Auch in diesem Jahr hat ThousandEyes im Rahmen seines "Cloud Performance Benchmark"-Reports die globale Netzwerk-Performance und Konnektivität der größten Cloud-Anbieter untersucht. In der aktuellen Studie waren dies die Hyperscaler Amazon Web Services (AWS), Google Cloud Platform (GCP), Microsoft Azure, Alibaba Cloud und IBM Cloud. Mit der Studie will das Internet- und Cloud-Intelligence-Unternehmen IT-Führungskräften von Unternehmen eine Entscheidungshilfe bei Investitionen im Cloud-Bereich geben.
Für die Auswertung kam die herstellereigene Plattform zum Einsatz, die analysiert, wie Internet-, Cloud- und andere Drittanbieter sich gegenseitig beeinflussen und sich auf die digitale Benutzererfahrung auswirken. So hat ThousandEyes die Plattform für Forschungszwecke verwendet, um die Netzwerkleistung von globalen und innerhalb von Cloud-Umgebungen zu messen. Für die Analyse hat das Unternehmen mehr als 320 Datenpunkte, die in 98 globalen Metropolregionen innerhalb von 30 Tagen gesammelt wurden, herangezogen und nach eigenen Angaben umfassende Methoden zur Messung der Ende-zu-Ende-Performance sowie von Datenpfaden genutzt.
Demnach verlassen sich einige Cloud-Anbieter sehr stark auf das frei zugängliche Internet statt auf ihre eigene Backbones, was die Vorhersage der Leistung beeinflussen kann. Google Cloud und Azure setzen bei der Koordination des Datenverkehrs ihrer Kunden hingegen verstärkt auf ihre privaten Backbone-Netzwerke, um Leistungsschwankungen zu verhindern, die mit der Nutzung des frei zugänglichen Internets einhergehen können. AWS und Alibaba Cloud greifen bei dem Großteil des Datenverkehrs hingegen auf das frei zugängliche Internet zurück. IBM verfolgt hier laut Report einen hybriden Ansatz, der sich regional unterscheidet.
Die größten Performance-Schwankungen hat ThousandEyes in Lateinamerika und Asien festgestellt - und zwar über alle untersuchten Cloud-Anbieter hinweg. In Nordamerika sei die Cloud-Performance im Allgemeinen konstant. Daher rät das Unternehmen Verantwortlichen dazu, einen regional passenden Cloud-Provider auszuwählen, um eine weltweit optimale Performance gewährleisten zu können.
Darüber hinaus stellt der Report fest, dass AWS Global Accelerator nicht immer eine bessere Leistung als das frei zugängliche Internet aufweist. Im November 2018 hatte AWS den Dienst eingeführt, um Kunden die Nutzung des privaten Backbone-Netzwerks von AWS gegen eine Gebühr zu ermöglichen. Trotz zahlreicher weltweiter Beispiele für Leistungssteigerungen ist der Global Accelerator laut ThousandEyes jedoch keine Universallösung: Der Weg über das frei zugängliche Internet könne schneller und zuverlässiger sein als der Global Accelerator. Laut Analyse unterscheiden sich die Ergebnisse zum Teil nur geringfügig.
ThousandEyes empfiehlt Unternehmen, die einen Performance-Vorsprung erzielen wollen, ihren Breitband-ISP nach der bevorzugten Cloud auszuwählen. Dies könne zu Leistungsgewinnen und -verlusten führen, abhängig davon, welche Breitband-Provider Unternehmen für die Verbindung mit der jeweiligen Cloud nutzen.
Leistungsverluste bei allen Cloud-Anbietern soll zudem die Great Firewall of China verursachen. Dies schließe auch den chinesischen Cloud-Anbieter Alibaba mit ein. So weise auch dieser beim Passieren der Great Firewall of China - wie allen anderen Cloud-Anbieter auch - einen Paketverlust auf. Für die Macher der Studie ein Beleg dafür, dass Alibaba keine gesonderte Stellung innehat.
Organisationen mit Kunden in China, die aufgrund strenger Regularien bezüglich Datenverkehr und Datenschutz zögern, eine Hosting-Umgebung in China zu nutzen, sollten demnach Honkong als Option in Betracht ziehen, da der Datenverkehr von Hongkong nach China durch Alibaba Cloud den geringsten Paketverlust aufwies, gefolgt von Azure und IBM.
Der Report schlüsselt die Ergebnisse auch nach Cloud-Providern auf. Im letzten Jahr hat ThousandEyes lediglich die drei größten Cloud-Provider mit den größten Marktanteilen (AWS, Azure und GCP) untersucht. Erst in diesem Jahr hat das Unternehmen den Kreis um Alibaba Cloud und IBM Cloud auf fünf erweitert, sodass zu diesen Diensten keine Vergleichsdaten vorliegen. Für dieses Jahr stellt die Analyse deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Cloud-Anbietern in Bezug auf die Gesamtleistung und Konnektivität fest. Als wichtigste Ergebnisse nennt der Report:
Weitere Informationen stehen unter www.thousandeyes.com zur Verfügung.