Echtzeitkommunikation und Unified Messaging

Microsoft Lync nahtlos integrieren

6. Mai 2014, 6:00 Uhr | Sibylle Klein/pf verantwortlich für Public Relations bei Servonic, www.servonic.com.

Viele Unternehmen haben den Bedarf für Unified Communications entdeckt und denken dabei auch an den Einsatz von Microsoft Lync. Doch meist geht es nicht um den kompletten Ersatz der vorhandenen und oft heterogenen TK-Infrastruktur, sondern um eine zukunftsfähige Koexistenz. Gesucht sind Lösungen, die die entsprechenden Brücken schlagen und Echtzeitkommunikation rasch im Unternehmen verfügbar machen.Unified Communications (UC) bezeichnet die Integration der Kommunikationsdienste innerhalb einer Anwenderoberfläche. Unter UC sind sowohl die zeitsynchronen als auch die zeitasynchronen Medien zu verstehen. Unified Messaging (UM) vereint dabei E-Mail, Fax, Sprach- und Kurznachrichten unter einer Oberfläche, Real-time Collaboration (RTC) wiederum bezeichnet die Echtzeitdienste CTI (Computer Telephony Integration), Instant Messaging, Präsenz-Management, Desktop Sharing und Videokonferenzen. UC mit UM und RTC benötigt im Wesentlichen drei Komponenten zur Realisierung: Die Kommunikationssoftware, die Clients für die Benutzer und die TK-Anlage für die Verbindung mit dem öffentlichen Netz. Mit Lync hat Microsoft eine Server-basierende Lösung im Portfolio, die Kommunikationssoftware inklusive Clients und TK-Funktionen umfasst. Lync bietet dabei die Grundlage für CTI-Funktionen, ermöglicht Internet-Telefonie und beinhaltet Funktionen für die Kommunikation innerhalb des Unternehmens: Instant Messaging, Präsenz, Desktop Sharing und Videokonferenzen. Da die TK-Funktionen des Lync-Servers allerdings meist nicht den Bedarf der Unternehmen abdecken, setzen diese oft parallel eine TK-Anlage ein. Will der Anwender den Lync-Server und die TK-Anlage koppeln, um mit dem Lync-Client Telefone steuern zu können, kann er dies über "uaCSTA" realisieren. Dieses Protokoll steht für "User Agents Computer Supported Telecommunications Applications" und stellt eine Variante von CSTA dar, die XML-Codierung verwendet und Daten mittels SIP (Session Initiation Protocol) transportiert. Derzeit verfügen allerdings nur wenige TK-Anlagen über diese Schnittstelle. Daher bieten Fremdhersteller RCC-Gateways (Remote Call Control) zur Anbindung von Lync an die TK-Anlage an. Viele Unternehmen setzten derzeit nach wie vor eine klassische TK-Anlage ein. Manche migrieren gerade von klassischer ISDN-basierender auf IP-TK-Anlage oder sondieren und testen unterschiedliche TK-Anlagen ebenso wie den Lync-Server. Demgegenüber ist jedoch oft der Bedarf für RTC-Anwendungen aktuell und dringend. In dieser Situation Lösungen - wie TK-Anlage, RTC und Lync - zu finden, die nicht nur zusammenpassen, sondern auch die Migration und Veränderungen im Unternehmen mitgehen, scheint kompliziert. Einen Ausweg für Unternehmen und die nötige Flexibilität in heterogenen ITK-Infrastrukturen kann eine RTC-Software bieten, die auf dem sogenannten "One-Server"-Konzept basiert.   One-Server-Konzept Dieses Konzept vereint in einer Lösung drei Komponenten, die im Zusammenspiel von TK-Anlage, Client und Lync-Server ausschlaggebend sind: den RTC-Server, der die Funktionen für CTI, Desktop Sharing, Instant Messaging und Präsenz-Management bietet, das RCC-Gateway für die Anbindung von Lync sowie variable Clients für unterschiedlichste Betriebssysteme wie Windows, Mac OS X und Linux. Ein Beispiel für eine solche Lösung ist der Ixi-PCS Professional Call Server von Servonic, der sich in unterschiedlichsten Varianten nutzen lässt. Drei Szenarien verdeutlichen, welche technischen Möglichkeiten dieses One-Server-Konzept bietet. Szenario eins: Ein Unternehmen setzt Lync ein und will den Mitarbeitern die CTI-Funktionen zur Verfügung stellen, hat aber keine TK-Anlage mit CTI-Interface uaCSTA. Das im One-Server-Konzept enthaltene RCC-Gateway sorgt für die Verständigung zwischen Lync-Server und TK-Anlage. Szenario zwei: Ein Unternehmen setzt Lync zum Test in einer Abteilung des Unternehmens ein. Alle übrigen Abteilungen sollen allerdings ebenfalls CTI- und RTC-Funktionen nutzen können. Unterschiedliche TK-Anlagen sind im Einsatz: eine mit und eine ohne das CTI-Interface uaCSTA. Mit der One-Server-Lösung lassen sich die Anforderungen auch in dieser heterogenen Umgebung technisch umsetzen: Das enthaltene RCC-Gateway verbindet den Lync-Server mit der uaCSTA-losen TK-Anlage. In der Abteilung, in der der Lync bereits zum Einsatz kommt, können die Mitarbeiter den Lync-Client für CTI nutzen. Den Mitarbeitern in den übrigen Abteilungen stehen die entsprechenden RTC-Clients der One-Server-Lösung zur Verfügung. Dieser Server wiederum arbeitet mit der TK-Anlage über CSTA oder TAPI zusammen und stellt so die Verbindung zwischen TK-Anlage und jeweiliger IT-Umgebung her. Szenario drei: Ein Unternehmen setzt aktuell eine klassische ISDN-basierende TK-Anlage ein und denkt sowohl über die Einführung einer modernen TK-Anlage als auch von Lync nach. CTI und RTC sollen allerdings für die Mitarbeiter baldmöglichst nutzbar sein und trotz späterer Veränderungen bleiben. Eine One-Server-Konzept stellt dabei wie gehabt über CSTA oder TAPI die Verbindung zur ISDN-basierenden TK-Anlage her, die Mitarbeiter arbeiten mit den entsprechenden Clients dieser Lösung. Erfolgt dann die Umstellung auf eine moderne TK-Anlage, basiert die Verständigung zwischen der One-Server-Lösung und der TK-Anlage nach wie vor auf TAPI oder CSTA, für die Benutzer ändert sich ebenfalls nichts.   Technische Realisierung Je nach Konstellation ist die Installation der Komponenten unterschiedlich. Die Zusammenarbeit des RTC-Servers mit der TK-Anlage über TAPI und CSTA stellt den Benutzern CTI- und RTC-Funktionen über die Clients der One-Server-Lösung zur Verfügung. In Verbindung mit Lync-Server steht das im One-Server-Konzept enthaltene RCC-Gateway zwischen der TK-Anlage und Lync: Mit der TK-Anlage kommuniziert das RCC-Gateway über CSTA oder TAPI, mit Lync via uaCSTA. Dadurch, dass die Komponenten Server und RCC-Gateway in einem System enthalten sind, bieten sich nicht nur unterschiedlichste Installations- und Nutzungsmöglichkeiten. Ebenso lassen sich die RTC-Funktionen bei Veränderungen in der ITK-Umgebung ohne großen Aufwand in Administration, Installation und Kosten weiterhin nutzen.

One-Server-Konzept am Beispiel von Ixi-PCS: Der Professional Call Server beinhaltet den RTC-Server ebenso wie das RCC-Gateway für Microsoft Lync. Bild: Servonic

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