Auswirkungen des Corona-Virus auf die Service-Branche

Pandemie: 89 Prozent der B2B-Dienstleister erwarten Umsatzrückgänge

6. April 2020, 8:30 Uhr | Von Dr. Jörg Schröper.

Dienstleistungsunternehmen (B2B) befinden sich im Krisenmodus. Nach einer aktuellen Online-Befragung des Marktforschungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder, Mindelheim, gaben 96 Prozent der Teilnehmer an, komplett (65 Prozent) oder teilweise (31 Prozent) einen Krisenplan umgesetzt zu haben. Hauptgründe für die Maßnahmen sind die zu erwartenden Umsatzverluste durch Covid-19, aber auch Prozessanpassungen aufgrund von Home-Office-Regelungen, Ausfall von Kundenmeetings und Events sowie Verschiebung von Projekten und Budgets. 89 Prozent der Studienteilnehmer rechnen im Geschäftsjahr 2020 mit negativen Abweichungen vom geplanten Jahresumsatz. Dabei erwartet jeder Zweite einen Rückgang um mehr als zehn Prozent. Am stärksten betroffen sind Anbieter von Zeitarbeit und Personaldienstleistung sowie Consultants. Neben diesen Branchen waren auch Wirtschaftsprüfer, IT-Berater sowie Facility-Management-  und Instandhaltungs-Unternehmen in die Analyse einbezogen.

"89 Prozent der Studienteilnehmer beklagen signifikante Auswirkungen der Corona-Krise auf den Jahresumsatz", sagt Jörg Hossenfelder, geschäftsführender Gesellschafter von Lünendonk & Hossenfelder. "Bei Betrachtung der Management-Berater steigt dieser Anteil auf 94 Prozent, bei den IT-Beratern und Facility-Service-Anbietern auf jeweils 90 Prozent. Die Zeitarbeitsunternehmen kommen auf 88 Prozent. Nach einem herausfordernden Geschäftsjahr 2019 stellt die aktuelle Situation die Zeitarbeitsbranche erneut auf die Probe." Bei den Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern erwarten 71 Prozent der Teilnehmer einen Umsatzrückgang.

Auf die Frage, welchen Impact die Corona-Krise auf das aktuelle Geschäft habe, antworteten die 157 B2B-Service-Provider auf einer Skala von 1 (kein Einfluss) bis 10 (sehr hoher Einfluss) im Mittel mit 7,96. Bei den Personaldienstleistern liegt der Wert bei 8,13, bei den Facility-Management- und Instandhaltungsunternehmen bei 8,24.

Während die Zeitarbeitsunternehmen neben Umsatzrückgang auch Personalausfall und -reduzierung beklagen, macht den FM-Dienstleistern die temporäre Schließung von Kundenstandorten zu schaffen. Vertreter der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatung sowie der IT-Beratung stellen verstärkt auf Remote Work und Home-Office um, bei den Managementberatern machen sich die Begrenzungen von Vor-Ort-Aktivitäten im Tagesgeschäft bemerkbar.

Jeder zweite Studienteilnehmer erwartet im aktuellen Geschäftsjahr Umsatzeinbußen um mehr als zehn Prozent. Bei den Wirtschaftsprüfern äußern 44 Prozent diese Prognose, bei IT-Beratungen sowie den FM- und Instandhaltungsunternehmen jeweils 38 Prozent. Am stärksten betroffen sind die Management-Beratungs- und Zeitarbeitsunternehmen. Während 55 Prozent der Vertreter der Personaldienstleistung Umsatzrückgänge von über zehn Prozent erwarten, steigt dieser Anteil bei den Managementberatern auf 63 Prozent.

An der Online-Befragung des Marktforschungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder nahmen 157 Personen teil. Sie verteilen sich auf die B2B-Service-Märkte Management- und IT-Beratung, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatung, Facility Management und Instandhaltung sowie Personaldienstleistung. Elf Prozent der Teilnehmer sind Vorstandsmitglieder, 48 Prozent haben eine Geschäftsführerposition inne, 25 Prozent fungieren als leitende Angestellte. Die Feldphase dauerte zehn Tage und endete am 27. März 2020.

Weitere Informationen stehen unter www.luenendonk.de zur Verfügung.

Dr. Jörg Schröper ist Chefredakteur der LANline.

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