Extreme Networks liefert ExtremeCloud IQ für Telekom-Services

Netzwerk-Cockpit in der Cloud

3. Dezember 2020, 7:00 Uhr |
© Extreme Networks

Vor dem Hintergrund steigenden Interesses an Cloud-Services bietet Netzwerkausrüster Extreme Networks ein schnell wachsendes Portfolio an Cloud-Services zur Verwaltung des hauseigenen Portfolios. Kernbaustein ist die neue Cloud-basierte Management-Lösung ExtremeCloud IQ. Hierzulande nutzt nun die Deutsche Telekom ExtremeCloud IQ zur Verwaltung ihrer NBLS-2.0-Angebote für Unternehmensnetze.

Angesichts der Pandemie mussten und müssen Unternehmen wesentlich flexibler auf neue Anforderung reagieren. Markus Nispel, der das Produkt-Team für den internationalen (sprich: außer-US-amerikanischen) Markt im „Office of the CTO“ von Extreme Networks leitet, sieht darin das gestiegene Interesse an „As a Service“-Angeboten begründet – auch im Netzwerkbereich: Es gehe darum, schnell an die neueste Technologie zu kommen, aber auch einfacher aus Investitionen wieder aussteigen zu können, so Nispel. Weltweit beschleunige sich dieser Trend.

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Sieht einen Trend hin zur Netzwerkverwaltung as a Service: Markus Nispel von Extreme Networks.
Sieht einen Trend hin zur Netzwerkverwaltung as a Service: Markus Nispel von Extreme Networks.
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Ziel der Extreme-Strategie ist laut dem Fachmann ein „Effortless Networking“ (mühelose Vernetzung). Er betont, bei den Extreme-Angeboten handle es sich nicht um klassische Managed Network Services, sondern um ein echtes „As a Service“-Modell mit Bezug auf Netzwerk-Services nach Bedarf und einfacher Lizenzierung.

Erst kürzlich hat Extreme Networks bekanntgegeben, dass seine Lizenzverwaltung aus der Cloud heraus erfolgt und dabei sogar den Switch-OS-Wechsel abdeckt (LANline berichtete). Diese Flexibilität liefere Extreme auch seinen Partnern wie beispielsweise der Deutschen Telekom, „Hardware as a Service“ für die Partner sei jedoch nicht Bestandteil dieses Konzepts.

Der zentralen, Cloud-basierten Verwaltung der Netzwerkinfrastruktur dient die Lösung ExtremeCloud IQ (siehe Bild oben). Sie basiert auf Technik aus Extremes Aerohive-Akquisition vom letzten Jahr: „Hier sind wir gerade dabei, unser komplettes Portfolio zu integrieren“, erläutert Markus Nispel. Dies umfasse Switches, Router und WLAN-Infrastrukur ebenso wie das Applikationsportfolio, etwa Apps für Wireless Intrusion Protection (WIPS), Lokationsdienste oder Gastzugänge. „Das kommt jetzt in sehr kurzer Zeitfolge in die Plattform mit hinein“, sagt Nispel. Der wachsende App-Bestand ermögliche es wiederum Partnern, ihrerseits neue Services anzubieten.

Kürzlich gab Extreme Networks dazu eine Partnerschaft mit der Deutschen Telekom bekannt, um die nächste Generation der Managed Net-based LAN-Services (NBLS 2.0) der Telekom zu unterstützen. Der Netzbetreiber setzt ExtremeCloud IQ im Rahmen seines NBLS-Portfolios ein, um Anwenderunternehmen in mehr als 20 Ländern proaktives Monitoring und Reporting der SLA-Compliance und anderer Parameter in einer Cloud-basierten Lösung zu liefern.

Die Telekom bezieht dabei laut Nispel wiederum ExtremeCloud IQ aus der Cloud – erstmals also per Zugriff auf externe Cloud-Ressourcen. Der Carrier muss damit die Software nicht selbst bereitstellen, hosten, updaten, skalieren oder warten. Zugleich könne die Telekom-Anwenderschaft den unbegrenzten Datenzugriff für ExtremeCloud IQ-Abonnenten nutzen.

