Hybride IT sorgt für höhere Anforderungen an die IT-Verantwortlichen

Solarwinds-Studie: Deutsche Unternehmen setzten verstärkt auf die Cloud

31. März 2017, 13:23 Uhr | Von Timo Scheibe.

Der Anbieter von IT-Verwaltungssoftware Solarwinds hat die Ergebnisse seines Berichts "Solarwinds IT Trends Report 2017: Portrait einer hybriden IT-Organisation" veröffentlicht. Die jährlich durchgeführte Studie zur aktuellen Lage der Branche soll für das Jahr 2017 untersuchen, wie unterschiedlich IT-Abteilungen weltweit Cloud-Technologien integrieren und welche Auswirkungen die hybride IT auf ihre Unternehmen und beruflichen Aufgaben in der IT haben.

Demnach setzen deutsche Unternehmen zunehmend auf die Cloud. 82 Prozent der Befragten haben innerhalb des letzten Jahres kritische Anwendungen und Infrastrukturen in die Cloud migriert. Gleichzeitig habe die hybride IT jedoch auch die Komplexität von IT-Funktionen erhöht, obwohl 67 Prozent nach eigenen Angaben die erwarteten Vorteile der Cloud erzielen konnten. Neue Herausforderungen für die IT-Abteilung seien beispielsweise Mangel an Transparenz zwischen lokalen und Cloud-basierten Infrastrukturen oder die Notwendigkeit, neue Fähigkeiten zu erwerben, um mit den sich wandelnden Umgebungen Schritt zu halten.

Die wichtigsten Ergebnisse des IT Trends Report 2017 auf einen Blick:

  • IT-Experten gaben im Rahmen der Umfrage an, dass sie in den letzten zwölf Monaten Anwendungen (64 Prozent), Speicher (46 Prozent) und Datenbanken (31 Prozent) stärker als andere Bereiche der IT in die Cloud migriert haben. Die wichtigsten drei Gründe für die Auslagerung in die Cloud waren Kosteneffizienz sowie Verfügbarkeit und flexible Skalierbarkeit.
  • 82 Prozent der Unternehmen migrierten innerhalb des letzten Jahres kritische Anwendungen und IT-Infrastrukturen in die Cloud. Doch mehr als drei Fünftel (62 Prozent) gaben laut Solarwinds weniger als 40 Prozent ihres jährlichen IT-Budgets für Cloud-Technologien aus. 39 Prozent der befragten Organisationen gaben an, dass sie mindestens 70 Prozent ihres jährlichen IT-Budgets für lokale, also herkömmliche, Anwendungen und Infrastruktur ausgeben. Von den Firmen, die in die Cloud migriert sind, erreichten laut Studie 67 Prozent die erwarteten Vorteilte, etwa Kosteneffizient, Verfügbarkeit oder Skalierbarkeit. Dennoch sind für viele die Kosteneinsparungen nicht hoch genug, um die Migration in die Cloud zu rechtfertigen. Laut Bericht haben 34 Prozent der Befragten Bereiche in die Cloud ausgelagert, die sie letztendlich aufgrund von Sicherheits-/Compliance-Problemen oder mangelhafter Leistung wieder lokal zurückholen.
  • Darüber hinaus stellt der Report fest, dass das Schaffen und Erweitern von Cloud-Funktionen die Qualifikationsanforderungen für IT-Fachkräfte verändert. 37 Prozent der IT-Experten gaben demnach an, dass sie sich aufgrund der hybriden IT neue Kenntnisse aneignen mussten. 11 Prozent sagten sogar, dass die hybride IT ihre berufliche Laufbahn verändert habe. Fast die Hälfte (49 Prozent) der Unternehmen hat laut Solarwinds bereits IT-Fachleute speziell für die Verwaltung von Cloud-Technologien eingestellt oder zugewiesen oder planen dies in absehbarer Zeit.
  • Die Cloud-Qualifikation, die IT-Experten innerhalb der letzten zwölf Monate am stärksten ausgebaut haben, ist die Automatisierung. Fast zwei Fünftel (39 Prozent) der Befragten legten hierauf ihren Fokus, so Solarwinds. Für 55 Prozent sind die Qualifikationslücken des IT-Personals die größten Herausforderungen der hybriden IT, während 46 Prozent steigende Arbeitslast und Verantwortung nennen. Eine weitere Erkenntnis des Reports ist, dass 42 Prozent nicht glauben, dass IT-Experten, die heute auf den Arbeitsmarkt drängen, die nötigen Qualifikationen für die Verwaltung einer hybriden IT-Umgebung besitzen.
  • Eine weitere Herausforderung für IT-Abteilungen stellt die wachsende Komplexität und fehlende Transparenz der gesamten hybriden IT-Infrastruktur dar. Schließlich gaben 60 Prozent der Studienteilnehmer an, dass ihre Unternehmen derzeit bis zu drei Umgebungen von Cloud-Anbietern nutzen. Dabei setzen laut Solarwinds die meisten zwei oder drei Umgebungen ein. 11 Prozent der Befragten jedoch zehn oder mehr. Als größte Schwierigkeiten für das IT-Personal nennt der Report die höhere Komplexität der Infrastruktur, gefolgt von Problemen mit Vorschriften oder Compliance.

An der diesjährigen Umfrage für den deutschen Bericht haben laut Solarwinds im Dezember 2016 131 IT-Profis, Manager und Führungskräfte aus kleinen, mittleren und großen Unternehmen des öffentlichen und privaten Sektors in Deutschland teilgenommen, deren Unternehmen mindestens für einen Teil ihrer IT-Infrastruktur Cloud-basierte Dienste verwenden.

Den gesamten Report für Deutschland gibt es als PDF unter it-trends.solarwinds.com/reports/2017/portrait-of-a-hybrid-it-organization/germany-german.pdf. Die weltweiten Ergebnisse der Studie mit insgesamt 868 Umfrageteilnehmern stehen unter it-trends.solarwinds.com zur Verfügung.

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Unternehmen haben vorallem Anwendungen, Speicher und Datenbanken in den letzten zwölf Monaten in die Cloud migriert. Bild: Solarwinds
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Unternehmen haben vorallem Anwendungen, Speicher und Datenbanken in den letzten zwölf Monaten in die Cloud migriert. Bild: Solarwinds

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