Provider wollen sichere Nutzeridentifikation über Mobilfunknummer einführen

Mobile Connect soll Schutz vor Passwortdiebstahl bieten

13. Februar 2018, 13:35 Uhr | Von Timo Scheibe.

Die drei großen Mobilfunkbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica wollen nach eigenen Angaben das digitale Leben ihrer Mobilfunkkunden in Deutschland künftig einfacher und sicherer gestalten. Gemeinsam planen die Carrier, eine einheitliche Lösung für eine einfache und geschützte Anmeldung bei Internetdiensten anzubieten - ohne dass dabei ein Nutzername oder ein Passwort nötig sei. Dazu wollen die drei Carrier den GSMA-Dienst Mobile Connect noch in diesem Jahr einführen.

Die Identitäts- und Datenplattform Verimi, an der unter anderem auch die Deutsche Telekom beteiligt ist, werde als erster großer Partner ebenfalls das Mobile-Connect-Verfahren anbieten. Damit könne man die persönliche Mobilfunknummer zur eindeutigen digitalen Identität beim Einkauf in Online-Shops, bei der Anmeldung in Internetportalen und zukünftig bei digitalen Behördengängen nutzen.

Die Anmeldung mit Benutzername und Passwort, wie sie bisher üblich ist, werde dadurch überflüssig, so die Provider. Gleichzeitig erhöhe die Nutzung von Mobile Connect die Sicherheit, da Anwender in der Regel einfache und oftmals auch dieselben Passwörter für die Anmeldung auf den verschiedenen Portalen verwenden und ihre Daten selten ändern

Mit Mobile Connect benötigen Kunden der drei Netzbetreiber nur noch ihre Mobilfunknummer und ihr Handy, um sich im Internet bei digitalen Services oder Websites anzumelden. Die Identifizierung des Anwenders gegenüber dem Anbieter übernimmt der jeweilige Provider. Dabei gibt der Anwender laut Telekom seine Mobilfunknummer beim Login an. Anschließend wird eine SMS an das Handy des Nutzers geschickt. Über den in der Textnachricht integrierten Link bestätigt er daraufhin auf seinem Smartphone den Erhalt und erlaubt dem Netzbetreiber gleichzeitig die verschlüsselte Übermittlung einer pseudonymisierten Kundenreferenznummer an den jeweiligen Portalbetreiber. Der Betreiber kann den Kunden immer wieder über diese Referenznummer zuordnen und gewährt auch ohne Passwort Zugang. Dadurch verringere sich die Gefahr, dass Angreifer die Zugangsdaten stehlen.

Mittelfristig soll Mobile Connect den Anwendern auch einen weiteren Service bieten: Statt wie bisher Daten wie Liederadresse und Bankverbindung bei der Bestellung in Online-Shops manuell einzugeben, soll es dann möglich sein, diese Informationen, die dem Netzbetreiber vorliegen, auf Wunsch auch in die Bestellmaske des Internet-Shops zu übertragen. Die explizite Freigabe für den Austausch stellt laut Telekom sicher, dass der Nutzer jederzeit die volle Kontrolle über seine persönlichen Daten behält.

Darüber hinaus soll sich Mobile Connect künftig auch für digitale Geldtransaktionen jeder Art nutzen lassen. Dazu könne man das Verfahren um weitere Sicherheitsmerkmale wie biometrische Daten oder die Verwendung von TAN-Nummern erweitern. Auch sei es möglich, dass der Authentifizierungsstandard zukünftig Behördengänge unterstützt. Laut Telekom sei die Beantragung eines neuen Personalausweises dann möglicherweise ohne Besuch im Bürgerbüro direkt über das Smartphone möglich.

Weitere Informationen finden sich unter www.telekom.com.

Timo Scheibe ist Redakteur bei der LANline.

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