IBM-Security-Studie zur Zukunft des Identity- und Access-Managements

Junge Nutzer bevorzugen Biometrie

31. Januar 2018, 7:27 Uhr | Von Dr. Wilhelm Greiner.

Das Thema IT-Sicherheit ist nach den vielen Sicherheitsvorfällen der letzten Zeit offenbar in den Köpfen der Endanwender angekommen. Laut einer Online-Umfrage im Auftrag von IBM Security unter 4.000 Erwachsenen in Nordamerika, Europa und Asien nimmt ein Großteil der Nutzer die Risiken zumindest bei kritischen Abläufen ernst: 70 Prozent der Befragten nannten Sicherheit bei Banking-Apps als oberste Priorität. Weit abgeschlagen folgten der Datenschutz (16 Prozent) und der Komfort (14 Prozent). Junge Erwachsene setzen für die Authentifizierung eher auf Biometrie, ältere Nutzer bevorzugen komplexe Passwörter. IAM-Lösungen (Identity- und Access-Management), so IBM Security, sollten daher ein breites Spektrum zielgruppengerechter Authentifizierungsoptionen bieten.

Nicht nur bei Finanztransaktionen, auch beim Online-Shopping, bei Arbeitsplatz-Apps und E-Mails ist Sicherheit laut der Online-Umfrage für die Mehrheit der Anwender der wichtigste Aspekt. Bei Social Media hingegen liegt Bequemlichkeit (mit 36 Prozent) immer noch vor der Sicherheit (34 Prozent).

"Im letzten Jahr haben Datenlecks hochsensible, personenbezogene Daten wie Passwörter oder Sozialversicherungsnummern von Millionen von Verbrauchern offengelegt", so Christian Nern, Head of Security Software DACH bei IBM Deutschland. Es bestehe kein Zweifel mehr daran, dass Angreifer traditionelle Strategien zum Identitätsschutz immer öfter durchschauen und umgehen. "Kleine und mittelständische Unternehmen sind daher genauso wie Großkonzerne aufgefordert, einer effektiven Authentifizierung ihrer Mitarbeiter und Kunden höchste Priorität einzuräumen und fortschrittlichere Technologien wie Biometrie und Multi-Faktor-Authentifizierung anzubieten", so Nern.

Insgesamt fühlen sich laut der IBM-Umfrage 67 Prozent der Befragten bereits heute mit biometrischer Authentifizierung wohl. Nur 41 Prozent der Millenials setzen auf Passwörter, 75 Prozent bevorzugen Biometrie. In der EU nutzen bereits 65 Prozent der Befragten gerne biometrische Verfahren zur Authentifizierung, etwas weniger als der weltweite Durchschnitt. Vorreiter sind die asiatischen Länder mit 78 Prozent. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Befragten hat bei Biometrie allerdings Bedenken in puncto Privatsphäre, somit hinsichtlich der Frage, wie Daten gesammelt und genutzt werden.

Die Umfrage lenkt den Blick auch auf den "Generation-Gap", also altersspezifisches Nutzerverhalten. Millenials - die Generation der zwischen 1980 und 2000 geborenen Endanwender - wollen sich nicht mit komplexen Passwörtern herumschlagen: Sie bevorzugen laut der Umfrage Biometrietechniken wie Fingerabdruckleser, Gesichtsscans und Spracherkennung.

Während die jüngere Generation häufiger neue Technologien wie Biometrie, Passwort-Manager und Multi-Faktor-Authentifizierung verwendet, haben ältere Menschen (ab 55 Jahren) in erster Linie eigene Strategien zur Passworterstellung entwickelt, um Online-Accounts zu sichern.

Nur 42 Prozent der Millennials setzen laut der Umfrage komplexe Passwörter ein, die Sonderzeichen, Zahlen und Buchstaben kombinieren. Bei den über 55-Jährigen sind es dagegen immerhin 49 Prozent. 41 Prozent der Millennials verwenden zudem dasselbe Passwort mehrmals - was unter Sicherheitsfachleuten als eines der größten Risiken für Identitätsdiebstahl gilt. Bei der Generation 55+ sind dies nur 31 Prozent.

Die Generation der Millennials wird schon bald die größte Arbeitnehmergruppe stellen. Deshalb rät IBM Security Arbeitgebern, mit modernen Sicherheitskonzepten jenseits der Passwörter zu reagieren.

Für die Studie "IBM Security: Future of Identity" hat Ketchum Global Research and Analytics knapp 4.000 Erwachsene befragt: knapp 2.000 aus den USA, etwas über 1.000 aus der EU (Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien) sowie knapp 1.000 aus dem asiatisch-pazifischen Raum (APAC). Den vollständigen Report findet man unter www.ibm.biz/FutureOfIdentity.

Dr. Wilhelm Greiner ist freier Mitarbeiter der LANline.

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