EMC überarbeitet komplettes Portfolio

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5. Juli 2012, 6:00 Uhr | Uli Ries/wg

Nicht weniger als 42 Produkte und neue Funktionen kündigte EMC im Rahmen seiner Hausmesse EMC World an. Vom Einsteiger- über das Enterprise-Storage-System bis hin zu mächtigen Backup-Lösungen, Firmenübernahmen und Big-Data-Analyseprojekten reicht das Spektrum der Ankündigungen.Zwar schaffte es die Cloud - anders als noch vor zwei Jahren - nicht mehr ins Motto der diesjährigen EMC-World. Dafür sprach EMC-Boss Joe Tucci aber umso ausführlicher über Hybrid Clouds. Sie sind seiner Ansicht nach die Zukunft der Unternehmens-IT. Tucci sieht die aktuelle Zeit nach Mainframe- und Client/Server-Ära als drittes Zeitalter der modernen IT. Gleichzeitig stimmte er einen Abgesang auf relationale Datenbanken und Programmiersprachen wie C oder C++ an: Der EMC-Chef glaubt an NoSQL, das für Rechenprozesse mit riesigen Datenmengen konzipierte Java-Framework Hadoop sowie die Programmiersprachen Spring oder Ruby on Rails.

Storage für hybride Clouds

Das dickste Eisen unter den EMC-Neuerungen ist die VMAX 40k. Das virtualisierte Speichersystem ist gedacht für hybride Cloud-Umgebungen und lässt sich mit maximal 4 PByte Speicherkapazität ausstatten. Angetrieben wird es von bis zu 32 2,8 GHz schnellen Intel-Xeon-Prozessoren (Hexcore). Laut EMC soll ein maximaler Datentransfer von 42 GBit/s möglich sein, der Cache lasse sich auf bis zu 256 GByte erweitern. Die kleinen Geschwister des Riesen heißen VMAX 20k (bis zu 2 PByte Speicher, bisheriges Spitzenmodell der VMAX-Reihe) und VMAX 10k (1 PByte, vormals VMAXe genannt). EMC verspricht, die VMAX-Systeme seien bis zu dreimal schneller als die heute bekannten Spitzenmodelle der Konkurrenz wie die Virtual Storage Platform (VSP) von HDS oder IBMs DS8000-Arrays.

Mit der "Federated Tiered Storage" (FTS) getauften Software bieten die beiden VMAX-Spitzenmodelle automatisches Tiering der Systeme, also das Verteilen von Daten über unterschiedlich teure und schnelle Speichermedien. FTS versteht sich auch mit IBM System i/System z, in Kombination mit FAST VP können VMAX-Arrays als höchste Speicherebene fungieren. Die Software prüft zudem, ob in Speicher-Arrays außerhalb von VMAX abgelegte Daten noch intakt sind. Dazu kontrolliert EMCs Speicher alle Checksummen und Daten, bevor sie auf externe Arrays geschrieben oder Daten von dort geholt werden.

Mehr als nur das in der Branche übliche "Höher, schneller, weiter" war in Bezug auf VMAX die Ankündigung, mit Unisphere für VMAX die grafische Benutzeroberfläche der EMC-VNX-Midrange-Plattformen auch für VMAX-Systeme anzubieten. Anwender, die beide Systeme einsetzen, können diese nun mittels einer einheitlichen Lösung verwalten und auf die bislang notwendige Symmetrix Management Console verzichten.

Spannend war eine Ankündigung von EMCs Technikchef Pat Gelsinger: Er versprach, dass von nun an alle EMC-Plattformen unter einer Virtualisierungsschicht abstraktionsfähig sind. Unternehmen können somit beliebige EMC-Produkte in ihrer Infrastruktur zusammenfassen und einheitlich verwalten.

VNX-Familie wächst

Die VNX-Familie erhielt Zuwachs in Form des Einsteigermodells VNXe 3150. Es soll für weniger als 10.000 Dollar zu haben sein und wird ausschließlich über EMC-Partner vertrieben. Die VNX-Systeme lassen sich alle mit Flash-Speicher ausstatten. Laut Rich Napolitano, Präsident von EMCs Unified Storage Division, genügt es, wenn "fünf Prozent der Kapazität von Flash-Speicher gebildet werden, um 70 Prozent der I/O-Prozesse abzufangen." Außerdem stellte EMC für seine VNX-Serie die VMware Storage Analytics vor. Dazu werden Unified-Storage-Systeme mittels VNX-Connector in die VMware Vcenter Operations Management Suite integriert. Anwender erhalten so eine umfassende Sicht auf Infrastrukturen mit VNX-Speichersystemen.

Die neue Data-Domain-Appliance DD990 ist spezialisiert auf das Deduplizieren von Daten und ist laut EMC das weltweit schnellste Single-Controller-Produkt seiner Art. Die Kapazität soll die der Konkurrenz um das Dreifache übertreffen, so William Jenkins, Chef von EMCs Backup- und Recovery-Sparte. DD990 soll binnen acht Stunden bis zu 248 TByte sichern können und 1,3 PByte nutzbare Kapazität mitbringen. Insbesondere Unternehmen mit vielen Außenstellen profitieren von der Tatsache, dass das Gerät bis zu 270 Standorte mit ins Backup einbeziehen kann.

Der Autor auf LANline.de: der_reisende

Sieht Hybrid Clouds als dritte Generation des Enterprise Computings: EMC-Boss Joe Tucci. Bild: Uli Ries
LANline.

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