Spezialist für WAN-Beschleunigung expandiert nach Europa

Silver Peak: Virtual WOC für die Data-Center-Replikation

10. Dezember 2010, 9:27 Uhr |

Mit dem VRX-8 hat Silver Peak, Spezialist für die Beschleunigung der WAN-Übertragungen zwischen Rechenzentren, eine virtualisierte WOC-Appliance (WAN Optimization Controller) vorgestellt, die es laut Hersteller auf 1 GBit/s Datendurchsatz bringt - ein Rekord in einem Umfeld, bei dem die Anbieter Virtual Appliances aufgrund von Durchsatzengpässen eher um unteren Ende ihrer Produktpaletten ansiedeln. Die VRX-8 erfordert - daher der Name - eine Acht-CPU-Maschine und handelt die WOC-typische Deduplikation des Datenverkehrs komplett im RAM ab. Dadurch vermeidet sie die Performance-limitierenden I/O-Engpässe beim Schreiben der Cache-Daten auf die Festplatte.

Aufgrund seines Backgrounds in der Data-Center-Kommunikation für Replikations-,
Disaster-Recovery- sowie SAN/NAS-Spiegelungszwecke geht Silver Peak bei den eingesetzten
WOC-Verfahren ganz eigene Wege: Statt, wie marktüblich, auf eine möglichst große Palette
applikationsspezifischer Optimierungen zu setzen, nutzt der Anbieter ein sehr reduziertes, aber
dafür stark applikationsunabhängiges Set von Optimierungsmechanismen: Im Vordergrund steht die
Beschleunigung auf IP-Ebene (Layer 3) statt der Beschleunigung auf TCP-Ebene (Layer 4) oder
Applikationsebene (Layer 7). Eine Ausnahme bildet die für Windows-File-Übertragungen übliche
CIFS-Beschleunigung, die Silver Peak nach eigenen Angaben ebenfalls bietet.

Silver Peak nutzt im Wesentlichen vier Verfahren: Deduplikation des IP-Verkehrs in RAM,
QoS-Management/Traffic Shaping mit Latenzkontrolle per Flow sowie Forward Error Correction (FEC),
zur Vermeidung unnötiger Retransmissionen von IP-Paketen sowie Packet Order Correction zur
Optimierung von Sprach-, Video- und ähnlichen Datenströmen. Damit arbeitet Silver Peak
vergleichsweise hochgradig applikationsagnostisch.

Während andere Anbieter, darunter Marktführer Riverbed, von der Beschleunigung der
Zweigstellenanbindung her kommen und sich nun in Richtung Data-Center-Replikation bewegen, geht
Silver Peak den umgekehrten Weg: Zum Portfolio von Silver Peak zählen neben der VRX-8 die
physischen Appliances der Serie NX und Virtual Appliances der Serie VX, mit denen das Unternehmen
aus Santa Clara die DC-to-DC- wie auch die DC-to-Branch-Optimierung abdeckt. Die VMs laufen auf
VMware und seit Kurzem am unteren Ende des Portfolios auch auf Hyper-V, Unterstützung für Xen und
KVM ist geplant.

Die Silver-Peak-Software liegt nun in Version 4.0 vor und bietet laut Hersteller eine um 50
Prozent verbesserte Erkennung von Datenmusterdopplungen für die Deduplikation. Die zugehörige
Management-Lösung bietet nun frei konfigurierbare Dashboards und unterstützt die Lösung der
führenden Storage-Lösungsanbieter.

Das privat geführte Unternehmen war lange nur in Nordamerika tätig, expandiert aber nun nach
Europa sowie nach Asien und Lateinamerika.

Silver Peak VRX-8 ist sofort verfügbar, der Listenpreis liegt bei 69.995 Dollar. Weitere
Informationen gibt es unter
www.silver-peak.com.

LANline/Dr. Wilhelm Greiner


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