MWC-Nachschlag: NSN erweitert Produktpalette für Mobilfunknetze

Mehr Effizienz im mobilen Breitband

7. März 2012, 7:45 Uhr | Stefan Mutschler/wg

Nokia Siemens Networks (NSN) betreibt mit Hochdruck seine strategische Neuausrichtung auf das mobile Breitband. Das zeigte sich auch in Barcelona wieder sehr anschaulich. Im Mittelpunkt stand das letzten Sommer ins Leben gerufene Liquid Net, eine mobile Netzwerkinfrastruktur, für die es in Barcelona eine Reihe neuer Funktionen und Erweiterungen zu sehen gab.

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Liquid Net soll über eine ganz besondere Eigenschaft verfügen, die es laut NSN auf der Ebene der Kernnetze weltweit sonst in keiner anderen Lösung gibt: Es organisiert und optimiert sich selbst (Intelligent Self-Organizing Network, ISON). Die Automation der Kernnetzverwaltung soll bis zu 15 Prozent der Betriebskosten einsparen.

Bestandteil von Liquid Net ist auch das Flexi-Multiradio-Antennensystem, das auf der AAS-Technik (Active Antenna System) von NSN basiert. Die aktive Antenne bildet dynamisch bewegliche Strahlenbündel von Funksignalen, die auf einzelne Benutzer gerichtet oder auf ein bestimmtes Gebiet beschränkt werden können.

Resultat soll eine signifikante Erhöhung der Kapazität und Abdeckung der Basisstation sein – laut NSN in Größenordnungen bis 65 Prozent. Die Praxistauglichkeit dieser Lösung demonstrierte NSN in Barcelona zusammen mit Telecom Italia.

Auf Architekturebene wird dieser Ansatz durch ein neues Konzept unterstützt, den NSN Flexi-Zones nennt. Ziel hier ist es, mobiles Breitband auch in Bereichen mit einer sehr hohen Dichte möglichst effizient bereitzustellen.

Dazu werden mehrere lokal verwaltete Mobile Access Points zu einem Netz kleiner Zellen verbundenen, die dann eine Flexi-Zone mit mobiler Breitbandversorgung und mit einer einzigen Verbindung zurück zum Netz des Betreibers bilden. Als Vorteil der Flexi-Zones nennt NSN eine nahezu unbegrenzte Skalierung der Kapazität, da jede Zone bis zu 100 Access Points haben kann und sich aus Sicht des Netzes immer noch wie eine einzige Basisstation verhält.

Mit Flexi Compact brachte NSN auch neue Makro-Basisstationen mit zum Mobile World Congress. Dabei handelt es sich um sehr kleine Modelle für Drei-Sektoren-Standorte, wobei Basisband, Funk und integrierter Transport in einem einzigen Gehäuse kombiniert werden.

Das Unternehmen geht davon aus, dass dies Betreibern erlaubt, GSM-Netze für mehr Energieeffizienz zu modernisieren und so die Gesamtkostenbilanz zu verbessern. Für seine Flexi Multiradio 10 Base Station hat NSN darüber hinaus ein neues Funkmodul mit sechs Pipes herausgebracht. Es soll sehr kompakte Multi-Funk-Standorte für LTE-Rollouts ermöglichen und gleichzeitig den Weg zur nächsten LTE-Generation (LTE-Advanced) ebnen.

Ein weiteres Schlüsselmerkmal von Liquid Net ist das integrierte Ende-zu-Ende-Bandbreiten-Management, das Bandbreiten automatisch nach Applikation und Endgerät steuert. Beispielsweise bekomme etwa ein Smartphone mit seinem relativ kleinen Bildschirm eine deutlich niedrigere Auflösung geliefert als ein Tablet oder ein Laptop.

„Es geht darum, das Netzwerk von überflüssigen Datenlasten zu befreien“, so Rajeev Suri, CEO von NSN. Die bisherige Praxis, alle Endgeräte undifferenziert mit der gleichen Auflösung zuzuschütten, egal, ob diese dort verarbeitet werden kann oder nicht, sei einer der Punkte gewesen, für die NSN ein großes Optimierungspotenzial gesehen hat.

Neben entsprechenden neuen Netzwerk Intelligence Tools, die Daten in Echtzeit sammeln, auswerten und zur Steuerung nutzen, soll die neue Liquid-Radio-GSM-Software generell Datenraten in 2G-, 3G- und 4G-Netzen optimieren. „360 Betreiber bedienen drei Milliarden GSM-Kunden“, so Suri. „Sie alle können jetzt mit der Nokia Siemens Networks Liquid-Radio-GSM-Software-Suite ihre Netzressourcen flüssiger zuweisen.“

Zusammen mit den Flexi-Multiradio-Basisstationen des Unternehmens verwendet, soll die Software-Suite das Spektrum der zugewiesenen GSM-Dienste besser nutzen und gleichzeitig die Netzqualität verbessern.

"360 Betreiber bedienen drei Milliarden GSM-Kunden – sie alle können jetzt mit der Nokia Siemens Networks Liquid-Radio-GSM-Software-Suite ihre Netzressourcen flüssiger zuweisen", so NSN-CEO Rajeev Suri. Foto: Stefan Mutschler

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