Goldgrube: Effizientes Kabel-Management

Ordnung im Geflecht

16. Februar 2023, 7:00 Uhr | Matthias Gromann/jos
Die Verlegung von Kabeln sollte übersichtlich dokumentiert sein.
Die Verlegung von Kabeln sollte übersichtlich dokumentiert sein.
© FNT

Auch im WLAN-Zeitalter sind Kabel unverzichtbar: als Stromlieferant ohnehin, aber auch bei hohen Datenraten und beim Thema Zuverlässigkeit. Selbst 5G-Funkmasten hängen am Glasfaserkabel. Fällt das Internet aus, stehen die meisten Firmen still.

Ein Netzwerkausfall in einem Rechenzentrum kostet ein Unternehmen laut Gartner im Durchschnitt 4.900 Euro pro Minute, damit knapp 300.000 Euro pro Stunde. Kabel sind also ein kritischer Teil der IT, sie sind das Rückgrat aller Netzwerke. Sie effektiv zu managen, ist eine primäre Aufgabe der IT-Verantwortlichen und Gold wert, wenn Planungen anstehen.

Das Kabel-Management in Unternehmen wird allerdings immer komplexer. Es laufen nicht nur mehrere Dienste über eine Leitung (etwa Netzwerkdaten und VoIP-Telefonie), auch Hybridkabel, die Strom und Daten gleichzeitig transportieren, sind auf dem Vormarsch. Immer häufiger kaufen Unternehmen keine Standardkabel, sondern bestellen individuelle Spezialkabel für bestimmte Anwendungsfälle.
Was für Büromitarbeitende einfach aussieht (Strom und WLAN), ist für IT-Abteilungen ein komplexes Geflecht aus Kupfer-, Glasfaser- oder Hybridkabeln. Sie müssen die Leitungen verwalten, die sich oft kilometerlang durch unterirdische Trassen, Leerrohre und Zwischendecken winden und Racks aus Servern, Switches und Netzwerkdosen verbinden.

Kabel-Management und konsistentes Datenmodell

Die Herausforderung beim Kabel-Management ist es, die Leitungen so zu planen und zu verlegen, dass Kapazität und Geschwindigkeit ausreichen, um Anwendungen und Services in gewünschter Schnelligkeit und unterbrechungsfrei bereitstellen zu können. Es kommt also auf Sizing, Kapazität, Anzahl der Leitungen/Adern, Material, Durchsatzraten und vieles mehr an.

Zudem muss die Verlegung, also die Trassenführung, genauestens geplant und dokumentiert sein, damit etwa bei Bauarbeiten keine Kabel beschädigt und teure Umwege und Extrameter vermieden werden. Und nicht zuletzt gilt es, kritische Prozesse und deren Kabelinfrastruktur zu klassifizieren, besonders abzusichern und redundant auszulegen. Dazu ist es notwendig, auch alle logischen Abhängigkeiten abzubilden.

Eine Lösung, die das kann, benötigt zahlreiche Funktionen: Die Basis liefert ein integriertes, zentrales Datenmodell, in dem vom Gebäude über die physischen, logischen und virtuellen Assets bis hin zu den Applikationen und Services alle Abhängigkeiten von der Infrastruktureinrichtung bis hin zum Business-Service hinterlegt und analysierbar sind. Diese Datenbasis nutzen Planungsfunktionen und grafische Darstellungen. Ein Management-Dashboard sowie georeferenziertes Kartenmaterial helfen, die Datenfülle einfach zu verstehen und das Kabel-Management als effizientes Werkzeug für das Infrastruktur-Management zu etablieren.
Die Daten stammen meist aus verschiedenen Quellen: aus Listen, Vorsystemen, von externen Planungsbüros oder Vermessungssystemen. Um sie in ein einheitliche Datenmodell zu überführen, sind offene Schnittstellen vorteilhaft. Sie reduzieren den Aufwand für die Datenintegration und -aktualisierung und schaffen eine Single Source of Truth (einheitliche Datenbasis).

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Ordnung im Geflecht
  2. Hilfe bei Ausbau, Konsolidierung und Fehlersuche

Verwandte Artikel

FNT GmbH

Kabel-Management