Verbraucher-Umfrage von Reichelt Elektronik und OnePoll zur Internetnutzung und Erwartungen an neue Technik

Reichelt-Umfrage: Online sein oder nicht sein

11. März 2020, 13:16 Uhr | Von Dr. Jörg Schröper.

Der Gebrauch des Internets ist inzwischen so selbstverständlich geworden, dass Anwender meist gar nicht mehr darüber nachdenken: Eine Information googeln, eine E-Mail schreiben, Musik oder Podcasts streamen oder Videos auf YouTube aufrufen sind heutzutage völlig normale Tätigkeiten. Das Internet ist ein alltägliches Gebrauchs- und Unterhaltungsmedium geworden, das bei vielen Menschen im Hintergrund läuft oder nebenbei bedient wird.

Dennoch funktioniert das Internet hierzulande oft nicht reibungslos und viele sind unzufrieden mit ihrer Internetverbindung: Stabilität, Flächendeckung und Belastbarkeit der Netzwerke lassen oft zu wünschen übrig. Um herauszufinden, wieviel, mit welcher Technik und zu welchen Zwecken Nutzer das Internet vorrangig verwenden, hat Reichelt Elektronik eine Umfrage durch OnePoll durchführen lassen. Die Umfrage gibt Aufschluss über das Internet-Nutzungsverhalten der Menschen im privaten Umfeld sowie ihre Wünsche hinsichtlich Verbesserungen in der Netzwerkqualität.

In Deutschland nutzt eine Mehrheit von rund 72 Prozent der befragten Verbraucher eine WLAN-Verbindung mit DSL-Anschluss. WLAN über einen Kabelanschluss nutzen halb so viele Menschen (36 Prozent). Bemerkenswerterweise geben dabei  bereits 45 Prozent mobile Datenübertragung als primäre Art der Internetnutzung an. Das unterstreicht, wie rapide diese Form der Datenübertragung in den vergangenen Jahren ausgebaut wurde, da die Preise durch das hohe Wettbewerbsaufkommen gesunken sind.

Der wichtigste Aspekt ihrer Internetverbindung ist für 71 Prozent der Befragten das Preis-Leistungs-Verhältnis, dicht gefolgt von der Geschwindigkeit der Verbindung. Die Stabilität der Verbindung auch bei mehreren Nutzern ist für 67 Prozent wichtig, die Sicherheit der Daten für 58 Prozent.

In diesem Zusammenhang ist es interessant, welchen Aktivitäten die Menschen im Internet nachgehen. 73 Prozent verfolgen Tätigkeiten wie das Streamen von Musik oder Videoinhalten, Internettelefonie, Nutzung sozialer Medien oder Online-Einkäufe. Diese Tätigkeiten erfordern ein mittelmäßig hohes Datenvolumen. 51 Prozent der Befragten lesen und versenden Mails und andere persönliche Nachrichten, was nur geringe Datenmengen erfordert.

Streamen in HD, Gaming sowie hoch- oder herunterladen größerer Dateien, also Tätigkeiten, die hohe Datenmengen beinhalten, gaben etwa 43 Prozent als Online-Aktivitäten an.

Dabei verbringen gute 27 Prozent - die meistgegebene Antwort auf diese Frage - fünf Stunden oder mehr täglich zu privaten Zwecken im Internet. 23 Prozent verbringen etwa drei Stunden täglich im Internet. Ein gutes Viertel der Befragten tut dies zwei Stunden am Tag. Weniger als ein Prozent aller Befragten gab an, das Internet nicht täglich zu nutzen - eine verschwindend geringe Minderheit.

Wie diese Zahlen zeigen, ist es gängige Praxis, mehrere Stunden täglich im Internet zu sein und dabei mittelmäßig datenintensiven Tätigkeiten nachzugehen. Es ist also gut vorstellbar, dass das Internet teilweise im Hintergrund "läuft", wenn zum Beispiel Musik oder Podcasts gestreamt werden. Auch diverse Online-Kanäle sind selbstverständliche Kommunikationsmittel geworden, sodass diese auf den ersten Blick hohe Stundenzahl letztendlich nicht weiter überraschend ist.

Ein auffälliges Ergebnis der Umfrage ist, dass ein Viertel der Befragten angibt, an manchen Stellen ihres Hauses oder ihrer Wohnung kein oder ein nur sehr schwaches Internet-Signal zu empfangen. Dies erklärt, warum so viele Menschen unzufrieden mit ihrer Internetverbindung sind: Insgesamt 69 Prozent der Befragten gaben an, Probleme mit ihrem Heimnetzwerk zu haben. Offen bleibt jedoch die Frage, warum diese Problematik gerade in Deutschland so häufig auftritt. Unter den Befragten in Frankreich gaben zwölf Prozent an, dieses Problem zu haben, in England 18 Prozent und in den Niederlanden etwa 20 Prozent.

Weitere 13 Prozent der Befragten aus Deutschland gaben an, dass sie zu manchen Uhrzeiten keine oder nur eine schwache Internetverbindung haben. Bei zwölf Prozent bricht die Verbindung oft ab, elf Prozent empfangen in ihrem kompletten Haus oder ihrer kompletten Wohnung nur ein schwaches oder gar kein Signal. Acht Prozent beobachteten, dass ihre Internetverbindung sehr langsam ist oder oft abbricht, wenn sie von mehreren Menschen gleichzeitig genutzt wird. Dies ist besonders relevant zu Zeiten, in denen viele Menschen im Internet surfen. So ergab die Umfrage, dass 71 Prozent - und damit die große Mehrheit der Befragten - das Internet zwischen 18:00 und 22:00 Uhr nutzen.

Wie lösen die Betroffenen diese Probleme? 35 Prozent der Befragten nutzen Hardware, um den Signalempfang zu Hause zu verstärken. Die meisten von ihnen, 75 Prozent, verwenden dafür einen Repeater oder Verstärker. Ein knappes Viertel (24 Prozent) nutzt DLAN während nur eine kleine Minderheit (13 Prozent) auf ein Mesh-System setzt.

Können neue Techniken wie etwa 5G diesen Problemen Abhilfe verschaffen? Die Befragten zeigen sich in dieser Hinsicht optimistisch: 45 Prozent erhoffen sich ein lückenloses mobiles Netz überall durch moderne Techniken wie VDSL, 5G oder Glasfaser. Die Hälfte der Befragten hofft auf zuverlässigere Verbindungen durch diese tInnovationen. Denn das Verständnis für Netzwerkprobleme ist nicht sehr groß. Etwa 40 Prozent akzeptieren eine Unterbrechung der Internet-Verbindung von bis zu zehn Minuten, zwischen zehn und dreißig Minuten nehmen dies nur noch zehn Prozent hin. Alle Zeiträume darüber werden nur von den wenigsten Befragten als zumutbar eingestuft.

Es bleibe abzuwarten, was sich auf dem Gebiet der Internet-Netzwerke in den kommenden Jahren tun wird, und ob Deutschland seinen Ruf als Nachzügler ablegen kann, so der Hersteller Reichelt Elektronik. Fest stehe, dass die Nutzung des Internets aus dem Leben nicht mehr wegzudenken ist. Sollte sich dieser Trend weiter fortsetzen - worauf alles hindeutet - werde der Netzwerkausbau im Land voranschreiten müssen, um den Anforderungen der Bevölkerung gerecht zu werden.

Weitere Informationen stehen auf www.reichelt.de zur Verfügung.

Dr. Jörg Schröper ist Chefredakteur der LANline.

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