ExtremeCloud IQ, so der Netzwerker, biete umfassende Einblicke und Analysen, um die Netzwerkleistung zu optimieren und sichere Connectivity bereitzustellen. Die Datenübertragung zwischen WLAN Access Points und ExtremeCloud IQ erfolgt laut Hersteller verschlüsselt und ist streng auf Konfigurationen und Monitoring-Daten beschränkt. Die Lösung erfasse weder Benutzerinformationen noch deren Kommunikation und sei damit datenschutzkonform. Die Software sei ISO/IEC 27001-zertifiziert, erfülle Datenschutzbestimmungen wie die DSGVO und werde in einer AWS-Umgebung in Deutschland gehostet.

Die Aerohive-Akquisition habe eine Provider-unabhängige Cloud-Plattform sowie Cloud-basierte Entwicklungsprozesse ins Haus gebracht, so Nispel: Die Apps sind laut dem Extreme-Mann als Micro-Services konzipiert, also als Container mit Kubernetes-Orchestrierung. Dies erlaube unter anderem Updates, ohne die Services herunterfahren zu müssen. Extreme Networks verfüge über eine vollautomatisierte CI/CD-Pipeline, das mache den Unterschied gegenüber anderen Netzwerkausrüstern aus. Damit, so Nispel, sei Extreme laut Analysten der am schnellsten wachsende Provider in diesem Umfeld, man habe inzwischen 1,1 Millionen Geräte unter Verwaltung.

Als Einstieg in den Bezug Cloud-basierter Netzwerkverwaltung wählen viele Unternehmen laut Angaben des Experten das WLAN. 5G sieht er höchstens in Teilbereichen als Konkurrenz zum klassischen Wireless LAN: „Wir sehen das ähnlich wie bei 4G: Es wird Use-Cases geben, bei denen 5G besser positioniert ist, und es wird Use-Cases geben, bei anderen WiFi kontinuierlich besser funktionieren wird.“ Dabei gehe es um Faktoren wie Abdeckung (Indoor- vs. Outdoor-Einsatz), verfügbare Frequenzbänder, die Gerätedichte etc. Vor allem müsse das Roaming zwischen WLAN und 5G reibungslos funktionieren. Im Industrial-IoT-Bereich werde 5G eher Auswirkungen auf Funktechniken wie LoRa (Long Range WAN) haben.

Extremes Cloud-Plattform umfasst laut Nispels Ausführungen auch ML-Insights-Funktionalität (Machine Learning) für die Analyse von Telemetriedaten der Geräte. Dank der großen Zahl der erfassten Geräte könne Extreme in anonymisierter Weise Modelle erstellen, um den Betrieb zu optimieren, beispielsweise für das Troubleshooting bei WLAN-Problemen. Dies werde sich über die Zeit weiterentwickeln und soll in neue Features und Lizenzmodelle eingebettet werden.

Das Ziel bei Extreme ist letztlich – wie bei diversen anderen Netzwerkausrüstern auch – der autonome Netzbetrieb. Dieser, so Markus Nispel, halte Schritt für Schritt Einzug, ähnlich der Entwicklung beim autonomen Fahren: erst eine Distanzkontrolle, dann ein Spurhalteassistent, dann ein Parkassistent etc.: „So wird man das im Netzwerk auch sehen“, prophezeit der Fachmann. Für diese Zukunft sei Extreme Networks sehr gut positioniert.

Die Roadmap für ExtremeCloud IQ sieht die zusätzlichen Lizenzstufen „Copilot“ und „Autopilot“ vor.
Die Roadmap für ExtremeCloud IQ sieht die zusätzlichen Lizenzstufen „Copilot“ und „Autopilot“ vor.
© Extreme Networks

Derzeit ist die höchste Lizenzstufe für Extremes Softwareangebote die Stufe „Pilot“. Es sind aber auf Extremes Website auch schon die künftigen Lizenzstufen „Copilot“ und „Autopilot“ zu sehen. Mit „Copilot“ ist gemeint: Management unter Hinzuziehen eines ML-gestützten Assistenten. Zu dieser Funktionalität heißt es auf der Extreme-Website ebenso verheißungsvoll wie lapidar: „Coming soon“.

NBLS 2.0 der Deutschen Telekom hingegen ist ab sofort verfügbar. Alle bestehenden NBLS-Kunden der Telekom, die ein entsprechendes Abonnement abschließen, migriere man ohne Zusatzkosten auf ExtremeCloud IQ.
 
Weitere Informationen finden sich unter https://de.extremenetworks.com.

 


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