Cloud Computing als UC-Lösung

Kommunikation aus der Wolke

10. Januar 2014, 7:00 Uhr | Leslie Ferry, beim UC-Anbieter Broadsoft tätig./jos www.broadsoft.com.

Viele verschiedene Anwendungen und Dienste, die gebündelt zur Verfügung stehen: Ein solches Szenario trifft auf die Cloud ebenso zu wie auf Unified Communications (UC). Beide sollen mehr Flexibilität erlauben und die Arbeit erleichtern - eigentlich ein ideales Paar.Auf den ersten Blick scheint es oft, dass standortbasierende UC-Systeme die niedrigeren Gesamtbetriebskosten (TCO) aufweisen. Beim Einkauf vergleichen die Verantwortlichen Cloud-gehostete Systeme gerne allein mit den Investitionskosten eines standortbasierenden Systems, die dann über einen Zeitraum von fünf Jahren abzuschreiben sind. Beim genaueren Hinsehen zeigen sich jedoch andere Faktoren, die die Gesamtkosten eines standortbasierenden Systems schnell in die Höhe treiben können und einen klaren Kostenvorteil der Cloud-UC-Lösungen offenbaren. Die klassischen Vorteile der Cloud gelten auch für gehostete UC-Systeme: Sie sind skalierbar und reagieren flexibel auf die Anforderungen des Unternehmens, wenn etwa Zusatzfunktionen nötig sind. Bei standortgebundenen Systemen fehlen diese Eigenschaften. Deutlich wird dies erst dann, wenn die Nutzer etwa Mobilitätsdienste und Soft Clients integrieren oder Features wie Voicemail in den E-Mail-Dienst einführen wollen. Gehostete Systeme verwaltet und wartet der Service-Provider. Für UC aus der Cloud ist daher kein zusätzliches Personal nötig, anders als bei On-Premise-Systemen. Laut einem Report der Aberdeen Group belaufen sich die durchschnittlichen Kosten eines Vollzeitingenieurs für die Verwaltung eines standortbasierenden Systems auf 35.000 bis 60.000 Euro im Jahr. Unternehmen benötigen zwei bis fünf Ingenieure, um ein groß angelegtes standortbasierendes System verwalten zu können. Diese Kosten allein können also schon den Ausschlag für ein Cloud-System geben. Aber auch im Gesamtbild zeigt sich, dass UC aus der Cloud hinsichtlich der Kosten vorne liegt. Ein Report von Nemertes Research zeigt die jährlichen Betriebskosten vieler bekannter standortbasierender Systeme auf. Darunter fallen Angestellte, externe Partner, die jährliche Wartung und das Training. Sie belaufen sich dem Report zufolge pro Jahr auf mehr als das Doppelte der Investitionskosten. Nemertes geht bei einem mittelständischen Unternehmen von Investitionskosten von etwa 370 Euro und Betriebskosten von etwa 880 Euro pro Jahr und Arbeitsplatz aus. Hinzu kommt, dass neue Systeme wie etwa Lync, die keine ausgereifte Supportinfrastruktur haben, doppelt so hohe Betriebskosten wie durchschnittliche Systeme verursachen. Im Vergleich dazu belaufen sich die durchschnittlichen Kosten eines Arbeitsplatzes in einem gehosteten System auf etwa 25 Euro im Monat oder 400 Euro im Jahr. Sie liegen damit unter den durchschnittlichen Betriebskosten eines standortbasierenden Systems und zeigen die Vorteile, die UC aus der Cloud allein beim Preis vorweist.   Mobile Integration Heute wollen Mitarbeiter von jedem Ort aus arbeiten und dabei mit unterschiedlichen Geräten - Laptop, Tablet oder Smartphone - auf ihre bevorzugten Kommunikationsdienste zugreifen. Mit der Verfügbarkeit immer schnellerer Mobilfunknetze wie LTE und LTE-Advanced wird dieses Verlangen weiter wachsen. Cloud-basierende UC-Lösungen haben dabei einen Vorteil gegenüber klassischen Systemen, weil sie von vornherein jeden Nutzer als Remote-Nutzer sehen. Unternehmen bewegen sich zudem nicht mehr nur auf die klassische Cloud zu, sondern auf die mobile Cloud: Das heißt, Unternehmen integrieren ihre UC-Anwendungen und ihre Mobildiensten. Die Synchronisierung innerhalb eines einzigen Cloud-basierenden Kontos ermöglicht die nahtlose Integration aller Daten und Gespräche, die damit auf jedem Gerät zugänglich sind. Besonders Unternehmen, die einen hohen Anteil an mobilen Mitarbeitern haben, können von dieser Entwicklung profitieren. Wenn zum Beispiel ein Nutzer eine Nachricht von seinem Mobiltelefon aus sendet, ist diese auch im Nachrichtenverlauf der UC-Anwendung auf dem Laptop dokumentiert, der wiederum nun auch SMS versenden kann. Alle Nachrichten werden auf den allen Geräten des Nutzers in Echtzeit synchronisiert. Basis dafür ist eine umfassende so genannte "Fixed Mobile Convergence"-Lösung.

Videoanrufe auch aus der Cloud: Technisch bieten UC-Dienste die gleichen Funktionen wie ihre standortbasierenden Pendants.

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