Gemeinschaftsprojekt mit Siemens, Rittal und Bär Automation zum FTS-Onboarding

German Edge Cloud: KI-Logistikoptimierung mit FTS-Systemen

20. November 2019, 12:02 Uhr | Von Dr. Jörg Schröper.

Fahrerlose Transport-Systeme (FTS) sind mittlerweile in vielen Branchen im Einsatz. Jeder FTS-Hersteller bringt jedoch seine eigenen Systeme und Daten mit, was eine gesamte innerbetriebliche Logistikoptimierung erschwert. Die meisten der FTS-Einzelanbieter unterstützen keine KI-basierende Logistikoptimierung. Die German Edge Cloud, ein Unternehmen der Friedhelm Loh Group, sowie Bär Automation und Siemens MindSphere haben für das FTS-Onboarding eine Lösung entwickelt. Diese präsentieren sie auf der Fachmesse SPS 2019 am 27. November in Nürnberg auf der Bühne des Siemens-Stands in Halle 11. Darüber hinaus zeigt German Edge Cloud mit Partnern am Rittal-Stand 431 in Halle 3C die neue "All In One Edge"-Lösung Oncite.

German Edge Cloud hat sich nach eigenen Angaben auf das sichere Erfassen, Speichern und Verarbeiten von Daten - zeit- und ortsnah - spezialisiert. Das Unternehmen bietet Edge-Cloud-Lösungen für datensouveräne, echtzeitfähige industrielle Anwendungen an.

"Die kundenspezifische Integration eines neuen FTS in ein bestehendes FTS-System erfordert hohen Aufwand. Daher haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wie neue Komponenten zur KI-basierenden Logistikoptimierung herstellerunabhängig in bestehende FTS-Systeme integriert werden können. Gemeinsam mit Bär Automation und Siemens MindSphere haben wir dazu eine Lösung entwickelt. Das Projekt kam im Zuge der MindSphere World und der damit verbundenen Fast-Ramp-Up-Challenge zustande", erklärt André Theilig, Leiter Business Development bei German Edge Cloud.

Das herstellerübergreifende Projektteam verfolgte dazu den Ansatz, in die bestehende Flotte eines fahrerlosen Transportsystems ein weiteres fahrerloses Transport-Fahrzeug (FTF) einzubinden. Dies erfolgte über den Einsatz herstellerunabhängiger Adapter und die Integration in einem eigenen Framework. Die Automatisierung des FTS-Onboarding-Prozesses erlaubt eine nahtlose Datenkonnektivität. Des Weiteren wurde eine Datenhistorie, insbesondere mit positionsrelevanten Daten und Visualisierung von FTS-Parametern (Batteriestand, Motordrehzahl, Vorfälle, Zykluszeiten etc.), für den späteren Zugriff angelegt.

"Was bisher sehr lang dauerte, kann jetzt in einem Bruchteil der Zeit erfolgen. Das dafür entwickelte Datenmodell der Inbetriebnahme kann dabei auf beliebig viele andere IoT-Anwendungsfälle übertragen werden", erklärt André Theilig und fährt fort: "Konkret ist die Implementierungszeit durch ein vorgefertigtes FTS-Integrationssystem deutlich verkürzt. Wir haben außerdem harmonisierte Datensätze erzeugt, die danach für die KI-basierende Logistikoptimierung und das maschinelle Lernen zur Verfügung stehen." Zudem sei eine vorkonfigurierte Analyse-Visualisierung von FTS in Form von Heatmaps, Dashboards etc. möglich.

Um eine bidirektionale Datenintegration mit Siemens MindSphere zu ermöglichen, gelangen die harmonisierten Daten in Siemens MindSphere, und die Verwaltung der Siemens-Industriegeräte in der Produktion ist durch eine enge Integration der Industrial Edge Cloud Appliance (On Premise) und Siemens MindSphere (Cloud-based) mit eingebunden. Die Ergebnisse sind Echtzeit-Fähigkeit der Anwendungen und Datensouveränität für den Kunden durch ein kundengesteuertes Daten-Management vor Ort und in der Cloud. Die Integration der German-Edge-Cloud-Lösung mit der Cloud-basierenden Siemens-MindSphere-Plattform sei ein Blueprint für weitere Anwendungsszenarien im Zusammenspiel zwischen On-Premise-Edge-Clouds und Cloud-basierenden Plattformen, so die Verantwortlichen.

Datensouveränität ist auch ein zentraler Vorteil der neuen Lösung Oncite, die German Edge Cloud am Rittal-Messestand vorstellt. Oncite ist ein für künstliche Intelligenz (KI) optimiertes, schlüsselfertiges (Plug and Produce) Edge-Cloud-Rechenzentrum inklusive Edge-IoT-Plattform und IIoT-Applikationen für Industrie-4.0-Szenarien.

Theilig erklärt: "Oncite verarbeitet Daten direkt dort, wo sie anfallen, sodass die Unternehmen bei der Vernetzung ihre Datensouveränität behalten. Beispielsweise in der Automobilzuliefererkette ermöglicht es den sicheren Supply-Chain-übergreifenden Datenaustausch mit den kommenden digitalen Produktionsplattformen der Hersteller und Top-Tier-Supplier." Wegen der KI-basierenden Analyse seien Unternehmen auch in der Lage, ihre Produktion zu optimieren und die Qualität ihrer Produkte zu verbessern.

Weitere Informationen stehen unter www.gec.io und www.friedhelm-loh-group.com zur Verfügung.

Dr. Jörg Schröper ist Chefredakteur der LANline.

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