Anwendungsneutrale Technik im Heimnetzwerk

Voraussetzungen für das Smart Home

13. Oktober 2021, 7:00 Uhr | Peter Frey/am

Die Weiterentwicklung neuer Kommunikations- und Informationstechniken führt dazu, dass im Wohnbereich immer mehr Medien- und Kommunikations-geräte zu finden sind. Smart-Home-Anwendungen, IP-TV mit HDTV, Streaming, Downloads großer Datenmengen aus dem Internet, Uploads in die Cloud oder Home-Office fordern immer höhere Datenraten. Um einen kontinuierlichen und reibungslosen Datentransfer zu gewährleisten, sind zunehmend auch Wohngebäude mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet – Fiber to the Home oder kurz FTTH.

FTTH bedeutet, dass die Datenübertragung von der Vermittlungsstelle bis zum Anschluss der Nutzenden vollständig über Glasfaser erfolgt. Dabei ist im Gebäude ein Glasfaser-Hausanschluss installiert, wobei die weitere Verkabelung innerhalb des Hauses ab hier ebenfalls per Glasfaserkabel verläuft. Für Anwendende sind auf diesem Weg Geschwindigkeiten von 10 GBit/s und darüber möglich.

Flächendeckendes Internet ist gefragt wie nie

Während der Corona-Pandemie haben Home-Office und Home-Schooling deutlich gemacht, wie wichtig ein flächendeckendes und schnelles Internet ist. Beim Breitbandausbau liegt Deutschland im internationalen Vergleich der Industrienationen auf einem der hinteren Plätze. Sieben von zehn Internetanschlüsse bestehen noch aus Kupferkabeln. Die Gründe hierfür sind unter anderem, dass man zwar lange Zeit die Strategie verfolgte, die bestehende Infrastruktur aufzurüsten, jedoch ohne die neue Glasfasertechnik in die Gebäude zu verlegen.

Liegt allerdings ein Breitbandanschluss vor, ist eine leistungsfähige Netzwerklösung die notwendige Voraussetzung, damit sich die Bandbreite auch nutzen lässt. Das Verlegen der Glasfaser muss innerhalb des Gebäudes bis zum Anschlusspunkt der Endteilnehmer erfolgen. In diesem Fall ist eine sogenannte FITH-Verkabelung (Fiber in the Home) erforderlich. Die Basis dafür bildet eine durchgängige und strukturierte Netzwerkverkabelung.

Von FTTH zu FITH

Als anwendungsneutrale Netzwerklösung lassen sich über LAN und WLAN sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt alle gewünschten Geräte und Anwendungen in allen Wohnbereichen miteinander vernetzen. Diese Netzwerke bieten dann eine Datenübertragung von bis zu 10 GBit/s.

Fiber in the Home
Bild 1: Fiber in the Home beim Einfamilienhaus.
© Metz Connect

Der Netzeigentümer (Gemeinde oder Zweckverband) legt im Zuge des Netzausbaus eine Glasfaserleitung bis in das Haus (Netz­ebene 3). Dazu schließt der Endnutzer einen Hausanschlussvertrag mit dem Netzbetreiber ab. Die Leitung endet zum Beispiel im Keller mit dem Hausübergabepunkt APL. Ab der Netzebene 4 (Hausverteilung)/Netzebene 5 (Wohnungsverteilung) liegt die Bereitstellung einer geeigneten Verkabelung in der Verantwortung des Hauseigentümers, die Installation erfolgt über einen Installateur.
Das bedeutet für ein Einfamilienhaus: Das vom Betreiber bereitgestellte Netzabschlussgerät, das in der Nähe des APLs angebracht ist, benötigt einen Stromanschluss (siehe Bild 1). Bei einem Mehrfamilienhaus muss man einen Glasfaserverteiler im Keller setzen und Glasfaserkabel bis in die einzelnen Wohnungen legen. Diese enden am jeweiligen Wohnungsübergabepunkt (siehe Bild 2).

 

Fiber in the Home beim Mehrfamilienhaus
Bild 2: Fiber in the Home beim Mehrfamilienhaus.
© Metz Connect

Ist der Hausanschluss fertiggestellt und die Verkabelung gelegt, kann der Hauseigentümer beim Netzbetreiber veranlassen, das Netzabschlussgerät zu installieren. Die Voraussetzung dafür ist ein abgeschlossener Signalliefervertrag. Das Netzabschlussgerät versorgt den Router und die Endgeräte mit schnellem Internet.


  1. Voraussetzungen für das Smart Home
  2. Zukunftsorientere Netzwerklösung

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu METZ CONNECT

Weitere Artikel zu DreamHack

Weitere Artikel zu ITANCIA GmbH

Weitere Artikel zu Appsense

Weitere Artikel zu Gigabyte

Matchmaker+