Drahtlostechnik bindet Peripherie mit bis zu 480 Megabit pro Sekunde an

Wireless USB soll Hardware weiter entfesseln

30. Juli 2007, 22:50 Uhr |

Mit Lösungen für Wireless USB von Herstellern wie Dell, D-Link, IO-Gear und Lenovo geht die Befreiung der IT-Systeme von Kabeln in eine neue Phase. Wireless USB (W-USB) basiert auf der Drahtlostechnik Ultrawideband, die von der Wimedia Alliance entwickelt wurde. Der Kurzstreckenfunk zielt auf Übertragungsraten von bis zu 480 Megabit pro Sekunde (Mbps) über eine Distanz von maximal drei Metern beziehungsweise 110 Mbps über zehn Meter Entfernung. W-USB ist abwärtskompatibel zu der kabelgebundene USB-Technik und kann bis zu 127 Geräte miteinander verbinden. Laut der Industrievereinigung USB Implementers Forum (USB-IF) wird für das dritte Quartal dieses Jahres eine Fülle an Produkten erwartet, die auf W-USB-Chips unter anderem von Intel, NEC, Alereon, Realtek und Wiquest basieren. "Mit W-USB kommen wir der Vision völliger Kabellosigkeit von IT-Geräten einen großen Schritt näher", sagte Jeff Ravencraft, Präsident de USB-IF. "Das Ganze steht noch ziemlich am Anfang", gibt sich IDC-Analyst Chris Hazelton zurückhaltender. Bislang gebe es weder von den Konsumenten noch von Anwenderunternehmen eine spürbare Nachfrage nach Wireless USB. Als mögliche Killerapplikation für die Drahtlostechnik sieht er zum Beispiel die Übertragung von Video-Content zu Mobiltelefonen - womit die übliche Bluetooth-Schnittstelle meist überfordert ist. Weitere ins Auge gefasste Anwendungen könnten zum Beispiel drahtlos angebundene Monitore sein. Speziell für professionelle Digital-Signage-Anwendungen eine durchaus interessante Option, da die Verkabelung von Displays in öffentlichen Gebäuden wie Flughäfen nicht unaufwändig ist. Die Halbleiterhersteller jedenfalls setzen stark auf W-USB. So will zum Beispiel NXP Semiconductors, die frühere Philips Halbleitersparte, in den nächsten fünf Jahren rund 124 Millionen Dollar in die Weiterentwicklung investieren. Zu den wenigen bereits verfügbaren W-USB-Systeme gehören D-Link?s DUB-2240 4-port Wireless USB Hub und der dazugehörige DUB-1210 Wireless USB Adapter sowie IO-GEAR?s Wireless USB Hub & Adapter Kit. Als erste Rechner mit integriertem Versionen werden unter anderem Dells Notebook Inspiron 1720 und Lenovos Thinkpad T61 erwartet. Konkurrenz könnte Wireless USB von den drahtlosen Weiterentwicklungen zweier anderer Übertragungsstandards drohen. So werden sowohl das künftige Bluetooth 3.0 als auch das geplante 1394 Wireless auf der gleichen Ultrawideband Common Radio Platform aufsetzen wie W-USB.

Barbara Gengler/pk


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