesondere das Gefühl, im Home-Office vom Rest des Unternehmens abgeschnitten zu sein – lässt sich mittels informeller Videos reduzieren: Die persönliche Ansprache auf Augenhöhe in informellen Videos schafft Nähe und mehr Engagement mit den präsentierten Lerninhalten. Zugleich haben Remote-Beschäftigte durch das Teilen von Videos die Möglichkeit, sich jederzeit am Informations- und Wissensaustausch im Unternehmen zu beteiligen.
Proximity Bias überwinden
Außerdem kann ein Unternehmen sicherstellen, dass der Flurfunk nicht Vor-Ort-Angestellte bevorzugt, indem es alle relevanten Diskussionen sowohl in einem Online-Format abhält und zudem im Nachhinein in Videoform für alle verfügbar macht. So haben alle Angestellten standortunabhängig die gleichen Möglichkeiten, sich zu beteiligen und einzubringen.
Zuletzt ist noch das Thema Mitarbeitergewinnung und -bindung erwähnenswert: Die genannten Punkte tragen dazu bei, ein Unternehmen zum attraktiveren Arbeitsgeber zu machen. Verbesserte Kommunikation, ein interaktiver Wissensaustausch und eine inklusive Lernkultur sind wichtige Pfeiler einer konstruktiven hybriden Arbeitsumgebung und einer angenehmen Unternehmenskultur – alles klare Vorteile für potenzielle Talente.
Anton Bollen ist European Customer and Market Strategist bei TechSmith.