Einsatzszenarien von Kompakt-Extendern

Leitungen verbinden oder definiert trennen

3. Dezember 2012, 7:00 Uhr | Andreas Klees/jos, Geschäftsführer von Easylan in Garching bei München

Ein Installateur steht immer wieder vor Verkabelungsproblemen, für die es kaum eine installationsfreundliche Lösung gibt. Dazu gehören das Verlängern und das Reparieren von Datenleitungen im Brüstungskanal oder der Anschluss einer IP-Kamera oder eines WLAN-Access-Points an einer Stelle ohne verfügbaren Teilnehmer- und Stromanschluss. Planer suchen noch immer nach einer praktikablen Lösung zur Überbrückung von Brandabschnitten oder für die Verkabelung von Reinräumen. Kompakt-Extender können für diese Fälle eine elegante Lösung darstellen.Zur Verlängerung von Datenleitungen gibt es schon lange Extender oder Verbindungsboxen. Doch diese sind in der Regel klobig, und die integrierte LSA-Technik ist aufwändig zu verdrahten. Wenn zum Beispiel ein Netzwerkschrank um ein paar Meter versetzt werden soll, ist ein Installateur mit solchen Extendern lange beschäftigt. Zudem müssen die großen Boxen noch so verstaut sein, dass sie die Zugänglichkeit nicht beeinträchtigen. An eine Installation im Brüstungskanal war bisher kaum zu denken. Um in solchen Fällen elegantere Lösungen zu ermöglichen, haben mittlerweile mehrere Hersteller kompakte Extender auf den Markt gebraucht. Diese kleinen Kästchen sind im Idealfall kaum dicker als ein RJ45-Steckverbinder. Somit lassen sie sich problemlos in den Brüstungskanal schrauben. Doch auch diese Extender-Lösungen basieren zum Teil noch auf LSA-Technik sind auszukreuzen und zu verdrahten. Dies beansprucht Platz und Zeit.   Für beengte Platzverhältnisse Eine Alternative für beengte Platzverhältnisse stellen Extender mit integrierter Prelink-Technik dar. Diese basiert auf einem robusten Kunststoffblock als Leitungsabschluss. Dazu presst der Installateur mit einem Crimp-Vorgang alle acht IDC-Kontakte vibrationssicher und präzise positioniert in diesen Kunststoffblock. Für eine Extender-Verbindung benötigen die beiden zu verbindenden Leitungen diesen Prelink-Abschluss. Der Installateur schraubt den Prelink-Extender am Ende der installierten Leitung in den Kanal oder an die Wand. In das eine Ende des Extenders steckt er den Prelink-Abschluss der installierten Leitung und ins andere den der Verlängerung. Ein Auskreuzen der Adern ist nicht notwendig. Sind die Module eingerastet, kann die so verlängerte Leitung bis zur maximalen Link-Länge selbst für 10-Gigabit-Ethernet-Übertragungen dienen und unterstützt dabei sogar PoE+ (Power over Ethernet Plus).   Installations- und Anschlusskabel kombinieren Wenn der Extender Power over Ethernet unterstützt und darüber hinaus noch die Kombination von Installationskabel und flexiblem Anschlusskabel erlaubt, so eröffnen sich weitere interessante Einsatzbereiche. Denn dann kann der Installateur über diese Extender zum Beispiel Netzwerkkameras oder WLAN-Access-Points ohne großen Aufwand ins Netz einbinden, selbst wenn sie an der Decke einer Lagerhalle platziert sind, und zwar ohne Teilnehmeranschluss und Versorgungsanschluss in der Nähe. Das Gleiche gilt für Gegensprechanlagen oder Türöffner. Mit einem Extender auf Prelink-Basis sind diese Installationen bis zur maximalen Link-Länge normkonform realisierbar.   Für Brandschutzmauern und Reinräume Einige Unternehmen nutzen zum Beispiel Extender, um zwei Brandabschnitte so zu überbrücken, dass es nicht mehr nötig ist, die Brandschutzmauer zu öffnen. Dazu wird ein Brandabschnitt komplett verkabelt und mit ein paar Zusatzleitungen für einen eventuellen Mehrbedarf ausgestattet. Der Installateur führt die Datenleitungen dieses Brandabschnitts in die Brandschutzmauer und schließt sie auf der anderen Seite mit Extendern ab. Den so verkabelten Durchbruch der Brandschutzmauer kann er dann vorschriftsgemäß ausschäumen. Die aktuell benötigten Verbindungen führt er von den Extendern zum Verteilerschrank weiter. Ähnliche Lösungen bieten sich für Räume an, die nur geringe Verweilzeiten erlauben. Dazu zählen Reinräume, OP-Säle oder Räume im Rechenzentrum. Der Installateur verkabelt diese Räume komplett mit einigen Netzanschlüssen in Reserve vor und schließt die Leitungen außerhalb des Raumes mit Extendern ab. Bei der Inbetriebnahme werden zunächst nur die aktuell benötigten Leitungen vom Extender bis zum nächsten Verteiler verlängert, die anderen erst bei Bedarf. Diese Lösungen sind mit Prelink-Technik besonders installationsfreundlich realisierbar: Der Prelink-Kabelabschluss ist kaum dicker ist als der Kabeldurchmesser und eignet sich somit für vorkonfektionierte Installationen. Der Installateur kann also die Kabel mit Prelink-Abschluss verlegen und muss diese dann nur noch in die Extender und Anschlussmodule einlegen und zuklappen. Neben dem Extender bietet das Prelink-Verkabelungssystem von Easylan austauschbare Anschlussmodule mit Steckgesichtern für viele RJ45- und M12-Varianten.   Fazit Extender sind deutlich kompakter geworden und bieten sich nicht nur zur Verlängerung von Datenleitungen an. Mit ihnen lassen sich Netzbereiche definiert abschotten. Zudem ermöglichen Extender flexible Anschlusslösungen bei schwer zugänglichen Netzwerkkomponenten, sofern sie PoE und die Kombination von flexiblem Anschlusskabel und installierter Datenleitung unterstützen. Bei der Auswahl der Komponente sind Installationsfreundlichkeit und Platzbedarf die entscheidenden Kriterien.

Bild 3. Extender mit Prelink-Technik ermöglichen flexible Lösungen zum Anschluss von Endgeräten und darüber hinaus die komfortable Überbrückung von Brandabschnitten mit vorkonfektionierten Kabeln. Quelle: Easylan

Bild 1. Der Prelink-Extender ist laut Hersteller der derzeit kompakteste Extender auf dem Markt.

Bild 2. Der Extender in geschlossenem Zustand. Der Abschluss ist kaum größer als der Kabeldurchmesser.
LANline.

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