Ob Schwachstellen in Web-Anwendungen oder öffentlich verfügbare Verwaltungsschnittstellen mit schwachen Passwörtern - die Grenzen (Perimeter) von Unternehmensnetzwerken sind anfällig für Cyberangriffe. So konnten laut einer von Kaspersky Lab durchgeführten Penetrationstest-Analyse drei Viertel (73 Prozent) der erfolgreichen Angriffe von außen auf die Netzwerkperimeter einer Organisation über schwachstellenanfällige Web-Anwendungen ablaufen. Dabei sind die Web-Anwendungen von staatlichen Organisationen am unsichersten. Das Gesamtschutzniveau gegenüber externen Angriffen ist zudem bei fast der Hälfte der untersuchten Unternehmen als gering oder extrem gering einzustufen.
Die Experten von Kaspersky Lab führen jährlich eine Penetrationstest-Analyse möglicher Angriffsszenarien durch. Ziel des Berichts ,Security assessment of corporate information systems in 2017? ist es, IT-Sicherheitsspezialisten auf relevante Schwachstellen und Angriffsvektoren gegen Unternehmensnetzwerke aufmerksam zu machen und damit den Schutz ihrer Organisationen zu verbessern. Dies soll helfen, finanzielle, betriebliche und Reputationsschäden zu vermeiden.
Die Kaspersky-Analyse für das Jahr 2017 zeigt:
Die Sicherheitslücke MS17-010, die sowohl bei zielgerichteten Angriffen als auch bei Ransomware-Attacken wie WannaCry und NotPetya oder ExPetr zum Einsatz kam, fand sich in 75 Prozent der Unternehmen, die sich einem internen Kaspersky-Penetrationstest unterzogen hatten - und zwar, nachdem bereits Informationen zur Sicherheitslücke veröffentlicht wurden. Einige der Organisationen hatten ihre Windows-Systeme sieben bis acht Monaten nach der Veröffentlichung des Patches noch immer nicht aktualisiert. Die veraltete Software kam bei 86 Prozent der Unternehmen an den Netzwerkperimetern und bei 80 Prozent der Unternehmen innerhalb des internen Netzwerks zum Vorschein. Die Folge: Unternehmen sind aufgrund der mangelhaften Implementierung grundlegender IT-Sicherheitsprozesse leichte Angriffsziele.
Dabei sind laut der Kaspersky-Untersuchung die Web-Anwendungen von staatlichen Organisationen am unsichersten: In allen analysierten Anwendungen (100 Prozent) fand man hochriskante Schwachstellen. Dagegen sind E-Commerce-Anwendungen besser vor einer möglichen externen Störung geschützt, nur etwas mehr als ein Viertel weist hier hochriskante Schwachstellen auf.
Weitere Ergebnisse der Penetrationstests finden sich unter securelist.com/security-assessment-of-corporate-information-systems-in-2017/87370/