Vom Backup as a Service zur Hybrid Cloud

So schützt man Daten flexibel und sicher

23. Dezember 2022, 12:00 Uhr | Matthias Hennrich/am
© Wolfgang Traub

Ohne Backup sind Daten bei technischen Ausfällen oder Cyberangriffen meist verloren – eine Binsenweisheit in der IT. Umso erstaunlicher sind Zahlen, die Backup-Anbieter Veeam ermittelt hat: So sind 14 Prozent aller Daten überhaupt nicht gesichert und 58 Prozent der Backup-Wiederherstellungen schlagen fehl. Diese schlechten Nachrichten sind auch schon bis in die Entscheiderebenen vorgedrungen: 81 Prozent der IT-Entscheider sehen in ihrem Unternehmen Nachholbedarf bei Backups.

Viele Unternehmen haben inzwischen die Cloud als Problemlöser entdeckt. Etwa 70 Prozent nutzen bereits Backup-Services bei Cloud-Providern, um ihre Datensicherung zu verbessern. Das sind in erster Linie die von spezifischen Providern angebotenen Lösungen, die häufig allerdings nicht die On-Premises-Systeme umfassen. Der Betrieb eigener Backup-Lösungen ist in diesem Fall noch nötig. Das steigert die Komplexität und die Kosten. Darüber hinaus leiden IT-Abteilungen in vielen Unternehmen stark unter dem Fachkräftemangel.

Backup as a Service macht Datensicherung einfacher

Ein Ausweg aus dieser Situation kann Backup as a Service (BaaS) sein: Eine Cloud, die ausschließlich die Datensicherung übernimmt. Sie bietet bei Bedarf genau den Speicherplatz, der für alle Backups nötig ist und entlastet die nutzenden Unternehmen vom Aufbau der entsprechenden Infrastruktur. Unternehmen mit einem eigenen Rechenzentrum bauen damit den ersten Schritt zur Hybrid Cloud. Firmen, die bereits Cloud-Infrastrukturen nutzen, können somit den Betrieb ihrer lokalen Systeme vereinfachen.

Denn Cloud-Backup ist in vielen Fällen kostengünstiger als die Bereitstellung eigener Sicherungssysteme. Die Ressourcen stehen je nach Bedarf bereit und der Service ist oft monatlich kündbar. Die Sicherheit der Daten ist durch gesicherte Backup-Speicher und eine verschlüsselte Verbindung gewährleistet. Für hohe Sicherheit sollte man die Daten noch im eigenen Haus verschlüsseln, sodass selbst der Dienstleister keinen Zugriff darauf hat.

Um bei einer Störung rasch reagieren zu können und wichtige Systeme schneller wieder verfügbar zu haben, sind als Ergänzung Snapshots aller Speicherbereiche oder von virtuellen Maschinen sinnvoll. Snapshots zeichnen aber lediglich Veränderungen ab einem bestimmten Zeitpunkt gesondert auf. Es liegt jedoch keine Kopie der zu dem Zeitpunkt bereits bestehenden Daten vor. Eine Beschädigung dieser Daten kann daher trotzdem zu einem vollständigen Datenverlust führen. Snapshots sind aus diesem Grund kein Ersatz für ein vollständiges Backup.

Ohne Backup-Strategie geht es nicht

Bei Geschäftsdaten ist die Situation meist komplex. Um sie jederzeit erfolgreich wiederherstellen zu können, müssen Unternehmen eine umfassende Backup-Strategie aufbauen. Dazu gehören grundsätzliche Fragen, wie beispielsweise:

  • Wer hat welche Verantwortlichkeiten beim Thema Datensicherheit?
  • Welche Daten sind besonders kritisch?
  • Was passiert, wenn diese Daten verloren gehen?
  • Wie schnell müssen sich diese wiederherstellen lassen?
  • Wie viel Datenverlust kann man sich leisten?
  • Wie soll die Wiederherstellung erfolgen?

Daraus ergeben sich dann konkrete Maßnahmen, wie etwa die Einhaltung fester Intervalle bei Backups. Die Abstände für die Sicherung wichtiger Daten hängen in vielen Fällen von der Relevanz ab. So sind für Daten aus der Produktion kurze Abstände von einer Stunde oder weniger sinnvoll. Für andere Daten genügt oft eine tägliche Sicherung. Eine Risikoabwägung im Vorhinein anhand der potenziellen wirtschaftlichen Folgen von Datenverlusten ist deshalb wichtig.

Ein weiterer Punkt für effektive Backup-Lösungen ist der Medienbruch, auch Air Gap genannt. Datensicherungen sind wenig sinnvoll, wenn sie sich im gleichen Computersystem oder Netzwerk befinden. So breitet sich zum Beispiel Ransomware rasch über ganze Firmennetze aus. Deshalb sind die Daten nur dann sicher, wenn das Backup-System keine dauerhafte und direkte Verbindung zum gesicherten System hat. Um hohe Kosten durch Folgen eines infizierten Systems, wie etwa Produktionsstillstand, zu vermeiden, lohnen sich Investitionen in passende Backup-Lösungen mit Medienbruch sehr schnell.

Ein solcher wäre bereits dann garantiert, wenn Datenträger getrennt aufbewahrt sind. Doch es gibt auch Risiken wie Brände oder Überschwemmungen. Um dagegen gewappnet zu sein, sollten Unternehmen die Datensicherungen nicht nur getrennt, sondern zusätzlich an einem anderen Ort aufbewahren. Für Cloud-Services ist eine Sicherung in verschiedenen geografischen Regionen sinnvoll. Unternehmen, die ein eigenes Rechenzentrum nutzen, müssen das in der Regel selbst organisieren und eine Kopie der Backups beispielsweise in einem regional entfernten Rechenzentrum sichern.

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